Russe wollte Krieg entkommen Kopf und Rumpf von Mann in Hai-Magen gefunden
Die Begebenheit sorgt für Angst und Schrecken an Ägyptens Stränden – die Details, die nach und nach ans Licht kommen, sind dramatisch.
Vor der Küste des ägyptischen Badeorts Hurghada ist ein 23 Jahre alter Russe bei einem Haiangriff getötet worden. Videos des Vorfalls kursieren seit Tagen.
Man sieht einen Schwimmer, neben ihm taucht eine Haiflosse auf. Der Mann schlägt um sich, wird unter Wasser gezogen, kommt noch einmal an die Oberfläche. Das Meer schäumt, ein Boot nähert sich – doch zu spät: Der junge Mann hat keine Chance. Der Tigerhai verschlingt große Teile vom Körper des Mannes.
Hai-Tötung in Ägypten: "Der Bauch des Tieres war riesig"
Jetzt kommen immer mehr Details an Licht: Direkt nach der tödlichen Attacke nahmen Fischer die Verfolgung des Raubfisches auf. Bildaufnahmen zeigen, wie sie ihn schließlich fangen konnten, ihn an Land schleiften und dort erschlugen.
Die "Bild" zitierte einen an der Jagd beteiligten Fischer: "Mit 15 Leuten zogen wir den Hai an den Strand. Zunächst waren wir uns sicher, dass es sich um ein hochschwangeres Weibchen handeln müsse, da der Bauch des Tieres so riesig war."
Opfer Vladimir P. wollte dem Krieg in der Ukraine entkommen
Doch im Magen des Tieres fand man dann keinen Nachwuchs, sondern die Überreste von Vladimir P. – seinen Kopf, mindestens einen Arm und wohl auch Teile des Rumpfes, wie andere Medien berichteten.
Der Vater von Vladimir P. soll die Haiattacke auf seinen Sohn hilflos vom Ufer aus verfolgt haben. Der Vater hatte seinem Sohn in Ägypten ein Appartement gekauft, damit dieser nicht in den Krieg gegen die Ukraine ziehen musste. "Das Opfer war kein Tourist, sondern hatte seinen ständigen Wohnsitz in Ägypten", sagte auch Generalkonsul Viktor Woropajew der russischen Nachrichtenagentur Tass.
Wurde der Hai durch Kadaver angelockt?
Der Hai sei durch Abfälle angelockt worden, meldeten Medien unter Berufung auf örtliche Behörden. Viehhändler sollen demnach tote Tiere ins Meer geworfen haben. Haie fressen die Kadaver, die oft auch an die Küste gespült werden. Dort verwechseln sie die Beute manchmal mit schwimmenden Menschen und greifen diese deshalb an, hieß es weiter.
Der erschlagene und aufgeschnittene Hai kam zu Untersuchungen in ein meeresbiologisches Institut. Er wog eine Tonne, war vier Meter lang und hatte eine Maulöffnung von 80 Zentimetern.
Ein 75 Kilometer langer Strandabschnitt wurde vorübergehend geschlossen. Ab Sonntag soll er wieder freigegeben werden.
Das Rote Meer ist ein beliebtes Touristenziel in Ägypten. Obwohl es dort viele Haie gibt, sind Angriffe auf Menschen in den für Badende zugelassenen Bereichen relativ selten. Im vergangenen Juli waren eine Österreicherin und eine Rumänin bei einem Haiangriff vor der Küste von Hurghada getötet worden. Im Jahr 2018 kam ein tschechischer Tourist bei einem Haiangriff ums Leben, im Jahr 2015 ein Deutscher und im Jahr 2010 eine Deutsche.
- bnn.network: "Half of Russian Tourist’s Body Retrieved from Shark’s Belly"
- bild.de: "Kopf und Arm im Hai-Magen gefunden"
- aljazeera.com: "Russian man killed in shark attack off Egypt’s Red Sea resort"
- dailymail.co.uk: "Father describes how he was forced to watch helplessly while 'meat grinder' tiger shark mauled his son to death"
- news.com.au: "Tiger shark clubbed to death after killing tourist in Egyptian resort Hurghada"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP