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Italien: Erst Dürre, jetzt Überschwemmungen – ein Extrem jagt das nächste


Ein Extrem jagt das nächste
Ein Land kämpft gegen Dürre – dann kommt die Flut

Von t-online
Aktualisiert am 17.05.2023Lesedauer: 2 Min.
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Überflutet: Die Formel-1-Strecke in Imola kann nicht befahren werden. (Quelle: t-online)

Italien rüstet sich für das zweite Dürrejahr, doch jetzt ist der Norden des Landes teilweise heftig überschwemmt. Wie passt das zusammen?

Eigentlich sind viele Felder Italiens viel zu trocken, doch nun gleichen sie unter anderem in der wichtigsten Anbauregion des Landes einer Seenlandschaft. Denn die Regionen Emilia-Romagna und Marken werden seit Dienstag von schweren Unwettern heimgesucht. Durch die teils dramatischen Überschwemmungen in dem Gebiet kamen bislang mindestens acht Menschen ums Leben. Tausende sind von Evakuierungen betroffen, so der Zivilschutz.

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini und Bologna – und dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì, wie die italienische Feuerwehr mitteilte. Auf Bildern und Videos der Feuerwehr war zu sehen, wie ganze Straßenzüge und Felder unter Wasser stehen und Schlammlawinen Straßen blockieren. Wegen der außergewöhnlich heftigen Niederschläge traten 21 der insgesamt 23 Flüsse in der Region über die Ufer.

"Nicola vom Wasser" kämpft gegen die Dürre

Eigentlich hat die Regierung den Kampf gegen ein anderes Phänomen ausgerufen, gerade erst hat sie einen Sonderkommissar gegen Trockenheit und Dürre ernannt. Der trägt den passenden Namen Nicola Dell'Acqua, was sich mit "Nicola vom Wasser" übersetzen lässt. Italien braucht dringend Wasser, denn im vergangenen Sommer litt das Land unter einer heftigen Trockenheit. Aber auch in diesem Winter und Frühjahr waren die Wasserstände etlicher Seen und Flüsse außergewöhnlich niedrig. Das lässt sich unter anderem am Gardasee beobachten.

Ende Februar berichtete der Agrarverband Coldiretti, es herrsche ein Wassermangel von 30 Prozent, im Norden sogar von 40 Prozent. In der Emilia-Romagna – die nun in weiten Teilen überschwemmt ist – sorgten sich die Landwirte, langfristig ihre traditionellen Anbauprodukte wie Mais und Soja aufgeben zu müssen. Mehr zur Dürre in der Mittelmeerregion – und warum das zu höheren Preisen bei vielen auch hierzulande beliebten Produkten führen wird – lesen Sie hier.

Nur scheinbar ein Widerspruch

Das Kabinett von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni verabschiedete Anfang April ein Dekret zur Dürre-Bekämpfung und setzt unter anderem auf Stauseen, Regenwasser-Sammelbecken und Meerwasserentsalzung. Zudem hat sie der bröckelnden Infrastruktur den Kampf angesagt. Bis zu 50 Prozent des Wassers würden durch Lecks in Leitungen verloren gehen.

Überschwemmungen trotz Dürre? Der Widerspruch ist nur scheinbar: Denn zu trockene Böden begünstigen Überschwemmungen sogar. Regnet es nach einer längeren Dürre plötzlich wieder stärker, können die Böden nicht so viel Wasser auf einmal aufnehmen – das Wasser fließt dann an der Oberfläche ab. Beide Phänomene, so warnen Experten, drohen in Zeiten des Klimawandels noch schlimmer zu werden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • faz.net: "Kommissar gegen Dürre"
  • swr.de: "Warum kommt es nach einer Dürre oft zu Hochwasser?"
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