Minister schlägt Gesetz vor In Indien sollen die Autohupen netter klingen
Der Verkehr in Indien ist wegen seines Lärms und der Staus berüchtigt. Was das ständige Hupen betrifft, will ein Minister jetzt durchgreifen – und per Gesetz den Fahrern Flötentöne beibringen.
Indiens Transportminister sagt dem großen Lärm auf indischen Straßen auf ungewöhnliche Weise den Kampf an. Er plane ein Gesetz, wonach nur traditionelle indische Musik als Geräusch für Autohupen zugelassen sei, sagte Minister Nitin Gadkari Reportern kürzlich bei der Einweihungsfeier einer Autobahn in Nashik in der Nähe der Finanzmetropole Mumbai.
Er überlege sich auch die Sirenentöne von Krankenwagen und Polizeiautos mit netteren Klängen ersetzen zu lassen, damit sich die Leute besser fühlten. Ein Kandidat für solche Klänge sei ein Stück, das er im Radio gehört habe. Er findet, laute Sirenen seien nervig und sie beeinträchtigten das Gehör. Als Ersatzklang für die Hupen kämen unter anderem Töne von Flöten, indischen Tabla-Trommeln, Violine, Mundharmonika und Harmonium in Frage.
Ampel stoppte laute Fahrer
Auf indischen Straßen ist der Lärm oft riesengroß. Es tummeln sich dort Rikschas, große Autos, kleine Autos, Taxis, Scooter, Hunde, Kühe – und Menschen. Die Hupe ist für viele Menschen in Indien eine der wichtigsten Funktionen im Auto. Denn ohne Hupen gibt es so gut wie gar kein Durchkommen. Auch an roten Ampeln hupen Leute hinter dem Steuer unaufhörlich.
Letztes Jahr – noch vor Corona – nervte die Polizei der ganze Straßenlärm offenbar so sehr, dass sie eine besondere Kampagne starteten. Sie installierten Dezibel-Messgeräte an Verkehrsknotenpunkten und koppelten die Ampeln damit. Die Ampeln blieben länger rot, wenn mehr als 85 Dezibel gemessen wurde. Das übliche Hupen verstummte. Ein Video des Tests verbreitete sich rasch. Doch nach dem Ende der Kampagne stieg der Lärmpegel wieder.
- Nachrichtenagentur dpa