Nach Zoom-Vorfall "The New Yorker" suspendiert Jeffrey Toobin
Der bekannte US-Journalist Jeffrey Toobin masturbierte während eines Zoom-Calls – und vergaß die Kamera auszuschalten. Jetzt wurde er vom Magazin "The New Yorker" suspendiert.
Spätestens seit der Corona-Krise finden immer mehr Konferenzen und Meetings virtuell statt – in Videocalls wie bei "Zoom". In so einem Videocall vergaß US-Journalist Jeffrey Toobin allerdings, seine Kamera auszuschalten und masturbierte heimlich. Wegen des Vorfalls wurde er jetzt beim US-Magazin "The New Yorker" suspendiert.
Video-Call zur US-Wahlnacht-Berichterstattung
Das Magazin teilte bereits am Montag mit, dass es den Autor suspendiert habe, die Angelegenheit werde nun untersucht, zitiert die "The New York Times" eine Mitarbeiterin.
Toobin hatte sich vergangene Woche in einem Zoom-Call mit Mitarbeitern des Magazins und des WNYC-Radios bloßgestellt. Gemeinsam sollte die Berichterstattung über die Wahlnacht in den USA vorbereitet werden. Während einer Pause wechselte Toobin demnach allerdings zu einem anderen Anruf, einer Art Telefonsex per Video. Dabei vergaß er den Zoom-Anruf mit seinen Kollegen stumm zu schalten und die Kamera zu deaktivieren, die er laut "Welt" währenddessen auf sein Geschlechtsteil gehalten haben soll. Mehrere Kollegen sollen dies gesehen haben.
Toobin entschuldigt sich bei Frau, Familie, Freunden und Kollegen
"Ich habe einen peinlich dummen Fehler gemacht, weil ich glaubte, nicht in der Kamera zu sein", sagte Jeffrey Toobin in einer Erklärung, die die "The New York Times" zitierte. "Ich entschuldige mich bei meiner Frau, meiner Familie, meinen Freunden und Kollegen." Er habe gedacht, das Video sei stumm geschaltet und niemand könne ihn sehen, erklärte der 60-Jährige demnach weiter.
Das bestätigt in dem Artikel auch eine Kollegin Toobins: "Ich bin mir ziemlich sicher, dass Toobin nicht realisiert hat, dass die Leute auf dem New Yorker Anruf ihn sehen können." Sie vermutet, er habe gedacht, während der Pause vom Call getrennt worden zu sein.
Auszeit für Toobin auch bei CNN
Jeffrey Toobin arbeitet nicht nur für "The New Yorker", er ist auch Senior Legal Analyst seit 2002 bei der CNN. Das Netzwerk sagte laut "The New York Times" in einer Erklärung, dass Toobin "um eine Auszeit gebeten habe, während er sich mit einem persönlichen Problem beschäftigt."
Toobin hat neben seiner journalistischen Arbeit mehrere Bücher geschrieben. Darunter Hintergründe zum US-Supreme-Court, den Fall O.J. Simpson und der Affäre zwischen Bill Clinton und Monica Lewinsky. Für besonders viel Aufsehen sorgte sein Thriller "True Crimes and Misdemeanors: The Investigation of Donald Trump" über US-Präsident Donald Trump vom vergangenen Sommer.
- "The New York Times": "New Yorker Suspends Jeffrey Toobin After Zoom Incident", 19. Oktober 2020. (auf Englisch)
- spiegel.de: US-Magazin "New Yorker" suspendiert Rechtsexperten Jeffrey Toobin, 20. Oktober 2020.
- welt.de: "New Yorker suspendiert Jeffrey Toobin nach Fehltritt im Zoom-Meeting", 20. Oktober 2020