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Klimakrise könnte jeden Fünften in Lebensgefahr bringen


Studie warnt vor gefährlicher Hitze
Klimakrise könnte jeden Fünften in Lebensgefahr bringen

Von afp
Aktualisiert am 22.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann in Indien versucht, sich vor der Hitze zu schützen: April und Mai sind die heißesten Monate des Jahres in Indien – dennoch fielen in etlichen Städten die Temperaturrekorde.Vergrößern des BildesEin Mann in Indien versucht, sich vor der Hitze zu schützen: Indien ist das Land, das von der gefährlichen Hitze am stärksten bedroht ist. (Quelle: Sunil Ghosh/Hindustan Times/imago-images-bilder)

Schafft es die Weltgemeinschaft nicht, die Emissionen zu senken, bedeutet das Lebensgefahr für Millionen Menschen. Davor warnt eine neue Studie.

Lebensgefahr durch Hitze: Ohne konsequenten Klimaschutz wird die fortschreitende Erderwärmung laut einer neuen Studie bis zum Ende dieses Jahrhunderts mehr als ein Fünftel der Menschheit extremer und lebensbedrohlicher Hitze aussetzen. Laut der Studie, die am Montag in der Fachzeitschrift "Nature Sustainability" veröffentlicht wurde, werden bei einer Erderwärmung um 2,7 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter im Jahr 2100 mehr als zwei Milliarden Menschen – dann 22 Prozent der Weltbevölkerung – aus der klimatischen Zone fallen, in der der Menschen gesund leben kann.

Um einen Klimawandel mit katastrophalen Folgen abzuwenden, hatte die Weltgemeinschaft 2015 im Pariser Klimaabkommen vereinbart, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst aber auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Durch den Treibhausgas-Ausstoß der Menschheit, insbesondere durch die Nutzung fossiler Energieträger wie Erdöl und Erdgas, hat sich die Erde bereits um fast 1,2 Grad erwärmt.

Die Chancen, die 1,5-Grad-Grenze einzuhalten, stehen angesichts weiterhin zunehmender Treibhausgas-Emissionen allerdings schlecht, wenn es auch technisch noch immer möglich wäre. Tatsächlich steuert die Erde derzeit auf eine Erwärmung um 2,7 Grad zu. Auch ein noch höherer Anstieg der Durchschnittstemperatur ist möglich.

0,1 Grad mehr heißt 140 Millionen Menschen mehr in Gefahr

Ein Temperaturanstieg um 2,7 Grad werde die "Bewohnbarkeit" der Erde grundlegend verändern und möglicherweise zu einer "großangelegten Neuordnung der Orte führen, an denen Menschen leben", sagte Studien-Hauptautor Tim Lenton von der britischen University of Exeter.

Mit jedem weiteren Temperaturanstieg um 0,1 Grad "werden weitere 140 Millionen Menschen gefährlicher Hitze ausgesetzt sein", fügte Lenton hinzu. Die Länder mit der größten Zahl an Menschen, denen laut der Studie gefährliche Hitze droht, sind demnach Indien (600 Millionen Menschen), Nigeria (300 Millionen Menschen) und Indonesien (100 Millionen Menschen).

Als gefährliche Hitze definieren die Studienautoren eine Durchschnittstemperatur von 29 Grad. Besonders groß ist das Risiko in den heißen und feuchten Regionen entlang des Äquators: Dort wird Hitze schon bei niedrigeren Temperaturen lebensbedrohlich, weil sich der Körper bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht durch Verdunstung von Schweiß auf der Haut abkühlen kann.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur afp
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