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Studie | So viel kostet Deutschland der Klimawandel


Kosten der Klimakrise
Deutschland drohen bis zu 900 Milliarden an Schäden

Von afp
06.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Schornstein des Uniper Kohlekraftwerk im Seehafen von Rotterdam: Insgesamt wurden die Fonds "deutlich CO2-lastiger".Vergrößern des Bildes
Schornstein eines Kohlekraftwerks: Treibhausgase befeuern die Erderwärmung immer weiter. (Quelle: IMAGO/Jochen Tack/imago-images-bilder)
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Die Klimakrise verursacht bereits enorme Kosten. Spätestens für die nächsten Generationen liegen die finanziellen Schäden laut einer Studie in dreistelliger Milliardenhöhe.

Der Klimawandel könnte einer Studie zufolge allein in Deutschland im Lauf der kommenden 26 Jahre bis zu 910 Milliarden Euro kosten. Je nach Ausmaß der Klimakrise könnten sich die Kosten bis 2050 demnach in einem Rahmen von bei 280 bis 910 Milliarden Euro bewegen, so die am Montag in Berlin vorgestellte Studie. Demnach entstanden zwischen 2000 und 2021 etwa durch Hitze, Dürre und die Flutkatastrophe 2021 bereits Schäden in Höhe von mindestens 145 Milliarden Euro.

Vorgestellt wurde die Studie gemeinsam vom Bundeswirtschaftsministerium, dem Bundesumweltministerium und dem an der Studie beteiligten Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW). "Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass wir ambitionierten Klimaschutz sehr ernst nehmen müssen. Sonst besteht die Gefahr, künftigen Generationen hohe Schadenskosten aufzubürden", betonte der Parlamentarische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne).

Studie spielt drei Szenarien durch

Die Studie untersuchte auf Grundlage von Daten des Weltklimarats IPCC drei Szenarien: Demnach könnten die Kosten bei "schwachem" Klimawandel bis 2050 bei bis zu 280 Milliarden liegen, bei "mittlerem" Klimawandel bei 530 Milliarden Euro und bei "starkem" Klimawandel bei bis zu 910 Milliarden Euro.

Dabei weisen die Autorinnen und Autoren der Studie jedoch darauf hin, dass Anpassungsmaßnahmen die Kosten stark senken könnten – bei einem vergleichsweise schwachen Klimawandel könnten die Kosten komplett verhindert werden, bei einem mittleren Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur lasse sich der Schaden um 110 Milliarden Euro verringern und bei einer starken Zunahme des Klimawandel um 350 Milliarden Euro. In jedem Fall müssen demnach jedoch dringend die Treibhausgasemissionen reduziert und wichtige Anpassungsmaßnahmen eingeleitet werden.

Klimaschutz als "allererste Anpassungsaufgabe"

So könne beispielsweise der Erhalt von Wäldern oder Mooren dabei helfen, Treibhausgase zu binden und das Fortschreiten der Klimakrise aufzuhalten. Umweltstaatssekretärin Christiane Rohleder betonte bei der Vorstellung der Studie in Berlin, dass Klimaschutz die "allererste Anpassungsaufgabe" sei. Je mehr gedrosselt werden könne, desto weniger Schäden werde es geben.

Außerdem machte Rohleder auf das geplante Klimaanpassungsgesetz der Bundesregierung aufmerksam, mit dem vorsorgende Klimaanpassung betrieben werden soll. Der Referentenentwurf des Gesetzes gehe demnächst in die Ressortabstimmung.

Umweltstaatssekretärin will Grundgesetzänderung

Zudem wies sie darauf hin, dass das Grundgesetz bislang noch keine gemeinsame Finanzierung der wirtschaftlichen Klimafolgekosten durch Bund, Ländern und Kommunen zulasse. Sie plädierte dahingehend für eine Grundgesetzänderung, um dies in der Verfassung als Gemeinschaftsausgabe zu verankern.

An der Studie hatten das IÖW, die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und die Prognos AG gearbeitet. Das Bundeswirtschaftsministerium beauftragte die Untersuchung, das Bundesumweltministerium begleitete sie.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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