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Spanien: Wichtiges Feuchtgebiet Coto de Doñana ist ausgetrocknet


Nationalpark Coto de Doñana
Wichtiges spanisches Feuchtgebiet ist ausgetrocknet

Von dpa
03.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Feuchtgebiet Coto de Doñana ausgetrocknetVergrößern des Bildes
Die Lagune Santa Olalla im Nationalpark Coto de Doñana ist ausgetrocknet. (Quelle: Banco de Imágenes de la EBD-CSIC/dpa/dpa)
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Der Grundwasserspiegel in einem der wichtigsten Feuchtgebiete Europas geht schon seit Jahren zurück. Nun ist die letzte Lagune im Süden Spaniens trocken.

Eines der wichtigsten Feuchtgebiete Europas, der Nationalpark Coto de Doñana im Süden Spaniens, ist ausgetrocknet. Die letzte Lagune, Santa Olalla, sei vollkommen trocken, berichteten die spanische Zeitung "El País" und regionale Medien über das auch als Rastplatz für Zugvögel wichtige Gebiet.

Als Gründe gelten die übermäßige Entnahme von Grundwasser etwa für Erdbeerfelder und Tourismusanlagen sowie die langandauernde Dürre, die nach Einschätzung von Experten vom Klimawandel verstärkt wird.

In dem 1969 gegründeten Nationalpark, der zusammen mit einer als Naturpark geschützten Fläche und einer "Pufferzone" knapp 1.300 Quadratkilometer umfasst und damit halb so groß wie das Saarland ist, geht der Grundwasserspiegel schon seit Jahren dramatisch zurück, wie WWF und andere Umweltschutzorganisationen klagen.

Legale und illegale Brunnen zweigen große Wassermengen ab

Legale und illegale Brunnen werden benutzt, um große Wassermengen abzuzweigen. Mit dem Wasser werden Touristen versorgt und landwirtschaftliche Anbauflächen bewässert –vor allem Erdbeerfelder. Die roten Früchte werden in ganz Europa verkauft, auch in Deutschland. Diese Produktion erhöht auch die Nitratbelastung des Wassers.

Im vergangenen Jahr gab der EU-Gerichtshof in Luxemburg einer Klage der EU-Kommission gegen Spanien wegen unterlassenen Schutzes des Nationalparks teilweise statt. Das Land unternehme "keine geeigneten Schritte, um die Verschlechterung von geschützten Lebensräumen in den Feuchtgebieten zu verhindern", hatte die EU-Kommission 2019 bei ihrer Klage geschrieben.

Behörden versiegelten 71 illegal gebohrte Brunnen

In diesem Sommer haben die Behörden bisher 71 illegal gebohrte Brunnen versiegelt, wie "El País" berichtete. Allerdings bohrten die betroffenen Bauern für jeden verschlossenen Brunnen einen neuen, weil die Erträge durch Erdbeeren höher als die Bußgelder seien. Die konservative Regionalregierung von Andalusien will die Anbauflächen für Erdbeeren sogar noch ausweiten.

Das Feuchtgebiet entlang des Flusses Guadalquivir weist eine einzigartige Vielfalt an Ökosystemen auf. Es beherbergt eine reiche Fauna und Flora, darunter gefährdete Arten wie den Kaiseradler, den Iberischen Luchs und die Maurische Landschildkröte. Weiterhin gibt es Wanderdünen, endlose Strände, Wälder, Buschwerk und Sumpfgebiete.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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