Groko schade der Demokratie Scholz als Kanzlerkandidat? Das sagt die SPD-Spitze

Die SPD hat sich für eine Kandidatur von Olaf Scholz als Nachfolger von Kanzlerin Merkel ausgesprochen. Esken und Walter-Borjans sehen allerdings keine Zukunft für die große Koalition.
SPD-Chefin Saskia Esken hat nach eigenen Worten keine grundsätzlichen Einwände gegen eine Kanzlerkandidatur von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD). Bei der Frage der Kanzlerkandidatur komme es darauf an, "dass wir gemeinsam kämpfen und gemeinsam gewinnen können", sagte sie auf eine entsprechende Frage des "Handelsblatt" vom Montag. Sie selbst und auch ihr Ko-Vorsitzender Norbert Walter-Borjans hätten kein Problem mit einer Nominierung von Scholz.
Kandidat soll Vision für gesellschaftliche Entwicklung haben
Ein SPD-Kanzlerkandidat müsse "Regierungsfähigkeit und Zuverlässigkeit ausstrahlen und eine Vision für die Entwicklung einer Gesellschaft haben, die glaubhaft sozialdemokratisch ist und Zuversicht schafft", sagte Esken. Esken und Walter-Borjans hatten vergangenen Dezember die Stichwahl um den SPD-Parteivorsitz gegen Scholz und dessen Ko-Kandidatin Klara Geywitz gewonnen. Zuletzt hatten sich viele SPD-Spitzenpolitiker für Scholz als SPD-Kanzlerkandidaten ausgesprochen.
Eine Wiederauflage der Koalition mit der Union lehnte Esken trotz der derzeit hohen Zustimmungswerte ab. "Die Große Koalition sollte immer die Ausnahme bleiben, denn sie schadet der Demokratie", sagte sie. "Wir streben ein progressives Bündnis unter Führung der SPD an."
- Nachrichtenagentur AFP