Ehemaliges KZ-Außenlager Unternehmer will Bratwurstmuseum errichten
Auf dem Gelände eines ehemaligen Außenlagers des KZ Buchenwald in Mühlhausen soll ein Bratwurstmuseum entstehen. Ein Sprecher der Gedenkstätte hat klare Erwartungen an den Betreiber.
Auf Teilen eines ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Buchenwald im nordthüringischen Mühlhausen ist der Bau eines Bratwurstmuseums geplant. Das bestätigte eine Sprecherin der Stadt Mühlhausen, Anke Pfannstiel, der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die "Bild"-Zeitung und die "Thüringer Allgemeine" darüber berichtet.
In dem Außenlager wurden von September 1944 bis Februar 1945 rund 700 jüdische Frauen hauptsächlich aus Ungarn und Polen gefangen gehalten. Das Bratwurstmuseum hat bislang seinen Standort in Holzhausen bei Arnstadt und soll von dort nach Mühlhausen umziehen.
Der Sprecher der KZ-Gedenkstätte Buchenwald reagierte zurückhaltend auf die Standortpläne: "Ich möchte nicht von vornherein ausschließen, dass es möglich ist, bin aber gleichzeitig gespannt, welche Vorschläge gemacht werden, um eine angemessene Form der Erinnerung innerhalb des Nutzungskonzepts zu gewährleisten", sagte Rikola-Gunnar Lüttgenau der Deutschen Presse-Agentur.
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Der private Investor besitzt das Gelände am nordöstlichen Rand des Stadtwalds bereits seit 2008, wie Pfannstiel informierte. Zuvor war das Gelände im Besitz des Bundes. Der Bau sollte am Donnerstagabend Thema im Stadtrat sein.
- Nachrichtenagentur dpa