Newsblog zur US-Wahl Dieser Indikator spricht für einen Sieg von Harris
Die US-Wirtschaft liefert einen Indikator für die Wahl. In Georgia macht der Innenminister Russland für Bombendrohungen verantwortlich. Alle Entwicklungen im Newsblog.
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Barack Obama hält flammendes Plädoyer – Musk reagiert
23.41 Uhr: Der frühere US-Präsident Barack Obama hat sich kurz vor dem Ende der Wahl in den USA an die noch unentschiedenen Wähler gerichtet. Dabei hielt Obama ein flammendes Plädoyer für die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Kamala Harris und gegen Donald Trump. "Wenn ihr immer noch nicht wisst, wen ihr wählen sollt, dann denkt darüber nach, was wirklich wichtig ist."
Der 63-Jährige spricht er über die gemeinsamen amerikanischen Werte, die das Land groß und stark gemacht haben. Und er spricht über die zahlreichen Verfehlungen Trumps, seine Verachtung gegenüber Minderheiten, seiner Hetze gegenüber dem politischen Gegner. Dann richtet sich Obama erneut an die Wähler: "Eure Entscheidung kann das Schicksal unserer Republik bestimmen".
Das Team des Ex-Präsidenten postete einen Ausschnitt der Rede bei X. Umgehend antwortet X-Chef Elon Musk: "Deswegen solltet ihr alle für Donald Trump stimmen", schreibt der rechtsextreme Milliardär. Zahlreiche weitere Trump-Unterstützer stimmen ein und posten zum Teil hasserfüllte Botschaften unter den Obama-Beitrag. Darunter auch der bekannte afroamerikanische Songwriter Vinnie James. Er bezichtigt den Demokraten der Lüge. Andere beschimpfen Obama als "größten Spalter, den diese Nation je gesehen hat."
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Washington: "Wie kann so jemand Präsident werden?"
23.31 Uhr: Walter Johnson verkauft Merchandise-Artikel von Kamala Harris auf einer Straße vor der Howard Universität in Washington. Er hat für die Vizepräsidentin gestimmt. Von Trump hält er nichts: "Der Typ wurde schon so oft angeklagt, wie kann so jemand Präsident werden? Das ist gegen den gesunden Menschenverstand", findet Johnson.
Der Straßenverkäufer hält Trump nicht nur als Politiker ungeeignet, sondern für einen schlechten Menschen. "Da geht es nicht um Rassismus oder darum, ob jemand schwarz oder weiß ist, jemand wie er darf nicht Präsident werden."
Wähler über Harris: "Das ist die höchste Form des Verrats"
22.42 Uhr: t-online-Korrespondent Bastian Brauns ist nach Warrenton im US-Bundesstaat Virginia gefahren, um sich dort vor einem Wahllokal umzuhören. Was er erlebt, zeugt von der tiefen Spaltung der amerikanischen Gesellschaft. So spricht unser Korrespondent etwa mit einem jungen Vater namens Brian, der gerade für Donald Trump gewählt hat. "Seid nicht sauer auf ihn [Trump], nur weil seine Familie es besser gemacht hat als eure eigene. Das nennt man Hass. Ihr hasst ihn doch!".
Vizepräsidentin Kamala Harris spricht Brian rundweg das Recht ab, ein hohes Amt zu bekleiden. Dabei beruft er sich auf die Bibel. "Gott hat das in der Bibel nicht zugelassen, dass eine Frau einen Mann belehrt oder über ihn richtet. Und wenn eine Frau sich für das Präsidentenamt bewirbt, dann ist das die höchste Form des Verrats."
Er trifft aber auch auf Menschen, die sich gegen diese Polarisierung einsetzen und dafür kämpfen, die tiefe Kluft in der US-Gesellschaft zu überwinden. Sehen Sie hier, was Bastian in Virginia erfahren hat:
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Börsen-Index spricht eher für einen Harris-Sieg
21:24 Uhr: Der Aktienindex S&P 500 hat vor den Präsidentschaftswahlen zugelegt und damit möglicherweise auf einen Sieg von Kamala Harris hingedeutet. In den meisten Fällen gewinnt die Partei des Amtsinhabers, wenn der Index zwischen Ende Juli und Halloween steigt. In diesem Jahr verzeichnete der S&P 500 zwischen Ende Juli und Ende Oktober einen Anstieg von mehr als 3 Prozent.
Sam Stovall von CFRA Research hat diesen Zusammenhang untersucht. Laut "CNN" hat die Partei des Präsidenten seit 1944 fast immer gewonnen, wenn der S&P 500 in dieser Zeitspanne zulegte. Ausnahmen habe es nur zweimal gegeben, bei insgesamt 20 Wahlen seit 1944.
Die Logik hinter dem Indikator liegt laut "CNN" darin, dass steigende Kurse auf positive wirtschaftliche Erwartungen hindeuten. Anleger rechnen dann nicht mit höheren Zinsen oder einer Rezession, was oft zur Abwahl der Regierungspartei führen würde. "Der Markt ist ein Antizipator", sagte Stovall dem US-Nachrichtensender.
So viel Geld hat Donald Trump wirklich
21.11 Uhr: Das genaue Vermögen von Donald Trump ist ein Geheimnis. In der Vergangenheit hat der Unternehmer die Zahl immer wieder aufgebläht, um bessere Konditionen für Kredite zu bekommen. Wie reich er wirklich ist, lesen Sie hier.
Wähler: "Ich fürchte einen Aufstieg des Autoritarismus"
20.52 Uhr: Mike Dean hat in Washington für die Demokraten gestimmt, weil er glaubt, dass unter Donald Trump die amerikanische Demokratie beschädigt wird: "Ich fürchte einen Aufstieg des Autoritarismus." Er sei allerdings ein Stammwähler der Demokraten und habe noch nie für einen Republikaner gestimmt, erklärte er einem t-online-Reporter vor Ort.
Die Partei sei unter Donald Trump für ihn noch weniger wählbar geworden als ohnehin schon. Den ehemaligen Präsidenten nennt Dean "verachtenswert". Zwar habe es schon vor Trump Präsidenten gegeben, die weltpolitisch schlimmere Dinge zu verantworten hatten, wie etwa der Irakkrieg unter George W. Bush. "Aber Trump ist mit Abstand die schlimmste Person, die jemals für das Amt kandidiert hat."
Dean stammt ursprünglich aus Texas, das eigentlich als konservative Hochburg gilt. Allerdings war der Zuspruch für die Demokraten in dem Bundesstaat in den vergangenen Jahren gewachsen. "Wir werden es noch erleben, dass Texas von den Demokraten gewonnen wird", ist sich Dean sicher.
US-Astronauten rufen auf ISS zur Wahl auf
20:17 Uhr: Amerikanische Astronauten auf der Internationalen Raumstation ISS rufen ihre Mitbürger zur Stimmabgabe bei der US-Wahl auf. "Egal, ob man sitzt, steht oder schwebt – wichtig ist, dass ihr wählt", schrieben Don Pettit und Nick Hague in einem Post auf Instagram.
Die Nasa-Astronauten posteten ein Foto, auf dem sie zusammen mit ihren Kollegen Butch Wilmore und Suni Williams scheinbar schwebend in der ISS zu sehen sind. Dabei zeigen sie patriotisch anmutende Socken in Richtung Kamera. "Stolz, Amerikaner zu sein", stand auf der Unterseite der Socken zweier Astronauten. Auch der offizielle Account für Astronauten der US-Weltraumbehörde Nasa verbreitete das Foto auf der Plattform.
- Eigene Recherchen
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters