Rede im US-Wahlkampf Trump zitiert Putin, lobt Diktatoren und kopiert Hitler
Donald Trump will erneut ins Weiße Haus einziehen. Im Wahlkampf schreckt er auch nicht vor Formulierungen zurück, die an Adolf Hitler erinnern.
Der frühere US-Präsident Donald Trump hat bei einer Wahlkampfveranstaltung nahegelegt, dass die Prozesse gegen ihn den politischen Gegnern der USA helfen würden.
"Selbst Wladimir Putin sagt, dass Bidens – und das ist ein Zitat – politisch motivierte Verfolgung seines politischen Rivalen sehr gut für Russland ist, weil sie die Fäulnis des amerikanischen politischen Systems zeigt, was dann nicht mehr andere über Demokratie aufklären kann", sagte Trump in Durham im Bundesstaat New Hampshire.
"Wir reden über Demokratie, aber die ganze Welt schaut der Verfolgung eines politischen Gegners zu, die ihm in den Hintern tritt. Es ist eine beeindruckende Sache. Und alle lachen sie über uns", sagte Trump. Er behauptet immer wieder ohne Beweise, dass Präsident Joe Biden von den Demokraten direkt hinter den Verfahren gegen ihn stehe und Ermittler beeinflusse. Trump muss sich unter anderem wegen Wahl- und Finanzbetrug in vier Strafverfahren in 91 Punkten und in mehreren Zivilverfahren verantworten.
Rassistische Sprache in Trumps Wahlkampfrede
Bei der Rede in New Hampshire wiederholte Trump auch einige rassistische Formulierungen. Einwanderer aus der ganzen Welt strömten in die USA. "Sie vergiften das Blut unseres Landes", sagte er und nutzte dabei ein häufiges Sprachbild von Rechtsextremen. Bei einer weiteren Wahlkampfansprache hatte er zuletzt seine Kritiker als "Parasiten" bezeichnet. Biden hatte Trumps Wortwahl daraufhin bezeichnet als "Sprache, die man auch in Nazi-Deutschland gehört hat".
Es ist nicht das erste Mal, dass Trump vorgeworfen wird, Rhetorik zu bedienen, die an den Nazi-Führer Adolf Hitler erinnert. So bezeichnete er seine politischen Gegner bereits als Ungeziefer und wandelte einen Wahlspruch der Nationalsozialisten offenbar für seine Zwecke ab. Mehr zur Nazi-Rhetorik in Reden Trumps lesen Sie hier.
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Donald Trump lobt Autokraten
Zudem lobte Trump in New Hampshire neben Putin auch andere Autokraten und autoritär regierende Politiker. So bezeichnete der Republikaner den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán als "höchst respektierten" Regierungschef. Zudem beschrieb der den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong-un als "sehr nett". Kim möge zwar die derzeitige US-Regierung nicht, "aber er mag mich", zitiert das US-Magazin "Politico" aus Trumps Rede.
Schon während seiner Amtszeit als US-Präsident suchte Trump die Nähe zu Autokraten wie Putin und Kim. Mit dem nordkoreanischen Machthaber gab es sogar mehrere Treffen. Kürzlich sorgte Trump mit seiner Aussage für Aufregung, dass er – sollte er gewählt werden – nicht als Diktator regieren wolle, "außer an Tag eins". t-online berichtete über diese Aussage Trumps.
Am 23. Januar ist New Hampshire der zweite US-Bundesstaat, in dem die Anhänger der Republikaner ihren Präsidentschaftskandidaten für die Wahl im November bestimmen wollen. Ein Sieg dort und bei der noch früheren Entscheidung in Iowa haben Signalwirkung für die übrigen Bundesstaaten. Trump liegt in allen Umfragen klar vorne.
- Nachrichtenagentur dpa
- politico.com: "Trump quotes Putin in bid to portray Biden as authoritarian" (englisch)
- newsweek.com: "Donald Trump Accused of Echoing Adolf Hitler Again During Rally" (englisch)