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Gefahrenlage durch Huthi: Deutsche Marine meidet Rotes Meer | Nahost


Newsblog zum Krieg in Nahost
Deutsche Marine meidet Rotes Meer wegen Gefahrenlage


Aktualisiert am 30.10.2024 - 19:05 UhrLesedauer: 7 Min.
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Fregatte "Hessen" (Archivbild): Die Fregatte ist laut dem Marine-Experten Johannes Peters dafür gebaut, auch in einem hochintensiven Seegefecht zu bestehen.Vergrößern des Bildes
Fregatte "Hessen" (Archivbild): Statt den Suezkanal zu queren, nimmt das Kriegsschiff auf seinem Rückweg nach Deutschland die Route rund um Afrika. (Quelle: Sina Schuldt/dpa)

Zwei deutsche Kriegsschiffe nehmen einen Umweg um Afrika. Israel und die Hisbollah wollen einen neuen Anlauf für Waffenruhe-Verhandlungen unternehmen. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Israel meldet Angriffe auf Hisbollah-Treibstoff-Lager

18.54 Uhr: Das israelische Militär meldet, Treibstofflager der Hisbollah-Miliz in der Bekaa-Ebene im Osten des Libanon angegriffen zu haben. Ein libanesischer Insider berichtet, über den Tanks sei eine riesige Rauchsäule aufgestiegen. In der Bekaa-Ebene befinden sich mit den römischen Tempelruinen in Baalbek sowie den Ruinen der Omayyadenstadt Anjar historische Bauten, die beide zum Unesco-Weltkulturerbe gehören.

Neuer Hisbollah-Chef unter "Bedingungen" bereit zu Waffenruhe mit Israel

17.41 Uhr: Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassim hat sich grundsätzlich zu einer Waffenruhe mit Israel bereit erklärt – allerdings nur zu den "Bedingungen" seiner Organisation. "Wenn die Israelis entscheiden, dass sie die Aggression stoppen wollen, sagen wir, dass wir zustimmen, aber unter unseren Bedingungen", sagt Kassim in einer Rede. Unterdessen wurden die US-Sondergesandten Brett McGurk und Amos Hochstein zu einem erneuten Besuch in der Region erwartet.

Ein passender Plan für eine Waffenruhe liege derzeit nicht auf dem Tisch, sagt Kassim in seiner ersten Rede als Hisbollah-Chef, die vorab aufgezeichnet und dann im Hisbollah-Sender Al-Manar-TV ausgestrahlt wurde. "Wir werden nicht um eine Waffenruhe flehen", fügt er hinzu.

Deutsche Marine meidet Rotes Meer wegen Gefahr durch Huthi-Angriffe

15.38 Uhr: Die Bundesmarine umfährt wegen der akuten Bedrohungslage das Rote Meer weiträumig. Die beiden deutschen Marineschiffe "Baden-Württemberg" und "Hessen" verzichten auf ihrer Rückreise aus Indien nach Europa auf eine Fahrt durch den Suezkanal und nehmen den weitaus längeren Weg um Afrika, wie ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums in Berlin sagt. Grund dafür sei, dass die schiitischen Huthi-Milizen im Jemen, einem Anrainerstaat des Roten Meers, in der Lage seien, "durchaus komplexe Luftangriffe durchzuführen".

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) habe die Entscheidung getroffen, weil die Bedrohungslage "hoch" sei, sagt der Ministeriumssprecher. Eines der beiden Schiffe sei noch nicht mit einer ausreichenden Luftverteidigungstechnik versehen. "Die Priorität liegt auf der Sicherheit der Besatzung", sagt der Sprecher. Die Fahrt um Afrika solle schnell erfolgen, für die Besatzung ergebe sich daraus "kein Nachteil". Zuerst hatte der "Spiegel" über die Entscheidung des Ministers berichtet.

Seit Monaten attackieren die Huthis aus dem Jemen heraus immer wieder Handelsschiffe, die durchs Rote Meer fahren. Mittlerweile umfahren deswegen die meisten großen Reedereien das Seegebiet. Die Huthi-Miliz ist wie die libanesische Hisbollah Teil der von Iran angeführten und gegen Israel gerichteten "Achse des Widerstands". Laut eigenen Aussagen verübt sie die Attacken auf die Handelsschiffe "aus Solidarität" mit den Palästinensern im Gazastreifen.

Neuer Hisbollah-Chef Kassim: Halte an Kriegsplan gegen Israel fest

15.01 Uhr: Die Terrororganisation Hisbollah im Libanon wird nach Darstellung ihres neuen Chefs an ihrem bisherigen Kriegsplan gegen Israel festhalten. "Wir bleiben innerhalb des umrissenen politischen Rahmens bei unserem Kriegsplan", erklärt Naim Kassim in seinen ersten Bemerkungen seit der gezielten Tötung seines Vorgängers Hassan Nasrallah durch Israel. Er werde Nasrallahs Agenda in allen Punkten folgen. Wenn Israel mitteile, dass es den Krieg beenden wolle, dann werde man das annehmen – jedoch nur zu den eigenen Bedingungen. Die Hisbollah könne Tage, Wochen, Monate weiterkämpfen.

Waffenruhe "innerhalb von Tagen" möglich

13.30 Uhr: Vor dem Hintergrund von vorsichtigem Optimismus bei den Bemühungen um eine Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Terrororganisation Hisbollah wird ein US-Gesandter am Donnerstag in Israel erwartet. Vermittler Amos Hochstein werde bei Gesprächen mit israelischen Spitzenpolitikern versuchen, eine Vereinbarung über ein Ende des Krieges im Libanon zu erzielen, berichten israelische Medien.

Auch der Nahost-Koordinator des Weißen Hauses, Brett McGurk, solle an den Gesprächen beteiligt sein. Der Armeesender berichtete, nach Einschätzung israelischer Militärs könne eine Vereinbarung grundsätzlich "innerhalb von Tagen" abgeschlossen werden. Vorherige Bemühungen waren allerdings gescheitert.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte am Dienstagabend nach Medienberichten dringende Beratungen über mögliche Auswege aus dem Krieg geführt. Israel fordert demnach einen Abzug der Hisbollah in das Gebiet nördlich des Litani-Flusses, wie es eine UN-Resolution vorsieht. Außerdem solle eine große Anzahl libanesischer Soldaten entlang der israelischen Grenze stationiert werden. Zudem fordere Israel einen "internationalen Überwachungs- und Durchsetzungsmechanismus" mit Blick auf die Hisbollah-Präsenz.

Zwei Forderungen, die auf der anderen Seite Unmut auslösen dürften, beziehen sich auf Handlungsfreiheit für Israel mit Blick auf künftige Bedrohungen im Libanon sowie Maßnahmen, die eine Wiederaufrüstung der Hisbollah verhindern sollen.

Diplomaten: Treffen in Saudi-Arabien von Bündnis für Zweistaatenlösung

13.16 Uhr: In Saudi-Arabien wird nach Angaben von Staatsmedien am Mittwoch das erste Treffen eines internationalen Bündnisses stattfinden, das im Rahmen einer Zweistaatenlösung auf einen Palästinenserstaat hinarbeiten soll. Wie die Nachrichtenagentur AFP aus Diplomatenkreisen erfahren hat, wird es bei dem für zwei Tage angesetzten Treffen der "Internationalen Allianz zur Umsetzung der Zweistaatenlösung" in Riad unter anderem um die Zufuhr humanitärer Hilfen für den Gazastreifen, das umstrittene UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA und Anreize zur Förderung einer Zweistaatenlösung gehen.

Zuvor hatte die amtliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA die saudi-arabische Initiative zur Bildung der Allianz gemeldet. Prinz Faisal bin Farhan stellte sie demnach am Rande der UN-Generalversammlung Ende September vor. Das Bündnis umfasst nach seinen Angaben arabische und muslimische Länder sowie europäische Partner. Die Europäische Union wird durch Sven Koopmans, den Sonderbeauftragten für den Nahost-Friedensprozess, vertreten.

Libanon: Israelische Truppen rücken weiter im Süden vor

13.15 Uhr: Israelische Bodentruppen rücken nach libanesischen Angaben weiter im Süden des Libanon vor. Die staatliche Nachrichtenagentur NNA meldet, israelische Streitkräfte versuchten, in den Ort Chijam einzudringen. Es ist der größte Vormarsch im Südlibanon seit Beginn der israelischen Bodenoffensive vor gut einem Monat.

Das israelische Militär greife in Chijam auch aus der Luft an. Truppen versuchten, "unter schwerem Feuerschutz von Kampfflugzeugen, Drohnen und Artillerie" in die Stadt einzudringen, meldet NNA. Die pro-iranische Hisbollah reklamierte mehrere Raketenangriffe auf israelische Soldaten in Chijam für sich.

Sanitäter: 20 Tote im Gazastreifen bei neuen Angriffen Israels

12.49 Uhr: Bei neuen israelischen Angriffen im Gazastreifen sind nach Angaben örtlicher Rettungskräfte mindestens 20 Menschen getötet worden. Acht Menschen seien im Ort Salatin nahe der Stadt Beit Lahija im Norden des Palästinensergebiets ums Leben gekommen. Sieben weitere Menschen seien bei israelischen Angriffen im Zentrum und Süden des Gazastreifens gestorben, fünf Menschen seien in Gaza-Stadt getötet worden.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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