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Sinwars letzter Wille: Geiseln als Druckmittel benutzen


Newsblog zum Krieg in Nahost
Letzter Wille vom Terror-Chef: Das hatte Sinwar mit den Geiseln vor


Aktualisiert am 26.10.2024 - 23:59 UhrLesedauer: 28 Min.
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Nach Tötung von Hanija - Sinwar neuer Hamas-AnführerVergrößern des Bildes
Auch von der Hamas für tot erklärt: Der Chef der Terrororganisation, Sinwar. (Quelle: Adel Hana/AP/dpa/dpa-bilder)

Die Bundesregierung äußert sich besorgt über den israelischen Angriff auf den Iran. In Israel wird vor Erdbeben gewarnt – doch es geht um eine Waffensprengung. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Israel hat offenbar iranische Raketentreibstoff-Fabrik getroffen

0.05 Uhr: Kommerzielle Satellitenbilder zeigen US-Wissenschaftlern zufolge, dass Israel bei seinen Luftangriffen auf den Iran Anlagen zur Herstellung fester Raketentreibstoffe getroffen hat. Dadurch werde die Fähigkeit des Irans zur Massenproduktion von Raketen möglicherweise "erheblich beeinträchtigt", sagt Decker Eveleth von der Denkfabrik CNA in Washington der Nachrichtenagentur Reuters. Eveleth und dem frühere UN-Waffeninspektor David Albright zufolge hat Israel den Militärkomplex Partschin nahe Teheran angegriffen. Eveleth zufolge war auch die Raketenproduktionsstätte Khodschir unweit der iranischen Hauptstadt Ziel eines Angriffs. Albright arbeitet beim Institute for Science and International Security.

Letzter Wille von Hamas-Chef Sinwar offenbar aufgetaucht

22.55 Uhr: Nach einem Bericht einer pro-palästinensischen Zeitung hat der getötete Hamas-Chef Jihia al-Sinwar mehrere handschriftlich verfasste Dokumente mit Anweisungen hinterlassen. Darin soll es vor allem um die israelischen Geiseln gehen, die von der Terrororganisation am 7. Oktober vergangenen Jahres entführt worden waren, berichtet al-Quds. Demnach seien die Hamas-Terroristen angewiesen worden, sich um die Geiseln zu kümmern und als Druckmittel zu benutzen. Zuvor hatte es Berichte gegeben, nach denen al-Sinwar die Tötung angeordnet haben soll.

Ein weiteres Dokument soll darlegen, welche Geiseln sich wo befinden – unklar ist aber, wie aktuell diese Informationen sind. Die Schreiben seien von Versen aus dem Koran durchzogen. Die weiblichen Geiseln, die in einem dritten Dokument erwähnt sind, befinden sich mittlerweile wieder in Freiheit.

Wohl 30 Tote bei Angriffen auf Gazastreifen

22.22 Uhr: Nach palästinensischen Angaben sind bei israelischen Angriffen auf mehrere Häuser im Gazastreifen mindestens 30 Menschen getötet worden. Schauplatz der Angriffe sei Beit Lahija im Norden des Küstengebiets gewesen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa.

Israelis demonstrieren für Geisel-Abkommen

21.08 Uhr: Mehrere hundert Menschen haben im Zentrum von Tel Aviv für ein Abkommen zur Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas im Gazastreifen demonstriert. Die Redner griffen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu scharf an, der ihrer Ansicht nach die indirekten Verhandlungen verschleppe. "Wem willst du jetzt die Schuld geben, nachdem (Hamas-Chef Jihia al-)Sinwar tot ist? Den Geiseln?", zitiert die "Times of Israel" den Bruder eines von der Hamas Entführten.

Am Sonntag treffen in Doha Vertreter Israels mit denen der Vermittlerstaaten Katar und USA zusammen. Israel schickt den Chef des Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea. Dieser hatte in den Tagen zuvor in Kairo mit dem Geheimdienstchef Ägyptens, eines weiteren Vermittlerstaates, gesprochen. Die indirekten Gespräche drehen sich seit Monaten im Kreis. Die geplante Runde in der katarischen Hauptstadt ist die erste seit einer mehrwöchigen Pause.

Iran meldet vier getötete Soldaten nach israelischem Angriff

20.37 Uhr: Bei dem israelischen Angriff im Iran sind nach Angaben des Militärs vier Soldaten getötet worden. Sie seien im Rahmen der Verteidigung gefallen, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna unter Berufung auf eine Mitteilung der Armee.

Am Morgen hatte die Armee zunächst zwei Tote gemeldet. Die weiteren Todesopfer seien ihren Verletzungen vom Morgen erlegen. Laut der Armee kamen die Militärangehörigen bei der "Verteidigung des iranischen Luftraums" ums Leben.

Israel tötet Hamas-Kommandeur im Westjordanland

14.56 Uhr: Israelische Einsatzkräfte haben im Westjordanland ein hochrangiges Mitglied der Islamistenorganisation Hamas getötet. Islam Dschamil Odeh habe in naher Zukunft Anschläge geplant, teilen Israels Armee, der Inlandsgeheimdienst Schin Bet sowie die Polizei mit. Israel sowie der militärische Arm der Hamas bezeichnen den Getöteten als Anführer der Al-Kassam-Brigaden in Tulkarem.

Bei dem Einsatz am Morgen in der Stadt im Nordwesten des Palästinensergebiets habe Odeh das Feuer auf die israelischen Sicherheitskräfte eröffnet, als diese ihn umstellt hätten, heißt es in der Mitteilung der Armee weiter. Die Einsatzkräfte hätten zurückgeschossen und den Hamas-Kommandeur dabei getötet. Seinen Vorgänger hatte Israel bereits Anfang Oktober bei einem Einsatz getötet. Das Gesundheitsministerium in Ramallah bestätigt den Tod des 29-Jährigen.

Habeck ruft nach israelischem Angriff zur Deeskalation auf

14.34 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hofft Vizekanzler Robert Habeck auf eine Beruhigung der Situation. "Die Lage im Nahen Norden ist natürlich sehr, sehr angespannt, aber der Schlag von Israel gegen den Iran war präzise", sagt der Grünen-Politiker in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi. "Und jetzt hoffe ich, dass die Situation sich beruhigt. Ich fordere auch alle auf, dass sie die Situation deeskalieren. Es muss jetzt wieder Richtung Frieden gehen."

Frankreich ruft zur Zurückhaltung auf

14.20 Uhr: Auch Frankreich mahnt nach den nächtlichen Angriffen Zurückhaltung an. "Frankreich ruft die Parteien inständig dazu auf, von jeder Eskalation und Handlung, die die in der Region herrschende extreme Anspannung verschlimmern könnte, abzusehen", heißt es in einer Mitteilung des Außenministeriums in Paris.

Krisenstab der Bundesregierung kommt zusammen

13.51 Uhr: Nach dem israelischen Angriff auf den Iran wird der Krisenstab der Bundesregierung am Nachmittag im Auswärtigen Amt zusammentreten. Das kündigt das Auswärtige Amt auf der Plattform X an. "Wir beobachten die weitere Lageentwicklung genau", heißt es weiter. Israel hatte zuvor seinen seit Wochen erwarteten Vergeltungsschlag gegen den Iran ausgeführt.

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"Es muss jetzt einmal zu Ende kommen": Scholz ruft Iran zur Zurückhaltung auf

13.48 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Iran nach dem israelischen Vergeltungsangriff zur Zurückhaltung aufgerufen. "Das sollte jetzt nicht immer weitergehen, indem jetzt massive eskalatorische Reaktionen stattfinden, sondern es muss jetzt einmal zu Ende kommen, damit eine Möglichkeit für eine friedliche Entwicklung im Nahen Osten eröffnet wird", sagt der SPD-Politiker im indischen Goa.

Die israelische Regierung habe berichtet, dass sie präzise und gezielt militärische Einrichtungen angegriffen habe als Reaktion auf den massiven iranischen Raketenangriff auf Israel Anfang Oktober, schildert Scholz. Demnach sei auch versucht worden, die Verluste an Menschenleben gering zu halten. "Und das dient natürlich dazu, dass jetzt auch die Möglichkeit da ist, eine weitere Eskalation zu vermeiden."

Die wichtigste Maßnahme wäre nun, dass die Vorschläge für einen Waffenstillstand in Gaza und für die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln von allen Parteien angenommen werden, sagt der Kanzler. Mit Blick auf die Kämpfe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon ruft er die pro-iranische Schiitenmiliz auf, sich gemäß der UN-Resolution 1701 hinter den Litani-Fluss zurückzuziehen.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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