Festnahmen vor Hotel Lawrow-Tochter verlässt nach Protesten Hochzeit in Georgien
In Georgien hat es Proteste gegen die Wiederaufnahme von Flügen aus Russland gegeben. Auf dem ersten Flug war offenbar die Tochter des russischen Außenministers.
Nach der Aufhebung eines Flugverbots durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin ist in der georgischen Hauptstadt Tiflis zum ersten Mal seit vier Jahren wieder ein Passagierflugzeug aus Russland gelandet – und am Flughafen mit Protesten empfangen worden.
Auf dem ersten Flug soll sich auch die Tochter des russischen Außenministers Sergei Lawrow, Ekaterina Lawrowa, befunden haben. Hunderte Menschen standen nach lokalen Berichten am Flughafen, hielten Transparente mit Parolen gegen Russland hoch. Lawrowa steht auf der EU-Sanktionsliste, Großbritannien hatte 2022 auch ihr Vermögen eingefroren.
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Präsidentin bestätigt: "Familie ist wieder weg"
Auch die georgische Präsidentin Salome Surabischwili verurteilte die Flüge: "Gegen den Widerstand des georgischen Volkes hat Russland seinen unwillkommenen Flug in Tiflis gelandet", schrieb sie auf Twitter.
Ekaterina Lawrowa, die auch den Nachnamen ihres Mannes Alexander Vinokurova führt, soll zur Hochzeit ihres Schwagers angereist sein, hieß es laut Angaben des privaten georgischen Fernsehsenders Mtavari. Die georgische Präsidentin bestätigte später in einer Rede, dass Lawrowa im Land gewesen sei, dieses aber wieder verlassen habe. "Endlich habe ich vom Innenminister die Bestätigung erhalten, dass die Familie, die den zweiten Tag einer Hochzeit feiern wollten, wieder weg ist. Die Hochzeit wird nicht stattfinden. Das ist ein Sieg für die Öffentlichkeit", fügt sie hinzu.
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Der Fernsehsender Mtavari berichtete, dass nach den Protesten Ekaterina Lawrowa und ihre Begleiter die geplante Hochzeit wieder verlassen hätten und nach Saudi-Arabien weitergeflogen sein. Sie seien von georgischen Sicherheitskräften mitsamt der Hochzeitsgesellschaft aus dem Hotel gebracht worden.
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Offenbar hatte die Nachricht von der Party der russischen Minister-Tochter schnell die Runde gemacht. Vor dem Kvareli Lake Resort, in dem sie sich angeblich mit ihrer Familie befand, versammelten sich zahlreiche Demonstranten. Das Hotel dementierte offiziell, dass sich Lawrowa dort aufhalte. Laut dem Sender Mtavari habe man dies aber einem Journalisten bestätigt, der sich als Blumenbote ausgegeben habe. Für die Ankunft sprach auch ein massives Polizeiaufgebot vor der Anlage. Offenbar kam es dabei aber zu Handgreiflichkeiten.
Proteste in der Hauptstadt gegen Flüge aus Russland
Nach bislang offiziell unbestätigten Berichten der georgischen Nachrichtenwebseite Netgazeti wurden mehrere Demonstranten festgenommen.
In der Hauptstadt Tiflis hat es ebenfalls Proteste gegen die Wiederaufnahme der Flüge gegeben. Dabei wurden nach Angaben der Partei Dora deren Vorsitzende Helen Khoshtaria und weitere 15 Personen festgenommen. Das wiederum führte zu Rufen nach deren Freilassung.
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Langsame Annäherung und EU-Antrag
Russland und Georgien unterhalten seit dem Ende des Kriegs zwischen den beiden Staaten 2008 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Dennoch versucht die georgische Regierung, die Beziehungen zu Moskau schrittweise zu verbessern. So wurde bereits der Handel mit Russland wieder aufgenommen.
Nach der russischen Invasion in der Ukraine hatte Georgien 2022 gemeinsam mit Moldau und der Ukraine einen Antrag auf Mitgliedschaft in der EU gestellt. Der Regierung unter Ministerpräsident Irakli Garibaschwili werfen Kritiker jedoch vor, sich wieder zunehmend an Russland anzunähern.
- matavari.tv: ""მთავარის" ინფორმაციით, ეკატერინა ლავროვა ქმართან ერთად," (georgisch)
- bmz.de: Diplomatische Beziehungen unterbrochen
- twitter.com: Tweet von Salome Surabischwili
- pravda.com.ua: "Lavrov's family leaves Georgia escorted by security forces" (englisch)
- netgazeti.ge: "რუსთაველი გადაკეტილია, მიმდინარეობს აქცია რუსეთთან ფრენების წინააღმდეგ" (georgisch)
- facebook.com: Rede der georgischen Präsidentin Salome Surabischwili