Nach Waldbränden in Brasilien Bolsonaro will Amazonas-Rat einrichten
Mit seiner Umweltpolitik hat Brasiliens Präsident Bolsonaro weltweit für Aufregung gesorgt. Nun scheint er sich dem internationalen Druck zu beugen. Für den Schutz des Amazonasgebiets soll es neue Gremien geben.
Nach heftiger Kritik an ihrer Umwelt- und Klimapolitik hat Brasiliens Staatsführung angekündigt, zwei Gremien für den Schutz des Amazonas-Gebiets ins Leben zu rufen. Ziel sei, die verschiedenen Aktionen jedes Ministeriums für den Schutz, die Verteidigung und nachhaltige Entwicklung Amazoniens zu koordinieren, schrieb Präsident Jair Bolsonaro am Dienstag auf Twitter.
Zum Koordinator des sogenannten Amazonien-Rates und der Umwelt-Nationalgarde habe er Vize-Präsident Hamilton Mourao bestimmt.
Der rechte Politiker, der die Öffnung Amazoniens für die wirtschaftliche Ausbeutung befürwortet, hatte sich in seinem ersten Jahr als Präsident auch internationaler Kritik ausgesetzt gesehen. Er beschuldigte wegen der verheerenden Waldbrände im Amazonas-Gebiet Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler, legte sich mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie dem Schauspieler Leonardo DiCaprio an.
Im Amazonas-Gebiet nahm die Abholzung im vergangenen Jahr extrem zu, die Brände waren die schwersten seit Jahren. Das Nationale Institut für Weltraumforschung, dessen Satellitenaufnahmen Abholzung und Waldbrände dokumentieren, verzeichnete 2019 insgesamt knapp 90.000 Amazonasbrände, ein Anstieg von rund 30 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
- Nachrichtenagentur dpa