Details zu Terrorverdächtigem Auto rast in Absperrung vor britischem Parlament – Verletzte
Ein Auto rast in friedliche Menschen vor dem Londoner Parlament. Der Fahrer wird noch am Tatort unter Terrorverdacht festgenommen. Wer ist er und was trieb ihn an? Die Arbeit der Ermittler steht erst am Anfang.
Nach der schnellen Festnahme des Terrorverdächtigen von London versuchen die britischen Terrorspezialisten nun die Hintergründe des mutmaßlichen Anschlags vor dem Londoner Parlament aufzuklären. Ein 29-jähriger Brite mit Migrationshintergrund war am Dienstag mit seinem Auto in Fußgänger und Radfahrer gefahren. Drei Personen erlitten Verletzungen. Der Täter wurde noch am Tatort aus seinem Auto heraus festgenommen. Er schweigt zu seinem Verhalten.
Die Ermittler durchsuchten am Abend zwei Wohnungen in Birmingham und eine in Nottingham. In der Wohnung in Nottingham sollen Nachbarn zufolge gebürtige Sudanesen leben. Auch das Tatfahrzeug soll in Nottingham zugelassen sein. Der Fahrer kommt britischen Medienberichten zufolge aus dem Raum Birmingham. Die Ermittler gehen davon aus, dass er am späten Montagabend von Birmingham nach London gefahren ist.
Auf einem Video im Internet ist zu sehen, wie der silberfarbene Ford Fiesta eine Verkehrsinsel und die Gegenfahrbahn überquert, bevor er in die Absperrung vor dem Parlament rast. Eine weitere Aufnahme zeigt, wie Polizisten den Fahrer aus dem demolierten Auto zerren.
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Auf Fernsehbildern waren am Boden liegende Radfahrer zu sehen. Fahrräder lagen verteilt über den Gehsteig. Eine Augenzeugin bezeichnete es als Wunder, dass es nicht noch mehr Verletzte oder gar Tote gegeben habe. "Die Leute stürzten überall hin", sagte die 31-Jährige der Nachrichtenagentur PA. Eine andere Frau berichtete, dass der Täter nach seiner Horrorfahrt ausdruckslos gewirkt habe.
Das Motiv bleibt weiterhin unklar
Der Fahrer des Autos wurde von bewaffneten Polizisten festgenommen, teilte Scotland Yard bereits am Vormittag mit. Später wurde bekannt, dass es sich bei dem Festgenommenen um einen 29 Jahre alten Briten handelt. Der für Sicherheit zuständige Staatssekretär, Ben Wallace, fügte im BBC-Fernsehen hinzu, der Mann habe einen Migrationshintergrund.
"Im Moment behandeln wir das als terroristischen Vorfall und die Anti-Terror-Einheit leitet jetzt die Ermittlungen", teilte Scotland Yard mit. Der Ort, die Art des Vorfalls und die Tatsache, dass dieser anscheinend absichtlich herbeigeführt worden sei, habe dafür den Ausschlag gegeben, sagte ein Polizeisprecher. Das Motiv blieb zunächst aber unklar.
Bewaffnete Polizisten hatten nach dem Anschlag den silberfarbenen Ford Fiesta umzingelt. Bilder auf Twitter zeigten die Beamten, wie sie ihre Waffen auf den Fahrer richteten und ihn zum Aussteigen zwangen. Weitere Bilder zeigten den Mann in Handschellen, gekleidet in Jeans und einer schwarzen Daunenjacke.
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Straßen und die U-Bahnstation am Parlament waren am Vormittag noch gesperrt, Hubschrauber kreisten über Westminster Palace. "Wir wissen nicht, wann die Sperrungen wieder aufgehoben werden", sagte ein schwer bewaffneter Polizist. Für keinen der Verletzten bestehe Lebensgefahr.
Das Parlament ist seit einem Anschlag im März 2017 von einer Sicherheitsbarriere aus Stahl und Beton umgeben. Damals war ein Angreifer mit einem Auto auf der Westminster Bridge in eine Menschenmenge gefahren, vier Passanten wurden getötet. Der Mann erstach außerdem einen Polizisten, ehe er von der Polizei erschossen wurde.
- Pressemitteilung der Metropolitan Police (engl.)
- dpa, AFP