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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach 194 Tagen in IS-Haft Kriegsfotograf trifft seine Geiselnehmer in Syrien
Der spanische Fotojournalist Ricardo Vilanova war für 194 Tage in Geiselhaft des IS. Nun kehrte er mit einem Fernsehteam zurück nach Syrien, um seine Geiselnehmer zu treffen.
Der Fotojournalist Ricardo Vilanova wurde sechs Monate lang von IS-Terroristen in Syrien gefangegehalten. Nun kehrte er an den Ort des Schreckens zurück und traf auf die britischen Islamisten, die ihn im September 2013 in Syrien entführten und bis März 2014 festhielten.
"Wahnsinnige" und "Psychopathen" nennt Vilanova seine Geiselnehmer im Interview mit dem Nahost-Korrespondent der BBC, Quentin Sommerville.
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Seit dem Beginn des Konfliktes berichtete der spanische Fotograf aus Syrien. Ein Teil davon wollte er aber nie werden, so Sommerville.
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Der Fotograf spricht aber nicht nur im Interview über seine schwere Zeit, in der er von den Islamisten gefangen gehalten wird, sondern will die Geiselnehmer auch treffen und konfrontieren. Die Briten Alexanda Kotey und El Shafee Elsheikh waren seine Geiselnehmer. Nun sind sie selbst Gefangene von kurdischen Sicherheitskräften in der syrischen Stadt Rakka. "Die Beatles" wurden sie und zwei weitere Geiselnehmer wegen ihrer britischen Herkunft von den IS-Geiseln genannt. Es war ihr Codewort für das Islamisten-Quartett.
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Bevor der Spanier gefangen genommen wurde, dokumentierte er die Schrecken des Krieges.
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"Krieg bringt das Beste und das Schlimmste von uns hervor", sagt Vilanova über diese Zeit. Im Fernsehbeitrag geht er in der einstigen IS-Hochburg Rakka auf der Südseite des Flusses Euphrat entlang und schaut nach seiner ehemaligen Gefängniszelle.
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Vilanova war gemeinsam mit dem spanischen Journalisten Javier Espinosa eingesperrt, der aus Syrien für die spanische Zeitung El Mundo berichtete. Insgesamt wurden sie 15 Mal verlegt. So war es gar nicht so leicht, die ehemaligen Gefängnisse zu finden, in denen sie festgehalten wurden.
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"Ich erinnere mich an Tage, an denen Bomben fielen und Türen und Wände erzitterten", sagt Vilanova im Fernsehbeitrag.
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Am Rande des Flusses Euphrat findet der Fotograf den Platz, wo eines der Häuser stand, in denen er festgehalten wurde. Das Haus wurde wie viele IS-Stützpunkte von einem Luftschlag der Anti-IS-Koalition zerstört.
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Besuch der Folter-Zellen in Rakka
Unterhalb des Stadions von Rakka wurden der Fotograf und andere festgehalten und gefoltert. Die Zellen waren so konstruiert, berichtet BBC-Reporter Sommerville, dass kein Licht eindrang und die Gefangenen sich nicht hinsetzen konnten.
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"Das Gefühl, das wir alle teilten, war, dass sie an allem Freude hatten, was sie taten. Ich sehe sie als Psychos", sagt Vilanova über seine Geiselnehmer.
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Auf seiner Reise mit der BBC äußert der Fotograf den großen Wunsch, die beiden Männer zu treffen, die ihn über sechs Monate festhielten und folterten. Und tatsächlich: Eines Abends werden Vilanova und das Fernsehteam zu dem Haus gebracht, wo seine IS-Geiselnehmer nun von kurdischen Truppen gefangen gehalten werden.
- Über 220 Tote: IS greift Stadt mit Selbstmordattentätern an
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Kotey und Elsheikh versuchten im Januar aus Syrien zu fliehen. Sie ließen ihre Familien zurück und wurden von Menschenschmugglern ausgetrickst. Und dann den Kurden ausgeliefert. Zwei Fragen hat Vilanova an sie.
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Treffen mit den IS-Geiselnehmern
Er will wissen, warum sie sich entschieden haben zu fliehen, statt auf dem Schlachtfeld zu sterben und ob sie eine Nachricht für ihre eigenen Töchter und die Kinder der Männer haben, die sie getötet haben sollen.
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Der spanische Fotograf setzt sich direkt den Männern gegenüber, die ihn folterten und guckt ihnen in die Augen.
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Sie verweigern sich, auf die Fragen zu antworten und werden unruhig, bis sie schließlich die Mikrofone ablegen.
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Nachdem Vilanova den Raum verlassen hat, geht er zum Fenster, um ein letztes Foto von den beiden zu schießen. Die beeilen sich, das Fenster zu schließen. Sie wollen ihn nicht mehr sehen.
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"Mein erster Gedanke, als ich sie sah, war Gaddafi oder Saddam, die beide nicht in der Lage waren, dem Tod ins Gesicht zu sehen. Sie waren genau die gleichen. Sie konnten foltern und morden, aber als der Moment kam, taten sie alles um zu überleben. Ich denke, das ist verabscheuungswürdig", sagt der Spanier zur BBC.
Die Todesstrafe befürwortet er allerdings nicht: "Ich hoffe, sie bleiben für den Rest ihres Lebens im Gefängnis. Sterben ist einfach im Gegensatz dazu, den Rest des Lebens im Gefängnis zu verbringen. Besonders unter diesen Bedingungen, unter denen sie uns festhielten."
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- BBC-Interview: Face to Face with "IS captors" (engl.)