Ultimatum in IS-Geiseldrama Jordanien und Japan stimmen Gefangenenaustausch zu
Japan
Der jordanische Informationsminister Mohammed al-Momani sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Petra zufolge: "Jordanien ist bereit, die irakische Gefangene freizulassen." Voraussetzung sei, dass der Militärpilot Mu'ath al-Kasseasbeh unverletzt auf freien Fuß gesetzt werde.
Al-Kasseasbeh war im Dezember nahe der syrischen Stadt Rakka abgeschossen worden und gilt als erster ausländischer Pilot, der dem Islamischen Staat in die Hände gefallen ist. In einer angeblich von IS-Extremisten verfassten Videobotschaft war am Dienstag die Freilassung der in Jordanien wegen eines Terroranschlags zum Tode verurteilten Irakerin Sadschida al-Rischawi verlangt worden. Andernfalls würden Al-Kasseasbeh und der japanische Journalist Kenji Goto ermordet.
Al-Momani erwähnte Goto nicht
Al-Kasseasbehs Vater und Gotos Mutter hatten ihre Regierungen zum Einlenken aufgefordert. Die USA lehnen einen solchen Schritt ab. Al-Rischawi wurde für einen Anschlag verurteilt, bei dem 60 Menschen getötet wurden. Die Dschihadisten hatten in einem am Dienstagabend im Internet veröffentlichten Video behauptet, die Geiseln hätten nur noch 24 Stunden zu leben.
"Mir wurde gesagt, dass dies meine letzte Botschaft ist. Und mir wurde auch gesagt, dass das einzige Hindernis für meine Freilassung die jordanische Regierung und ihre Verzögerung der Freilassung von Sadschida ist", zitierte Bild.de den japanischen Journalisten Kenji Goto aus der Botschaft.
"Wir fühlen Empörung"
Es war zunächst nicht klar, ob die Botschaft echt ist. Allerdings verwiesen mehrere Internetseiten, die dem IS nahestehen, auf den Link. Außerdem gab es Übereinstimmungen mit dem am Wochenende veröffentlichten Video, auf dem der 47-jährige Goto angeblich ein Foto der Leiche einer zweiten japanischen Geisel zeigt.
Japans Regierungschef Shinzo Abe sagte, es handele sich um einen äußert verabscheuungswürdigen Akt. "Wir fühlen Empörung und verurteilen das scharf."