Terrorismus FBI-Agent tötet Boston-Verdächtigen
Im US-Bundesstaat Florida hat ein FBI-Agent einen Mann erschossen, der möglicherweise in den Anschlag auf den Boston-Marathon verwickelt gewesen ist. Die Behörde bestätigte den Vorfall.
Der Sender NBC berichtete, der Mann sei von der Bundespolizei befragt worden und habe anfangs auch kooperiert. Ibragim Todaschew habe gerade ein Geständnis über einen Dreifachmord, in den er und der getötete Boston-Attentäter Tamerlan Zarnajew verwickelt waren, unterschreiben wollen, als er den Beamten mit einem Messer attackierte.
Todaschew habe ein mündliches Geständnis abgelegt, aber "noch nichts unterschrieben", sagte eine Polizeiquelle der "New York Times". Die bislang ungeklärte Bluttat ereignete sich am zehnten Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 im Bostoner Vorort Waltham.
Dreifachmord im Drogenmilieu
Dem örtlichen Sender WESH zufolge sollen Todaschew und Zarnajew damals drei Männer im Alter zwischen 25 und 37 Jahren umgebracht haben, nachdem sie ihnen Drogen abgenommen hatten - offenbar aus Angst, später identifiziert zu werden.
Als die Leichen gefunden wurden, waren sie mit Marihuana und tausenden Dollar Bargeld bedeckt.
Angeblich ein Freund von Tamerlan Tsarnaev
Die Zeitung "Orlando Sentinel" berichtete, ein Freund habe den Toten als den 27-jährigen Ibragim Todashev aus Orlando identifiziert.
Todashev habe den mutmaßlichen Attentäter von Boston, Tamerlan Zarnajew, gekannt, weil beide Kampfsport betrieben hätten, berichtete das Blatt. In diesem Zusammenhang sei Todashev von der Polizei befragt worden.
Drei Menschen getötet, über 260 verletzt
Tamerlan Zarnajew und sein jüngerer Bruder Dschochar sollen Mitte April den Anschlag auf den Boston-Marathon verübt haben. Bei dem Attentat kamen drei Menschen ums Leben, mehr als 260 wurden verletzt.
Tamerlan wurde wenige Tage später bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet, sein Bruder wurde schwer verletzt festgenommen.
Dschochar Zarnajew wird unter anderem der Gebrauch von Massenvernichtungswaffen vorgeworfen, weshalb ihm im Falle einer Verurteilung die Todesstrafe droht. Eine erste Anhörung ist für den 2. Juli angesetzt. Es wäre Zarnajews erster öffentlicher Auftritt seit den Anschlägen.