Terrorismus Eltern von Boston-Opfer dachten, ihre Tochter hätte überlebt
Drei Menschen haben die Bombenanschläge auf den Boston-Marathon nicht überlebt. Eines der Opfer ist Krystle Campbell. Dabei dachte ihre Familie zwölf Stunden lang, die 29-Jährige wäre am Leben. Dann die furchtbare Gewissheit: Das Krankenhaus hatte Campbell mit deren Freundin Karen verwechselt.
Wie der "Telegraph" berichtet, hatten die beiden jungen Frauen gemeinsam das Langstreckenrennen besucht, um Karens Freund anzufeuern. Beide wurden von den explodierenden Kochtopfbomben getroffen. Campbell erlitt tödliche Verletzungen, während ihre Freundin Karen schwerverletzt in ein Krankenhaus gebracht wurde.
Verletzte hatte falschen Ausweis bei sich
Weil Karen dabei Campbells Ausweis bei sich trug, kam es in der Klinik zu der Verwechslung. Den Eltern habe man dem Bericht zufolge gesagt, Krystle sei am Leben und werde gerade operiert.
Erst nach zwölf Stunden, als die schwerverletzte Frau aus dem Operationssaal geschoben wurde, sei die Wahrheit ans Licht gekommen. "Das ist nicht meine Tochter, das ist Karen! Wo ist meine Tochter", habe die Mutter geschrien.
Die ebenfalls schockierten Ärzte hätten der Familie dann ein Foto von einem der Todesopfer gezeigt. Darauf erkannten die Campbells ihre Tochter.
"Das macht alles keinen Sinn"
In einer herzzerreißenden Erklärung wandte sich die Mutter am Tag nach dem Anschlag an die Presse. Ihre Tochter sei eine wundervolle Person gewesen, sagte die Frau unter Tränen. Jeder habe sie gemocht. "Sie hatte immer ein Lachen auf den Lippen. Das macht alles keinen Sinn."
Krystle Campbell war eines von drei Todesopfern des verheerenden Bombenanschlags. Auch ein acht Jahre alter Junge und eine Austauschstudentin aus China kamen ums Leben. Mehr als 180 Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Der Junge verfolgte mit seiner Mutter, seinem Vater, seiner Schwester und seinem Bruder den Lauf. Das Mädchen verlor ein Bein, die Ärzte müssen vielleicht auch das zweite amputieren. Die Mutter erlitt Gehirnverletzungen, ist aber nicht in Lebensgefahr. Der Vater und der andere Sohn blieben unverletzt. Zunächst hatte es in Berichten immer wieder geheißen, der Vater habe selbst am Marathon teilgenommen.