Terrorismus Sprengstoffanschläge erschüttern Indien
In der südindischen Großstadt Hyderabad sind zwei Bomben explodiert. Durch die Sprengsätze wurden 14 Menschen getötet und fast 120 weitere verletzt, sechs von ihnen schweben noch immer in Lebensgefahr.
DIe Bomben waren am Donnerstag in einem Abstand von nur 150 Metern kurz nacheinander in einer belebten Einkaufs- und Wohngegend gezündet worden. Die Sprengsätze waren nach Polizeiangaben in Henkelmännern auf Fahrrädern versteckt.
"Heimtückische Tat"
Indiens Regierungschef Manmohan Singh verurteilte die Anschläge als "heimtückische Tat" und versprach eine Bestrafung der Verantwortlichen. Die Regierung versetzte die Sicherheitskräfte in allen großen Städten des Landes in Alarmbereitschaft.
Wer für den Doppelanschlag verantwortlich ist, sei nach wie vor unklar. Die Untersuchungen befänden sich noch in einem frühen Stadium, erklärte Innenminister Shinde.
Der Anschlag wurde international verurteilt. Der deutsche Botschafter Michael Steiner erklärte: "Für solche Grausamkeiten kann es keine Rechtfertigung geben."
Polizei war informiert
Die indische Polizei ist nach eigenen Angaben vor Anschlägen durch Islamisten in der zentralen Millionenmetropole Hyderabad gewarnt gewesen.
Im vergangenen Jahr seien zwei Islamisten verhört worden, die mögliche Attentatsziele in Neu Delhi, Mumbai und Hyderabad genannt hätten, sagte ein ranghoher Polizeibeamter in Neu Delhi. "Einer der angegebenen Orte war Dilsukh Nagar, das vergangene Nacht getroffen wurde", fügte er hinzu. Die Polizei in Hyderabad sei darüber informiert gewesen.
Pulverfass
Hyderabad ist eines von Indiens Zentren der Computer- und Softwareindustrie. Der Anteil an Muslimen in der Bevölkerung ist sehr hoch, doch in dem betroffenen Bezirk leben aber vor allem Hindus.
In der Vergangenheit gab es immer wieder Konflikte zwischen verschiedenen Religionsgruppen. Die Behörden lasten Attentate in der Regel muslimischen Extremisten an. Zu den Anschlägen in Hyderabad bekannte sich zunächst niemand.