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Nahost-News | Erdogan wirft Israel bei Scholz-Besuch Völkermord vor


Newsblog zum Krieg in Nahost
"Völkermord": Erdoğan provoziert bei Scholz-Besuch


Aktualisiert am 19.10.2024 - 17:42 UhrLesedauer: 24 Min.
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Bundeskanzler Olaf Scholz und Recep Tayyip Erdoğan: Die beiden Staatschefs nach einer gemeinsamen Pressekonferenz in Istanbul. (Quelle: Khalil Hamra/dpa)

Scholz und Erdoğan schätzen Israels Kriegsführung sehr unterschiedlich ein. Eine Hisbollah-Drohne soll in der Nähe von Netanjahus Privathaus eingeschlagen sein. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Krankenhäuser im Flüchtlingslager Dschabalia außer Betrieb

17.17 Uhr: Nach israelischen Angriffen in dem Flüchtlingslager Dschabalia im Norden des Gazastreifens haben nach palästinensischen Angaben alle drei Krankenhäuser dort ihren Betrieb einstellen müssen. Israelische Panzer hätten zudem rund um das Indonesische Krankenhaus Stellung bezogen, dass das asiatische Land im Gazastreifen betreibt, fügte Monir al-Borsch vom Gesundheitsministerium hinzu.

In Dschabalia wird heftig gekämpft. In der Nacht zu Samstag berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa von mindestens 30 Toten und mindestens 50 Verletzten durch israelische Angriffe.

Bürgermeister bei israelischem Angriff im Libanon getötet

17.14 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf eine Ortschaft in der westlichen Bekaa-Ebene im Libanon sind nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA mehrere Menschen getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Bürgermeister, hieß es in der Meldung. Das israelische Militär äußerte sich zu dem Vorgang zunächst nicht.

Ziel des Angriffs war dem Bericht der Nachrichtenagentur zufolge ein Wohnhaus in der Ortschaft Balul. Dem Gesundheitsministerium in Beirut zufolge wurden vier Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Der getötete Bürgermeister stammte demnach aus einem Ort in der Umgebung. Wenn sich bestätigt, dass der Bürgermeister unter den Todesopfern ist, wäre es innerhalb weniger Tage bereits der zweite Bürgermeister im Libanon, der getötet wurde. Erst am Mittwoch war der Bürgermeister der Stadt Nabatija bei einem israelischen Luftschlag ums Leben gekommen.

"Völkermord": Erdoğan provoziert bei Scholz-Besuch

16.52 Uhr: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Israel in Anwesenheit von Bundeskanzler Olaf Scholz erneut vorgeworfen, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Er habe mit Scholz über den "Völkermord" in Gaza gesprochen, sagte Erdoğan im Anschluss an das Treffen in Istanbul. Erdoğan rief zudem dazu auf, mehr Druck auf Israel auszuüben, damit mehr humanitäre Hilfe in den abgeriegelten Küstenstreifen gelangen kann. Er warf Israel Expansionspolitik vor.

Scholz wies den Völkermord-Vorwurf Erdoğans zurück. "Deutschland hat nicht die Einschätzung (…), dass der Vorwurf des Völkermords gerechtfertigt ist", sagte er. Er betonte aber, dass zivile Opfer egal auf welcher Seite gleichermaßen beklagt werden müssten. Es dürfe kein geteiltes Leid geben. Der Kanzler betonte, dass Israel das Recht habe, sich zu verteidigen, sich dabei aber an das Völkerrecht halten müsse. "Das ist eine Anforderung, die selbstverständlich ist."

Erdogan spricht im Zusammenhang mit Israels Kriegsführung im Gazastreifen immer wieder von einem Völkermord. Die islamistische Hamas, die für das Massaker am 7. Oktober 2023 in Israel verantwortlich ist, bezeichnet er als "Befreiungsorganisation". Die Türkei hatte sich im August auch einer von Südafrika angestrengten Völkermord-Klage gegen Israel angeschlossen.

Israeli durch Hisbollah-Rakete getötet

12.55 Uhr: Bei Raketen- und Drohnenangriffen der Schiitenmiliz Hisbollah aus dem Libanon ist in Israel nach Angaben eines Rettungsdienstes ein Mann getötet worden. Der 50-Jährige sei in seinem Auto von Schrapnell getroffen worden, erklärten die Helfer von Magen David Adom auf der Plattform X. Zudem wurden nach Angaben israelischer Medien mindestens neun Menschen bei den Angriffen aus dem nördlichen Nachbarland verletzt.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden im Laufe des Vormittags rund 115 Projektile vom Libanon aus Richtung Israel abgeschossen. Einige seien abgefangen worden, weitere auf offenem Gelände eingeschlagen. Einige trafen aber Medienberichten zufolge auch bewohnte Gebiete wie etwa Krijat Ata östlich der Hafenstadt Haifa. Die mit dem Iran verbündete Hisbollah bestätigte, dass sie Raketen auf Israel abgeschossen habe. Sie hatte nach der Tötung des Hamas-Chefs im Gazastreifen, Jihia al-Sinwar, eine Ausweitung ihrer vor gut einem Jahr begonnenen Angriffe angekündigt.

Israel: Der Iran hat versucht, den Ministerpräsidenten zu eliminieren

11.50 Uhr: Nach der Drohnen-Attacke der Hisbollah auf das Haus des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hat ein israelischer Regierungsbeamter ein Statement im Gespräch mit dem israelischen Sender N12 News abgegeben.

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Der Beamte, dessen Namen der Fernsehsender nicht nennt, beschuldigte den Iran für den Drohnenangriff. "Der Iran hat versucht, den israelischen Premierminister zu töten", zitiert N12 News den Beamten.

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Drohne in der Nähe von Netanjahus Haus eingeschlagen

9.11 Uhr: Eine im Libanon gestartete Drohne ist nach Angaben des israelischen Militärs in ein Gebäude in der Stadt Caesarea eingeschlagen, wo auch ein Wohnhaus des Regierungschefs Benjamin Netanjahu steht. Netanjahus Büro gab in einer Aussendung bekannt, die Drohne habe das Wohnhaus des Ministerpräsidenten zum Ziel gehabt.

Netanjahu selbst habe sich laut Angaben seines Büros zur Zeit des Angriffs nicht in dem Küstenort am Mittelmeer aufgehalten. Nach Armeeangaben wurde niemand verletzt. Zwei weitere unbemannte Flugobjekte wurden demnach abgefangen.

Luftalarm gab es auch in der weiter südlich gelegenen Küstenmetropole Tel Aviv. Dort sei eine Drohne im Anflug auf den Stadtteil Glilot gewesen, wo das Hauptquartier des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad und eine andere Geheimdienstzentrale liegen. Die Sirenen heulten nach Armeeangaben auch in zahlreichen Orten Nordisraels wie etwa der Stadt Tiberias am Westufer des Sees Genezareth.

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Mediziner: 33 Tote bei israelischem Angriff auf Dschabalia

7.31 Uhr: Bei einem israelischen Angriff auf das größte Flüchtlingslager im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben mindestens 33 Menschen ums Leben gekommen. 85 Personen seien bei dem Vorstoß des israelischen Militärs auf Dschabalia verletzt worden, teilten Mediziner mit. Die Zahl der Toten könnte noch steigen, da noch einige unter den Trümmern vermutet würden, gab die Pressestelle der von der Hamas geführten Regierung bekannt. Der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa zufolge sind auch Kinder unter den Toten. Von israelischer Seite gab es zunächst keine Stellungnahme zu den Angaben.

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Das israelische Militär rückt seit zwei Wochen auf die gleichnamige Stadt im Nordosten des Gazastreifens vor. Einwohnern zufolge sind israelische Panzer zunächst durch Vororte und Wohngebiete und schließlich bis ins Zentrum des Flüchtlingslagers vorgedrungen. Täglich würden Dutzende Häuser zerstört. Früheren Angaben des israelischen Militärs zufolge geht es gegen Hamas-Kämpfer vor. Es solle verhindert werden, dass diese sich zu erneuten Angriffen auf Israel zusammenschließen könnten.


Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP
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