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Israel-Gaza-Krieg: Israelische Regierung prüft Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal


Newsblog zum Krieg im Nahen Osten
Israel: Haben Hamas-Vorschlag für Geisel-Deal erhalten


Aktualisiert am 03.07.2024 - 21:43 UhrLesedauer: 22 Min.
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Eine Demonstrantin fordert in Tel Aviv ein Ende des Krieges und die Freilassung der Geiseln: Israel will einen Vorschlag der Hamas für einen Geisel-Deal bekommen haben.Vergrößern des Bildes
Eine Demonstrantin fordert in Tel Aviv ein Ende des Krieges und die Freilassung der Geiseln: Israel will einen Vorschlag der Hamas für einen Geisel-Deal bekommen haben. (Quelle: Ohad Zwigenberg)

Ein ranghoher Hisbollah-Kommandeur wurde durch einen israelischen Luftschlag getötet. Israels Militär soll 900 Terroristen in Rafah getötet haben. Mehr Informationen im Newsblog.

Israel: Haben Vorschlag der Hamas für Geisel-Deal erhalten

21.38 Uhr: Israel prüft eigenen Angaben zufolge einen Vorschlag der Hamas für ein Abkommen für eine Waffenruhe sowie die Freilassung weiterer Geiseln. Die Vermittlerstaaten USA, Katar und Ägypten hätten dem israelischen Verhandlungsteam einen Entwurf der Islamistenorganisation vorgelegt, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Israel will demnach den Vermittlern nach der Prüfung des Vorschlags seine Antwort übergeben.

Die Hamas teilte mit, mit den Vermittlern "einige Ideen" auszutauschen, um ein Ende des Kriegs zu erreichen. Der Inhalt des Hamas-Vorschlags war zunächst nicht bekannt, auch inwieweit er vom zuletzt diskutierten Plan abweicht.

Bereits seit Monaten laufen Bemühungen, durch indirekte Verhandlungen Israel zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und die Hamas zur Freilassung israelischer Geiseln aus ihrer Gewalt zu bewegen – bislang ohne Erfolg. Ende Mai hatte US-Präsident Joe Biden einen dreistufigen Plan vorgestellt, die Hamas hatte jedoch nicht zugestimmt und Änderungen gefordert.

Westjordanland: Israel erklärt große Fläche zu Staatsgebiet

16.18 Uhr: Israels Zivilverwaltung hat rund 1.270 Hektar im Westjordanland zu israelischem Staatsland erklärt. Das entspricht einer Fläche von fast 13 Quadratkilometern. Die israelische Menschenrechtsorganisation Peace Now spricht von der größten Landnahme seit dem Osloer Friedensvertrag, den Israelis und Palästinenser 1993 unterzeichnet hatten. Das entsprechende Dekret zur Inbesitznahme habe die zuständige israelische Regierungsbehörde im Westjordanland bereits im Juni unterzeichnet. Der Beschluss sei aber erst heute veröffentlicht worden.

Insgesamt seien in diesem Jahr bereits 2.370 Hektar (fast 24 Quadratkilometer) zu Staatsland erklärt worden. "Die Erklärung von Staatsland ist eine der wichtigsten Methoden, mit denen der Staat Israel versucht, die Kontrolle über Land in den besetzten Gebieten durchzusetzen. Land, das als Staatsland deklariert wurde, gilt in den Augen Israels nicht mehr als Privatbesitz von Palästinensern. Sie werden daran gehindert, es zu nutzen. Weiterhin verpachtet Israel Staatsland ausschließlich an Israelis", so Peace Now. Demnach sei ein großer Teil des Gebiets zuvor etwa als Naturschutzgebiet ausgewiesen gewesen.

Israelische Medien berichten, dass indes israelische Siedler im Westjordanland israelische Sicherheitskräfte angriffen, die einen illegalen Siedlungs-Außenposten auflösten und provisorische Gebäude auf privatem palästinensischem Gelände zerstörten. Sie hätten etwa Molotowcocktails auf die Einsatzkräfte geworfen und aus Protest gegen die Räumung ein Fahrzeug in Brand gesetzt. Sie hätten auch die Windschutzscheibe eines Wagens, der einem Beamten der Zivilverwaltung gehört, zertrümmert. Die Auflösung des Außenpostens wurde zuvor von der israelischen Regierung gebilligt. 70 Grenzpolizisten seien dabei im Einsatz gewesen.

Israel hatte während des Sechs-Tage-Krieges 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten drei Millionen Palästinensern rund 700.000 israelische Siedler. 1993 waren es laut Peace Now noch 250.000. Israel unterscheidet zwischen Siedlungen, die mit Genehmigung der Regierung entstanden sind, und "wilden Siedlungen", die mitunter per Gesetz rückwirkend legalisiert werden. Aus internationaler Sicht sind dagegen alle Siedlungen illegal.

Hisbollah: Kommandeur bei israelischem Luftangriff getötet

16.00 Uhr: Die israelische Armee hat nach Angaben aus Hisbollah-Kreisen zum zweiten Mal innerhalb eines Monats einen hochrangigen Kommandeur der radikalislamischen Miliz aus dem Libanon getötet. Der Getötete war für eines von drei Hisbollah-Gebieten im Südlibanon verantwortlich, wie die Nachrichtenagentur AFP aus dem Umfeld der Miliz erfuhr. Der Kommandeur wurde demnach bei einem israelischen Angriff auf ein Auto in Tyros getötet, einer etwa 20 Kilometer von Israel entfernten Küstenstadt.

Der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur ANI zufolge wurden beim Angriff einer "feindlichen Drohne" auf einen Wagen im Westen von Tyros zwei Menschen getötet.

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Vor rund drei Wochen hatte die israelische Armee den Hisbollah-Kommandeur Sami Abdallah, auch bekannt als Abu Taleb, im Südlibanon getötet. Es war der bisher schwerste Schlag der israelischen Armee gegen die pro-iranische Miliz seit dem Beginn der Gefechte infolge des Gaza-Kriegs. Die Hisbollah reagierte mit massivem Raketenbeschuss. Der jetzt getötete Hisbollah-Kommandeur hatte denselben Rang wie Abdallah, wie die der Miliz nahestehende Quelle AFP sagte.

Palästinenser suchen Schutz vor neuen israelischen Angriffen

11.45 Uhr: Im Süden des Gazastreifens suchen zahlreiche Palästinenser Schutz vor neuen Angriffen. Israelische Streitkräfte hätten sich in der Nacht an zwei Stellen in Rafah Kämpfe mit palästinensischen Militanten geliefert, berichten Anwohner. Mindestens zwölf Menschen wurden nach Angaben der von der Hamas geführten Gesundheitsbehörde bei Beschuss im Zentrum und Norden des Gazastreifens getötet. Panzer nahmen in den vergangenen Tagen mehrere Bezirke ein und rückten weiter westlich und nördlich der Stadt vor.

Das israelische Militär erklärt, man habe die gezielten Militäroperationen in Rafah fortgesetzt, mehrere Militärstützpunkte zerstört und palästinensische Militante getötet. Im Flüchtlingslager Maghasi im Zentrum des Gazastreifens wurden laut Gesundheitsbehörde durch zwei israelische Luftangriffe fünf Palästinenser getötet. In Schedschaia, einem östlichen Vorort von Gaza-Stadt, seien durch einen Luftangriff vier Menschen getötet und 17 verletzt worden. Ein weiterer Luftangriff habe ein Auto in der südlichen Stadt Deir Al-Balah getroffen und drei Menschen getötet.

Verletzte bei Messer-Angriff in israelischem Einkaufszentrum

11.31 Uhr: Bei einem Messerangriff in einem israelischen Einkaufszentrum sind nach Angaben der Polizei am Mittwoch zwei Menschen verletzt worden. Mutmaßlich handele es sich um einen Terroranschlag, erklären die Behörden. Der Angreifer sei "neutralisiert" worden. Damit ist zumeist gemeint, dass die Person getötet wurde. Tatort sei ein Einkaufszentrum in Karmiel im Norden Israels.

Israels Militär: "Haben in Rafah 900 Terroristen getötet"

04.07 Uhr: Bei ihrer Offensive in Rafah im Süden des Gazastreifens haben die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben über 900 Terroristen getötet. "Darunter mindestens einen Bataillonskommandeur, viele Kompaniekommandeure und zahlreiche Kämpfer", sagt Generalstabschef Herzi Halevi bei einem Truppenbesuch am Grenzübergang Kerem Schalom. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Zerstörung der terroristischen Infrastruktur, was Zeit braucht. Es handelt sich um einen langen Einsatz, denn wir wollen Rafah nicht mit einer intakten terroristischen Infrastruktur verlassen."

In der nächsten Phase werden die israelischen Streitkräfte ihre Taktik ändern, wie Halevi ankündigt. Ziel sei es, den Gegner zu zermürben und die Mission zu erfüllen. "Wir brauchen Willenskraft, Geduld und Ausdauer, dann werden die Ergebnisse in der Zukunft für sich selbst sprechen", sagt der Generalstabschef.

Israels Armeechef rechnet mit langer Schlacht gegen Hamas

01.50 Uhr: Israels Armeechef Herzi Halevi rechnet mit einer langen Schlacht gegen die islamistische Terrororganisation Hamas. Es sei eine lange Schlacht, aber mit "Entschlossenheit und Ausdauer" werde Israel seine Aufgaben erfüllen, sagt Halevi vor Truppen. "Mehr als 900 Terroristen" seien bei Kämpfen in der Region Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden.


Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagenturen dpa, AFP, Reuters
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