EU fordert noch 100 Milliarden Doch die Briten wollen viel weniger zahlen
Bis zu 40 Milliarden Euro will die britische Regierung auf den Tisch legen, um den EU-Austritt des Landes zu bewerkstelligen. Damit sollen vertragliche Verpflichtungen dann beglichen sein. Die EU schätzt die noch ausstehenden Zahlungen allerdings auf rund 100 Milliarden Euro. Wie wird das Geschacher ausgehen? Ohnehin machen die Briten die Zahlung von einem künftigen Handelsabkommen abhängig.
Die EU verlangt von Großbritannien, eingegangene finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen – selbst über das Austrittsdatum Ende März 2019 hinaus. Bisher hat London noch nicht einmal grundsätzlich anerkannt, dass es zu solchen Zahlungen verpflichtet ist. In Regierungskreisen wurde auch noch nie eine Summe genannt.
Nun berichtet der "Sunday Telegraph" unter Berufung auf britische Regierungskreise, dass London immerhin 40 Milliarden Euro ins Auge fasst. Unter der Bedingung, dass gleichzeitig auch über ein Handelsabkommen gesprochen werde.
Brüssel schätzt Gesamtsumme auf 100 Milliarden Euro
Das ist weit entfernt von der Gesamtsumme die Brüssel fordert: 100 Milliarden Euro. Der britische Außenminister Boris Johnson hatte solche Zahlen im Juni als "absurd" bezeichnet und gedroht, Großbritannien könne austreten, "ohne überhaupt etwas zu bezahlen".
Die EU will mit London deswegen erst über die künftigen Beziehungen und ein mögliches Handelsabkommen sprechen, wenn wesentliche Austrittsfragen weitgehend geklärt sind. Neben den Finanzforderungen an London sind das der Status der EU-Bürger in Großbritannien und die Nordirland-Frage.
Die Brexit-Verhandlungen sollen einen möglichst reibungslosen Austritt Großbritanniens aus der EU im März 2019 ermöglichen. Am Ende soll ein Austrittsabkommen stehen. Die nächste Verhandlungsrunde ist ab dem 28. August angesetzt.