Wegen Zeitungsbericht CHP-Politiker in Türkei zu 25 Jahren Haft verurteilt
Der türkische Oppositionsabgeordnete Enis Berberoglu wurde beschuldigt, der Zeitung "Cumhuriyet" Informationen über geheime Waffenlieferungen nach Syrien weitergegeben zu haben. Ein Gericht in Istanbul hat ihn hierfür zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt. Er wurde direkt nach dem Urteil in Haft genommen.
Berberoglu wurde vorgeworfen, der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet" Informationen über einen Waffenkonvoi des türkischen Geheimdiensts MIT für syrische Rebellen gegeben zu haben. Wegen des Berichts von Mai 2015 wurden bereits der frühere Chefredakteur Can Dündar und der Büroleiter der Zeitung in Ankara, Erdem Gül, zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Dündar lebt heute im Exil in Deutschland.
Seit dem gescheiterten Militärputsch vom 15. Juli wurden ein dutzend Abgeordnete der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) festgenommen. Berberoglu ist aber der erste CHP-Abgeordnete, der seit dem Umsturzversuch inhaftiert wurde. Das Berufungsverfahren gegen Dündar und Gül im Fall des "Cumhuriyet"-Berichts über die geheimen Waffenlieferungen nach Syrien ist noch nicht entschieden.