Mittelmeer-Route 2600 Boots-Flüchtlinge in Sicherheit gebracht
Rund 2600 Flüchtlinge sind auf dem Weg von Nordafrika nach Europa aus nicht seetüchtigen Booten im Mittelmeer gerettet worden. Über die Nationalität der Flüchtlinge wurden keine Angaben gemacht.
Rettungskräfte und Organisationen mehrerer Länder hätten die Menschen in den vergangenen 24 Stunden teils aus kleinen Schlauchbooten aufgenommen, teilte die italienische Küstenwache mit.
Neue Haupt-Route für Flüchtlinge
Bis vor kurzem war der Großteil der Flüchtlinge mit dem Ziel EU über die Ägäis nach Griechenland und von dort aus über die Balkanroute weiter in Länder wie Deutschland gelangt. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisationen ist der Weg über das Meer zwischen Libyen und Italien inzwischen die Haupt-Route für Asylsuchende auf dem Weg nach Europa.
Nach Einschätzung der Behörden wird im Zuge des nahenden Sommers und der damit besseren Wetter-Bedingungen die Zahl derer deutlich ansteigen, die sich auf den gefährlichen Weg über das Meer machen.
Bis zu einer Million Flüchtlinge in Libyen
Im Bürgerkriegsland Libyen halten sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) derzeit mindestens 700.000 und möglicherweise sogar bis zu einer Million Flüchtlinge auf. "Es weiß allerdings niemand, wie viele von ihnen nach Europa wollen", sagte der IOM-Missionschef für Libyen Othman Belbeisi. "Einige gehen einfach nach Libyen, um dort zu arbeiten."
"Bevor sie ankommen, wissen viele nicht, wie schlimm die Lage in Libyen ist", sagte Belbeisi. "Wenn sie genügend Geld zusammen haben, nehmen einige das Boot übers Mittelmeer." Bisher gelangten laut IOM in diesem Jahr knapp 34.000 Flüchtlinge über die Mittelmeerroute nach Italien - im Vergleich zu mehr als 47.000 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. 988 Menschen seien in diesem Jahr bislang auf der Mittelmeerroute nach Italien umgekommen, bis Ende Mai 2015 seien 1782 Tote gezählt worden.