t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeMobilitätE-Bikes und Fahrräder

E-Scooter-Unfälle: Warum Helme Hirnverletzungen nicht verhindern


Tödliche Unfälle
So gefährlich sind E-Scooter

Von t-online, mab

21.03.2025Lesedauer: 2 Min.
10.000 Unfälle pro Jahr: Stürze mit dem E-Scooter gehören längst zum Alltag.Vergrößern des Bildes
10.000 Unfälle pro Jahr: Stürze mit dem E-Scooter gehören mittlerweile zum Alltag. (Quelle: blackday)
News folgen

21 Tote in nur einem Jahr: E-Scooter haben längst einen festen Platz in der Unfallstatistik. Vor allem ein Schwachpunkt kostet immer wieder Menschenleben.

Elektroroller sind praktisch, platzsparend – aber sie bergen auch Risiken. Besonders der Kopf des Fahrers ist gefährdet. Ein Helm kann schützen – aber nur bedingt. Neue Crashtests zeigen, wo das Problem liegt.

Immer mehr Unfälle mit E-Scootern

2023 verzeichnete die Polizei fast 10.000 E-Scooter-Unfälle mit Verletzten. Die Dunkelziffer liegt vermutlich noch höher. Besonders häufig waren dabei Stürze ohne Fremdeinwirkung. 21 der Unfälle endeten tödlich.

Nun hat ein internationales Forscherteam gemeinsam mit der Dekra untersucht, wie gut Fahrradhelme bei Scooter-Unfällen schützen. Das Ergebnis: Der Kopf ist zwar besser geschützt, doch für das Gehirn bleibt das Risiko hoch.

Helme müssten besser schützen

Im Crashtest-Center der Dekra in Neumünster prallten Dummys mit 20 km/h gegen den Bordstein – frontal und schräg, mit und ohne Helm. Das Ergebnis: ernüchternd. Der Helm dämpfe zwar den direkten Aufprall des Kopfes, sagt Dekra-Unfallforscher Andreas Schäuble. Doch er merkt an: "Gleichzeitig bleiben die Belastungen für den Nacken und das Gehirn durch die Rotationsbewegung des Kopfes hoch."

imago images 0418313905
(Quelle: IMAGO/Eva Blanco)

Hier gilt Helmpflicht für Elektroroller

In der EU gibt es nur in wenigen Ländern eine Helmpflicht für E-Scooter: in Italien, Dänemark, Portugal und Kroatien. In Norwegen gilt sie für Kinder bis 15 Jahre. In Deutschland, Österreich, Frankreich, Italien, Spanien und der Schweiz ist das Tragen eines Helms dagegen freiwillig.

Besonders gefährdet sind Hals und Gehirn. Das Fazit ist klar: Der Helm schützt, aber er kann Schädel-Hirn-Verletzungen nicht verhindern.

Müssen Helm-Normen überarbeitet werden?

Die Tests liefern eine klare Botschaft: Fahrradhelme schützen, aber nicht genug. Der Grund? Aktuelle Normen bewerten nur die direkte Aufprallenergie – nicht die gefährlichen Drehbewegungen, die bei Stürzen schwere Hirnverletzungen verursachen. Davor schützen aktuelle Helme zu wenig.

"Wie wir mit diesen Crashtests gezeigt haben, müssten schräge Stöße und Rotationsbewegungen möglichst auch berücksichtigt werden", sagt Schäuble. Und das betrifft nicht nur E-Scooter-Fahrer – auch Radfahrer wären dann besser geschützt.

Verwendete Quellen
  • dekra.de: Forschungsprojekt von DEKRA mit Unis in Marseille und Montréal: Hohes Verletzungsrisiko beim Sturz vom E-Scooter – Helm bietet einen gewissen Schutz
  • adac.de: E-Scooter: Das sind die Regeln im Ausland
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom