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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Entscheidend für den Antrieb Dieses Bauteil sollten Sie an E-Bikes gründlich checken
Der Akku gehört zu den wichtigsten Teilen eines E-Bikes. Wie Sie beim Gebrauchtkauf erkennen, ob mit dem Stromspeicher alles in Ordnung ist.
Beim Kauf eines gebrauchten E-Bikes sollte er eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für ein Fahrrad spielen: der Akku. Denn ohne ihn geht nichts. Das Pedelec wäre ansonsten nur ein Fahrrad mit Zusatzgewicht durch Motor und Co. Ein gut gepflegter Akku kann jahrelang problemlos Antriebsenergie liefern – doch ein saftloses Exemplar umso mehr für Ärger sorgen. Darauf sollten Sie vor allem achten, wenn Sie ein gebrauchtes Fahrrad kaufen wollen.
Ladezyklen: Eine wichtige Einheit
Die Lebensdauer eines E-Bike-Akkus wird oft in Ladezyklen gemessen – das sind vollständige Ladungen des Akkus. Mit der Zeit verliert jeder Akku an Kapazität – das ist normal und unvermeidlich. Allein durch die Lagerung gehen, je nach Hersteller, 0,5 bis 3,0 Prozent an Leistung pro Jahr verloren.
In der Regel hält ein Akku zwischen 500 und 1.000 Ladezyklen durch, was je nach Nutzungshäufigkeit und Beanspruchung zwei bis fünf Jahren entspricht. Jedoch dürfte ein Akku, der bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird, einen besseren Zustand haben als einer, der Extremtemperaturen und Tiefenentladungen ausgesetzt wurde. Von einem verschlissenen Akku bei einem E-Bike spricht man, wenn nur noch 30 Prozent der ursprünglichen Kapazität vorhanden sind.
So überprüfen Sie den Akku-Zustand
Es gibt verschiedene Methoden, den Zustand eines E-Bike-Akkus zu überprüfen. Einige Hersteller bieten spezielle Tools und Software an, mit denen man den Zustand des Akkus auslesen kann. Diese Diagnosetools liefern oft detaillierte Informationen über die verbleibende Kapazität und den allgemeinen Zustand des Akkus. Hersteller wie Bosch haben die Möglichkeit, das Alter des Akkus mithilfe einer auf dem Akku vermerkten Nummer online abzufragen. So erhalten Sie zumindest eine grobe Idee, wie lange der Akku noch hält.
Achtung!
Beim Umgang mit Akkus ist stets Vorsicht geboten. Vermeiden Sie Kurzschlüsse und achten Sie darauf, den Akku nicht zu beschädigen. Wenn Sie sich unsicher sind oder keine Erfahrung mit elektrischen Messungen haben, ziehen Sie einen Fachhändler oder eine Werkstatt zurate.
Sie können auch die Spannung und Kapazität messen. Manche E-Bikes zeigen die Kapazität sogar auf dem Fahrradcomputer an. Wenn nicht, können Sie zu folgenden Methoden greifen – allerdings ist hier etwas technisches Wissen gefragt:
Messung der Spannung
Die Spannung eines E-Bike-Akkus lässt sich relativ einfach mit einem Multimeter überprüfen.
- Bevor Sie mit der Messung beginnen, stellen Sie sicher, dass der Akku vollständig geladen ist. Eine Messung an einem nahezu leeren Akku kann falsche Rückschlüsse auf den Zustand geben.
- Entnehmen Sie den Akku, aber öffnen Sie ihn unter keinen Umständen – das ist nicht nur gefährlich, auch die Garantie erlischt.
- Stellen Sie das Multimeter auf die Gleichstromspannung (V DC) ein. Wählen Sie einen Messbereich, der die Nennspannung des Akkus abdeckt (z. B. 36V oder 48V).
- Verbinden Sie die Messspitzen des Multimeters mit den Plus- und Minuspolen des Akkus. Teils benötigen Sie dafür einen Adapter. Achten Sie darauf, die Pole nicht zu vertauschen, um das Multimeter und den Akku nicht zu beschädigen. Die abgelesene Spannung sollte in etwa der Nennspannung des Akkus entsprechen, wenn der Akku vollständig geladen ist. Abweichungen können auf eine reduzierte Kapazität oder andere Probleme hinweisen.
Messung der Kapazität
Die Messung der Kapazität ist etwas komplizierter, da sie nicht direkt mit einem einfachen Gerät wie einem Multimeter durchgeführt werden kann. Hier sind die gängigen Methoden:
- Einige moderne E-Bike-Systeme ermöglichen über den Fahrradcomputer oder spezielle Apps, den Akkuzustand einschließlich der verbleibenden Kapazität anzuzeigen. Doch das ist nicht bei jedem Pedelec der Fall.
- Es gibt spezialisierte Messgeräte, um die Kapazität von Akkus zu überprüfen. Diese Geräte simulieren die Entladung unter realistischen Bedingungen und messen die entnommene Energie. Einige E-Bike-Hersteller bieten solche Tests in Fachgeschäften an.
- Bei einem Entladetest wird der Akku vollständig entladen, während die abgegebene Energie gemessen wird. Dafür wird ein sogenannter "elektronischer Lastwiderstand" verwendet, der den Akku konstant belastet, bis er entladen ist. Währenddessen wird die entnommene Energiemenge in Wattstunden (Wh) aufgezeichnet. Die gemessene Energiemenge gibt Auskunft über die aktuelle Kapazität des Akkus. Ein solcher Test sollte allerdings nur von Fachleuten durchgeführt werden, da er spezielle Ausrüstung und Sicherheitsvorkehrungen erfordert.
Mit solchen Messungen bekommen Sie einen guten Eindruck vom Zustand des Akkus. Ein deutlicher Abfall der Kapazität oder eine abweichende Spannung kann ein Zeichen dafür sein, dass der Akku an Leistungsfähigkeit verloren hat und möglicherweise ausgetauscht werden sollte. Für eine genaue Diagnose sollten Sie einen Fachhändler aufsuchen, wo der Akku professionell getestet werden kann.
Deutlichste Anzeichen eines alternden oder defekten Akkus
Mit einer Probefahrt können Sie schon eine Menge über den Zustand des Akkus erfahren. Ein typisches Anzeichen für einen alternden Akku ist eine deutlich kürzere Reichweite als in der Produktbeschreibung angegeben. Bedenken Sie aber, dass Faktoren wie Gegenwind und Temperaturen sich ebenfalls auf die Reichweite auswirken. Auch längere Ladezeiten als in den Unterlagen angegeben können ein Hinweis darauf sein, dass der Akku nicht mehr in bester Verfassung ist. Sichtbare Schäden wie Aufblähungen oder Überhitzung sind ebenfalls klare Zeichen dafür, dass der Akku möglicherweise ausgetauscht werden sollte.
Das sollten Sie den Verkäufer fragen
Fragen Sie den Verkäufer nach dem Alter des Akkus und wie oft er geladen wurde. Idealerweise sollten auch Dokumentationen wie Kaufbelege, Serviceberichte und Pflegeprotokolle vorliegen. Diese Unterlagen geben Ihnen einen guten Einblick in den Zustand des E-Bikes und seines Akkus.
So hält der E-Bike-Akku deutlich länger
Damit der Akku möglichst lange hält, sollten Sie ein paar einfache Regeln beachten. Vermeiden Sie Tiefenentladungen (also den Akku komplett zu entladen) und lassen Sie den Akku nicht über einen längeren Zeitraum vollgeladen liegen. Nutzen Sie immer das vom Hersteller vorgegebene Ladegerät dafür. Optimal ist es, den Akku bei 20 bis 80 % zu halten. Auch extreme Temperaturen sollten Sie vermeiden. Lagern Sie den Akku idealerweise bei Raumtemperatur und laden Sie ihn regelmäßig nach, wenn das E-Bike längere Zeit nicht genutzt wird.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- diamantrad.de: "E-Bike-Akku Lebensdauer: Wie lange hält ein Fahrrad-Akku?"
- doctibike.com: "Wie testet man den Akku eines Elektrofahrrads mit einem Multimeter?"
- akkvita.de: "Kapazität vom E-Bike-Akku messen – alles Wichtige auf einen Blick"