Honda CR-V im Test SUV mit 1,6-Liter-Diesel, aber ohne Allradantrieb
Erstmals verzichtet Honda beim CR-V auf Allradantrieb. Sowohl vom Basis-Diesel als auch vom 2,0-Liter-Benziner der mittlerweile vierten CR-V-Generation sind Versionen lieferbar, die ausschließlich die Vorderachse antreiben. Wir haben den neuen 1,6-Liter-Diesel mit Frontantrieb einmal näher unter die Lupe genommen.
Neuer Trend: Kompakt-SUV ohne Allradantrieb
Wer sich heute ein SUV zulegt, dem steht der Sinn weniger nach Ausfahrten durch Matsch und Geröll als nach Platz und Effizienz. Und so werden SUV heute vor allen Dingen wegen ihres guten Platzangebots und - nicht zu vergessen - wegen der erhöhten Sitzposition und der damit einhergehenden guten Übersicht über das Straßengeschehen gekauft. Ach ja, und sparsam sollten die Fahrzeuge natürlich auch noch sein. Die Hersteller haben längst reagiert: Kommen die kleinen SUV schon meistens ohne Allradantrieb auf den Markt, geht der Trend auch bei den volumenstarken Kompaktmodellen ebenfalls zum Frontantrieb. So gesehen, war also unser Testauto, der Honda CR-V mit dem neuen Diesel, ganz und gar trendy.
Honda CR-V 1,6 i-DTEC: Ohne Allrad und Automatik
Der mittlerweile in der vierten Generation erhältliche Japaner ist erst seit Dezember 2013 auch mit dem 120 PS starken, bislang nur aus dem Civic bekannten, 1,6-Liter-Diesel verfügbar. Ihn gibt es ausschließlich mit Frontantrieb. Weitere Restriktion: Eine Automatik ist ebenfalls für das neue Aggregat nicht vorgesehen, die Kraftübertragung an die Vorderräder erfolgt über ein Sechsgang-Schaltgetriebe.
Honda CR-V 1,6 i-DTEC: 1,6 Tonnen trotz Leichtbau
Die Verzichtsübungen sollen dazu beitragen, den Verbrauch zu reduzieren, schließlich sind SUV keine Leichtgewichte. Unser Testauto bringt trotz diverser Gewichtseinsparungen und fehlender 4x4-Technik immer noch 1,6 Tonnen Leergewicht auf die Waage. Und die wollen ins Rollen gebracht werden.
1,6-Liter-Diesel mit 120 PS und 300 Newtonmetern
Der 1,6-Liter-Diesel macht dabei seine Sache gar nicht schlecht. Er mobilisiert 300 Newtonmeter, die bei 2000 Umdrehungen ihre volle Durchzugskraft entfalten. Das ist für einen Motor dieses Hubraums kein schlechter Wert. Unterhalb von 1500 Umdrehungen tut sich das Aggregat allerdings etwas schwer, hier gilt: Schalten, Schalten, Schalten.
Da das Sechsgang-Getriebe aber ordentlich durch die Schaltgassen flutscht, ist das kein Problem. Einmal in Drehmomentlaune versetzt, zeigt sich das Triebwerk von seiner agilen Seite.
Honda CR-V 1,6 i-DTEC: Bei Tempo 182 ist Schluss
Der Kompakte ist jedoch bei weitem kein Sportler. Seine sportiven Ambitionen enden bei den schick gezeichneten Blechkanten. Der Standardspurt gelingt in 11,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei Tempo 182 erreicht. Man kann also flott unterwegs sein, aber Rasen gehört - nicht ganz überraschend bei einer Leistung von 120 PS - nicht zu seinen Bestimmungsgenen. Auf Autobahnen ist er kein Dauergast auf der linken Spur. Wohl fühlt sich der CR-V dagegen bei angemessenem Tempo auf Landstraßen.
Econ-Modus: Grüne Blume für sparsame Piloten
Wer es besonders sparsam mag, kann zudem in den Blümchenmodus, pardon Econ-Modus wechseln. Sobald man die Econ-Taste gedrückt hat, variiert das Motormanagement den Drehmomentverlauf und drosselt die Leistung der Nebenaggregate wie beispielsweise die der Klimaanlage. Im Instrumentendisplay leuchtet derweil ein grünes Blümchen auf. Ist man ökologisch korrekt unterwegs, zeigt das Display zusätzlich ein grünes Leuchtband. Gibt man ungeduldig zu viel Gas, wechselt die Farbe nach weiß.
Honda CR-V 1,6 i-DTEC: 6,3 Liter im Testschnitt
Wir fuhren aber meistens ohne Blümchen-Zierrat. Das Ansprechverhalten wird doch sehr träge, Beschleunigungsversuche sollte man dann unterlassen und sich aufs gelassene Dahingleiten beschränken. Auch ohne grüne Ermunterung: Durchschnittlich flossen bei unseren Testfahrten 6,3 Liter Diesel durch die Leitungen, 1,6 Liter mehr als die Werksangaben vorgeben.
Honda CR-V 1,6 i-DTEC ab 25.990 Euro erhältlich
Richtig knauserig darf man auch beim Kauf nicht sein. Mindestens 25.990 Euro müssen Interessenten für den 120-PS-Diesel in der Comfort-Ausstattung anlegen. Unser Testauto in der Version "Lifestyle" kostet ab 31.395 Euro, hat aber bis auf einige Sicherheits-Assistenten (Safety-Paket: 2650 Euro) sowie das Festplatten-Navigationssystem (2200 Euro) fast alles an Bord, was die Honda-Ausstattungsliste hergibt. Dazu zählen unter anderem 18-Zoll-Felgen, Alcantara-Sitze, Zweizonen-Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Xenon-Scheinwerfer sowie Digitalradio. Die Verarbeitung ist Honda-typisch tadellos, man sollte jedoch ein Faible für sachlich-kühle Interieurgestaltung haben.
Kofferraumvolumen von 600 auf 1669 Liter erweiterbar
Serienmäßig an Bord gibt es immer den großzügigen Kofferraum. Der fasst in der Grundstellung schon knapp 600 Liter, das reicht für Einkaufsfahrten zum Getränkehändler. Steht eine Party an, kann man das Gepäckvolumen durch Umlegen und Klappen der Rücksitze auf bis zu 1669 Liter erweitern. Damit wird der CR-V zu einem kleinen Transporter - ob nun mit oder ohne Allrad.