Urlaubsland wird immer teurer Hohe Preise in Kroatien – liegt das am Euro?
Einst zählte es zu den billigen Reisezielen in Europa, in der letzten Zeit stiegen die Preise in Kroatien aber stark an. Ist der Euro schuld?
Kroatien zählt zu den beliebtesten Urlaubszielen am Mittelmeer. Die wunderschönen Strände an der Adria, historische Orte wie Dubrovnik und die günstigen Preise machten das Land bei Touristen beliebt. Aber mit den billigen Preisen ist es seit einiger Zeit vorbei.
Denn wirkliche Urlaubsschnäppchen bekommt man in Kroatien nur noch selten. Zahlreiche Medien in Deutschland und anderen Ländern berichten über schockierte Touristen, die für eine Kugel Eis fünf Euro und einen Burger 22 Euro zahlen mussten. Der Bayerische Rundfunk zitiert eine kroatische Zeitung: "Urlaub auf den Malediven ist in diesem Jahr günstiger als in Kroatien."
Nahrungsmittel und Dienstleistungen 15 bis 20 Prozent teurer
Viele geben vor allem dem Euro die Schuld an den gestiegenen Preisen. Seit dem 1. Januar 2023 bezahlt man in Kroatien nicht mehr mit Kuna, sondern Euro. Der große Nachteil dabei: Einige Unternehmen nutzen solche Umbruchzeiten, um die Preise zu erhöhen. Wie der BR unter Berufung auf Analysen der kroatischen Nationalbank berichtet, wird der Euro-Einführungseffekt aber nicht als sonderlich hoch geschätzt.
Die Einführung des Euros hat aber den Vorteil, dass Touristen aus dem Euro-Raum kein Geld mehr wechseln müssen. Das lockt mehr Touristen in das Land. Zudem ist Kroatien seit diesem Jahr Mitglied des Schengen-Raumes, was auch die Einreise für Urlauber vereinfacht. Und auch dieser Touristen-Boom sorgt dafür, dass die Preise steigen.
Ein weiterer Faktor, den man auch in Deutschland zu spüren kommt: Die hohe Inflation treibt die Preise nach oben. In Deutschland betrug sie im Juni 2023 6,2 Prozent, in Kroatien liegt sie derzeit bei rund acht Prozent. Wie der BR erklärt, seien Nahrungsmittel und Dienstleistungen im Vergleich zum Vorjahr im Schnitt 15 bis 20 Prozent teurer.
So kann man in Kroatien Geld sparen
In Kombination sorgen der Euro, der Touristen-Boom und die Inflation dafür, dass es in Kroatien vielerorts teurer geworden ist. Allerdings gibt es innerhalb des Landes Unterschiede in der Preisgestaltung. Besonders an beliebten Hotspots – wie etwa den Städten Dubrovnik, Split, Zada und Rovinj – zahlen Urlauber mehr, ebenso auf den bekannten Inseln wie beispielsweise Havar.
Wer solche Orte meidet, muss für seinen Kroatien-Urlaub kein Vermögen ansparen. Besonders günstig ist es meistens im Landesinneren, weg von den überlaufenen Touristenzentren. Noch mehr sparen kann man, wenn man nicht jeden Tag essen geht. Auch wenn der kleine Luxus im Urlaub erlaubt sein sollte, schont es die Geldbörse, wenn man das Abendessen mal im Appartement zubereitet.
- br.de: "Steigende Preise in Kroatien: Ist der Euro daran Schuld?"
- de.statista.com: "Kroatien: Inflationsrate von 1994 bis 2022 und Prognosen bis 2028"