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Hüttenwanderung in den Alpen: Wandern von Hütte zu Hütte


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Den Bergen so nah: Hüttenwandern in den Alpen

Wanderwege in den Alpen gibt es viele, doch nicht alle führen zu Hütten in den Bergen, in denen zwischen den Wandertouren genächtigt werden kann. Dabei ist das wohl - nach dem Schlafen im Freien oder im Zelt - die reinste, naheste Form des Wanderns: die mehrtägige Hüttenwanderung. Wandern in den Bergen, Essen in den Bergen, Schlafen in den Bergen, und dabei den Alltag vergessen: Kein Luxus, kein Überfluss, Platz zum Atmen. Ob bei der 4-tägigen Tour an der Kampenwand oder der Wanderung am Königssee in Berchtesgaden: Wir stellen wir Ihnen vier wunderschöne Hüttentouren in den Alpen vor - auch in unserer Foto-Show.

24.04.2013|Lesedauer: 4 Min.
srt, Rainer Krause
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Kampenwand: 4 Tage wandern im Chiemgau

Von Aschau im Chiemgau trägt die Kampenwandbahn Wanderer hinauf zur weithin bekannten Kampenwand. Dort beginnt die viertägige Bergwanderung "Auf Schusters Rappen von Hütte zu Hütte". Sie führt von der Kampenwand zur Priener Hütte (1410 Meter Höhe) unterhalb des Geigelstein-Gipfels über Sachrang im Tal zum Spitzsteinhaus auf 1265 Meter Höhe und weiter über den Klausenberg und den Predigtstuhl bis zur Riesenhütte im Hochriesgebiet. Von dort geht es nach der dritten und letzten Hüttenübernachtung wieder hinab nach Aschau. Die täglichen Etappen liegen bei etwa neun Kilometern und sind in vier bis fünf Stunden zu schaffen. Auf Wunsch können die Übernachtungen im Voraus reserviert werden. Den Platz im Lager inklusive Frühstück (18 bis 20 Euro) oder im Bett (22 bis 24 Euro) bezahlt der Gast direkt beim Hüttenwirt.

Wanderer am Ahornboden im Karwendel.Vergrößern des Bildes
Näher kommt man den Bergen wohl kaum als bei einer Wanderung von Hütte zu Hütte. (Quelle: Alpengasthof Eng/SRT-bilder)

Hütten-Hopping in Berchtesgaden: von Königssee bis Funtensee

Der Königssee und der aus den Wetternachrichten bekannte Funtensee sind nur zwei Highlights beim "Hütten-Hopping im Berchtesgadener Land". Die viertägige Tour durch die Wildnis des Nationalparks Berchtesgaden beginnt am Königssee. Von dort steigt man rund 1000 Höhenmeter zur Gotzenalm (1685 Meter) auf, der am höchsten gelegenen Alm im Berchtesgadener Land. Nur wenige Gehminuten weiter liegt die Aussichtskanzel Feuerpalven mit dem schönsten Blick auf den Königssee. Nächste Übernachtungsstation ist die kleine Wasseralm auf 1400 Metern Höhe inmitten von Bergwiesen. Reservieren kann man den Lagerplatz nicht, weil es zur Wasseralm keine Telefonverbindung gibt.

Am nächsten Morgen geht es über den Halskopf vorbei am Grünsee und über die rund 300 Stufen der "Himmelsleiter" zum Kärlingerhaus am Funtensee (1638 Meter Höhe). Er ist auf Grund seiner topographischen Lage der kälteste Ort Deutschlands. Nach einem zünftigen Frühstück, das im Übernachtungspreis ab 19 Euro für den Lagerplatz oder ab 25 Euro im Doppelzimmer inklusive ist, geht es wieder ins Tal. Über die berüchtigte Saugasse mit ihren 36 Kehren und 400 Höhenmetern steigt der Wanderer hinab nach St. Bartholomä. Der krönende Abschluss der Hüttentour ist die Bootsfahrt über den Königssee zurück zum Parkplatz.

Von Lenggries aus wandern durch das Karwendel

Ein kleines Abenteuer ist die viertägige Tour durch das Naturschutzgebiet Karwendel. Ein guter Ausgangsort dafür ist Lenggries im Isarwinkel. Alternativ kann man in Stans im Inntal auf der Tiroler Seite starten. Von Lenggries fährt der Wanderbus nach Hinterriß, dem Startpunkt der Tour. Von der Haltestelle am Gasthof zur Post geht es am ersten Tag auf dem Weg 231 durch das wildromantische Johannistal und den Kleinen Ahornboden. Die stattliche Falkenhütte, erste Übernachtungsstation, liegt auf 1848 Metern Höhe bereits jenseits der Grenze in Österreich. Am nächsten Tag geht es unterhalb der spektakulären Laliderer-Nordwände hinunter zur Engalm. Am dritten Tag steigt man über die Binsalm und das Lamsjoch zur Lamsenjochhütte auf knapp 2000 Meter Höhe auf. Das aus Naturstein gemauerte Alpenvereinshaus liegt in einem weitläufigen Sattel mit Blick ins Inntal. Am letzten Tag wandert man über die Stallenalm hinunter nach Stans.

Hüttentour: Wilder Kaiser in 3 Tagen

Es ist eines der spektakulärsten Bergmassive der Alpen und durch zahlreiche Fernsehserien wohl auch eines der bekanntesten: der Wilde Kaiser. Die schroffen Flanken sehen eigentlich gar nicht wanderbar aus, eher nach Seil und Haken. Der Trick ist, dass der Weg für die dreitägige Tour in moderaten Höhen verläuft. Los geht's beim Naturbadesee Going zur Oberen Regalm (1313 Meter) und über den Jubiläumssteig weiter bis zur höchstgelegene Hütte am Wilden Kaiser, der Gruttenhütte auf 1640 Metern Höhe. Nach dem Aufstieg schmeckt dort der Schweinsbraten aus dem Holzofen noch mal so gut. Frühaufsteher erleben ein Naturschauspiel: Dann taucht die aufgehende Sonne die Felswände der Loferer Steinberge in rosiges Licht und wirft gegenüber die ersten Strahlen auf die Kitzbühler Alpen.

Wildromantisch ist der Weg über die Kaiser Hochalm (1417 Meter) mit ihren Latschenhängen und den Almwiesen voller Alpenrosen, die von Mai bis Ende Juli rote Tupfer ins Grün setzen. In der Stöfflhütte gibt es dann zum selbst gebrauten Bier eine zünftige Brettljause, übernachtet wird am verwunschenen Hintersteiner See in einem der dortigen Gasthöfe. Gekrönt wird die Tour am dritten Tag mit dem Aufstieg zum 2111 Meter hohen Scheffauer, der die Mühe mit einem sensationellen Panorama von den Hohen Tauern bis zu den Stubaier Alpen belohnt. Alternativ zu dieser anspruchsvollen Tour gibt es eine Genussvariante.

Weitere Informationen:

Beste Zeit für Hüttenwanderungen in den Bergen ist ab dem Frühsommer.

Für alle Touren gilt: Ein gewisses Maß an Kondition, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist Voraussetzung.

Übernachtung in den Hütten: Ratsam ist es, die Übernachtungsplätze vorab zu reservieren, das gilt vor allem für den Spätherbst, denn dann sind nicht mehr alle Hütten bewirtschaftet. Mitglieder des Alpenvereins erhalten Rabatte auf den Übernachtungspreis.

Literatur: Von den Verlagen Bruckmann und Rother gibt es zahlreiche Bücher zu selbst organisierten Hüttentouren.

Chiemgau: Tourist Info Aschau, Kampenwandstraße 38, 83229 Aschau im Chiemgau, Tel. 08052/904937, www.aschau.de/de/auf-schusters-rappen;

Königssee: Berchtesgadener Land Tourismus, Bahnhofplatz 4, 83471 Berchtesgaden, Tel. 08652/967-0, www.berchtesgaden.de/de/die-4-tages-watzmanntour;

Karwendel: Verkehrsamt Lenggries, Rathausplatz 1, 83658 Lenggries, Tel. 08042/500820, www.lenggries.de. Die Schlafplätze der Tour (www.karwendel-urlaub.de/angebot/huettenurlaub-karwendel) muss man selbst organisieren: Falkenhütte (12 bis 28 Euro, www.falkenhuette.at, Tel. 0043/5245/245), Engalm (28 Euro, www.engalm.at, Tel. 0043/5245/227), Lamsenjochhütte (12 bis 28 Euro, www.davplus.de/lamsenjochhuette, Tel. 0043/5244/62063.

Kaisergebirge: Tourismusverband Wilder Kaiser, Dorf 35, A-6352 Ellmau, Tel. 0043/50509, www.wilderkaiser.info

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