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Rheinradweg von Koblenz bis Bingen: Radfahren im Mittelrheintal


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Rheinradweg: Radfahren am längsten Fluss Deutschlands

Der Rheinradweg führt nicht nur entlang Deutschlands längstem Fluss, sondern auch durch eine der wohl schönsten Landschaften der Heimat, das Obere Mittelrheintal. Schon lange ist es UNESCO-Welterbe und gehört zu den spektakulärsten Abschnitten am Rheinstrom. Je nachdem, an welcher Stelle zwischen Koblenz und Bingen man radelt, zieht einen der Fluss durch anmutige Sanftheit oder reißende Schnelligkeit in seinen Bann. Dazu kommen tausende Burgen, verträumte Weinstädtchen und ein 65 Kilometer langer Radweg immer entlang des Wassers. Entdecken Sie die Romantik des Rheins beim Radfahren - und in unserer Foto-Show.

Aktualisiert am 06.06.2014|Lesedauer: 5 Min.
srt, Karsten-Thilo Raab
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Radfahren auf dem Rheinradweg zwischen Bingen und Koblenz

Urgewalt auf der einen und anmutige Sanftheit auf der anderen Seite: Das Obere Mittelrheintal zwischen Bingen und Koblenz besticht durch seine Gegensätze. Und der 65 Kilometer lange Rheinradweg an seinen Ufern gehört fraglos zu den attraktivsten Radtouren in Deutschland. Schließlich sieht man vom Radweg aus die wohl größte Burgendichte weltweit, radelt durch malerische Weinberge, urige Dörfchen und verträumte Städte. Die Rheinromantik lebt - daran können auch das gelegentliche Rattern der Züge und der Verkehr auf der vielbefahrenen Bundesstraße nichts ändern.

Bacharach: "Heimliche Hauptstadt der Rheinromantik"

Am Zusammenfluss von Rhein und Nahe begrüßt Bingen die Radfahrer mit dem Mäuseturm auf der Rheininsel. Sehenswert sind daneben die Basilika St. Martin und die Burg Klopp. Via Trechtingshausen führt der Rheinradweg an den Burgen Rheinstein und Hohneck sowie der Burgruine Fürstenburg vorbei in das von der Burg Stahleck überragte Bacharach. Mittelalterliches Flair umgibt das alte Weinstädtchen. Neben der Ruine der Wernerkapelle aus dem 13. Jahrhundert sind das Zehnthaus, der Posthof, die Amtskellerei sowie das Haus Sickingen sehenswert. Ein toller Panorama-Blick auf Bacharach, die "heimliche Hauptstadt der Rheinromantik", bietet sich vom Postenturm aus.

Mit dem Fahrrad durch steile Weinberge

Hinter Bacharach wird das Rheintal zunehmend enger, die Weinberge werden steiler. Nach knapp zwei Kilometern auf dem Rheinradweg erscheint zur Rechten Kaub mit der Burg Pfalzgrafenstein auf der Insel Falkenau und der 800 Jahre alten Burg Gutenfels hoch oben auf einem Felssporn. Vorbei an Burg Schönburg, einer Festung aus dem 12. Jahrhundert, geht es weiter ins kaum minder attraktive Oberwesel. Ein schöner Blick auf die mittelalterlichen Fachwerkhäuser rund um den Markt lässt sich von der Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert genießen. Daneben fallen die historischen Wehrtürme wie der Hospitalgassenturm, der Katzenturm und der Ochsenturm ins Auge.

Auf dem Rheinradweg zur berühmten Loreley

Bei Oberwesel macht der Rhein und damit auch der Rheinradweg einen Knick. Nach der zweiten Kurve erscheint an der rechten Seite die Loreley. Auf den ersten Blick unterscheidet sich der sagenumwobene Fels kaum von seinen Nachbarn, außer, dass er vielleicht noch eine Spur steiler ist. Fahnen markieren den 125 Meter hohen Aussichtspunkt. Unweigerlich kommt einem das Loreley-Lied von Heinrich Heine in den Sinn, das von der schönen Blondine und ihrem lieblichen Gesang erzählt: "Ich glaube, die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn. Und das hat mit ihrem Singen die Lore-Ley getan". In Wirklichkeit waren es aber eine Sandbank und quer im Fluss liegende Felsrippen, die Schuld an den zahlreichen Unglücken an dieser Engstelle trugen.

Von Burg Rheinfels zur ältesten Burg am Rhein

Vom Gedanken an die holde Schönheit mit dem wallenden Haar beseelt, geht es auf dem Fahrrad weiter nach St. Goar, dessen imposantes Wahrzeichen die Burg Rheinfels ist. Die 1245 gegründete Festung galt lange als größte Wehranlage im Mittelrheintal. Auf der gegenüberliegenden Rheinseite sorgt in St. Goarshausen Burg Katz für einen weiteren Blickfang - ebenso wie das das historische Rathaus von 1532. Linksrheinisch führt die Radtrasse nun nach Bad Salzig. Die 2700-Seelen-Gemeinde ist bekannt für ihr Kurhaus und die Kurklinik. Zu den markantesten Gebäuden gehört hier die Pfarrkirche St. Ägidius, während auf der gegenüberliegenden Rheinseite bei Kamp-Bornhofen die im 13. Jahrhundert errichtete Burg Liebenstein und ihr Pendant, die Burg Sterrenberg als älteste Burg am Rhein von 1190 zu sehen sind.

Zwischendurch vom Rad ab und zu Fuß auf den Berg steigen

Im nun auf dem Rheinradweg folgenden Boppard laden neben der spätromanischen St. Severus-Kirche vor allem die Alte Burg mit dem Städtischen Museum und der Römerpark mit Überresten einer römischen Kastellbefestigung aus dem 4. Jahrhundert dazu ein, entdeckt zu werden. Fast schon obligatorisch ist der Aufstieg auf den Höhenzug oberhalb von Boppard. Denn von dort bietet sich ein spektakulärer Blick auf die Rheinschleife, eine U-förmige Kurve des Flusses.

Deutsche Geschichte erleben auf der Marksburg und in Rhens

Via Spay setzt sich der Rheinradweg Richtung Rhens fort, während sich hoch über der rechten Rhein-Seite majestätisch die 700 Jahre alte Marksburg erhebt, der das schmucke Braubach mit seinen verwinkelten Gassen, prächtigen Fachwerkhäusern und den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer zu Füßen liegt. Auch die 3000-Einwohner-Gemeinde Rhens besticht nicht nur durch ihre mauerumkrönte Altstadt, sondern auch durch weitere Besonderheiten. Dazu zählt der Marktplatz mit dem Rathaus von 1514, dem Ochsenbrunnen und den angrenzenden Fachwerkhäusern. Sehenswert ist zudem das Deutsche Haus, in dem Napoleon auf seiner Flucht vor den alliierten Truppen in der Neujahrsnacht 1813/14 Zuflucht gefunden haben soll. Nicht verpassen sollte man den Königsstuhl: Der zweistöckige Achteckbau ist eine vergrößerte Darstellung eines Throns, und tatsächlich wurden in Rhens jahrhundertelang die römisch-deutschen Könige gewählt.

Ende der Radtour am Deutschen Eck

Das letzte Teilstück durchs Obere Mittelrheintal führt nun nach Koblenz. Rechtsrheinisch fällt Lahnstein mit dem pittoresken Schloss Martinsburg in den Blick, linksrheinisch thront gegenüber der Lahnmündung Schloss Stolzenfels, dessen Geschichte bis in das Jahr 1242 zurückreicht. Vorbei an den Kaiserin-Augusta-Anlagen, der Rhein-Mosel-Halle, dem Weindorf und der Rückseite des Kurfürstlichen Schlosses führt der Endspurt zum Deutschen Eck. Auf der Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein wurde im Jahre 1897 das imposante Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. errichtet.

Auch am Schluss wartet eine Burg

Ein weiteres beliebtes Fotomotiv von Koblenz bildet der Schlängelbrunnen im Rathaushof. Inmitten schöner Renaissance- und Barockbauten gelegen, erinnert er an die Koblenzer Lausbuben, Schlängel genannt. Weitere Zeugen der mehr als 2000-jährigen Koblenzer Geschichte warten an fast jeder Ecke darauf, entdeckt zu werden: Kirchen, Schlösser, ehemalige Adelshöfe und herrschaftliche Bürgerhäuser. Und natürlich muss in Koblenz niemand auf den liebgewordenen Anblick einer Burg verzichten: Auf der rechten Rheinseite ragt die Festung Ehrenbreitstein hoch über dem Ufer hinaus.

Weitere Informationen

Verkehrsbüro: Romantischer Rhein, Besucherzentrum Loreley, Auf der Loreley, 56346 St. Goarshausen, Tel. 06771/959380 , www.romantischer-rhein.de, www.welterbe-mittelrheintal.de;

Essen & Trinken: Restaurant Altes Haus, Oberstr. 61, Bacharach, Tel. 06743/1209. Wirtshaus am Rheinufer, Rheinstr. 2a, Koblenz, Tel. 0261/9734010; Restaurant Clemens in Diehl's Hotel, Rheinsteigufer 1, Koblenz, Tel. 0261/97070, www.diehls-hotel.de;

Übernachten in Bacharach: Hotel am Markt, Oberstr. 64, Tel. 06743/1715 (im Herzen der Altstadt gegenüber dem windschiefen "Alten Haus" gelegen). In Koblenz: Diehl's Hotel, Rheinsteigufer 1, Tel. 0261/97070, www.diehls-hotel.de (rechtsrheinisch, direkt am Rhein gelegenes, nettes Hotel mit Hallenbad und die Panoramasauna);

Reiseführer vom Autor dieses Berichts: Ulrike Katrin Peters, Karsten-Thilo Raab: Erlebnis Rad Rhein-Radweg - Der schönste Abschnitt des Radweges in 15 Etappen von Mainz bis zur Nordseemündung, Bruckmann Verlag, ISBN 9783765449482. Sowie: Bruckmanns Radführer Rhein-Radweg von Mainz zur Nordseemündung, ISBN 9783765445798.

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