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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktiv- & Skiurlaub Wandern über den Dächern der Welt
Schon jetzt gilt Nepal als ein Traumziel für Outdoor-Abenteurer. Schließlich liegt hier das höchste Gebirge der Welt, der Himalaya mit der Nummer Eins unter den Gipfelriesen unserer Erde, dem Mount Everest. Um das kulturell und landschaftlich vielfältige Land noch spannender für Wanderer und Trekker zu machen, wurden etablierte Routen durch den Himalaya mit noch wenig erschlossenen Gebieten verbunden und so einer der längsten und höchsten Fernwanderwege weltweit geschaffen: der Great Himalaya Trail. Dass nicht nur Höhe und Länge den Reiz des Trails ausmachen, sondern es sich für jeden Naturfan lohnt hier entlang zu wandern, sehen Sie in unserer Foto-Show über den Great Himalaya Trail in Nepal.
Nepal - ethnisches und kulturelles Minoritätenmosaik
Nepal mit der Hauptstadt Kathmandu gilt als eines der geheimnisvollsten und abenteuerlichsten Ziele für Outdoorer und aktive Individualreisende überhaupt. Die hohen Berge, die geheimnisvolle Kultur (erst seit 2006 ist Nepal ein säkularer Staat, das heißt der Hinduismus ist nicht mehr Staatsreligion, obwohl noch circa 90 Prozent der Bevölkerung Hindus sind) und die tolle geografische Lage machen den Binnenstaat zwischen der autonomen Region Tibet im Norden und Indien im Süden, Westen und Osten, reizvoll für Andersurlauber. Vor allem das Himalaya-Gebirge mit dem Mount Everest - höchster Berg der Erde mit 8848 Metern - und sieben weiteren Bergen, die zu den zehn höchsten der Welt gehören, lassen ambitionierte Wanderer, Trekker, Kletterer und Radfahrer immer wieder von Nepal träumen.
Einer der längsten und höchsten Wanderwege der Welt
Umso gewaltiger, dass es einen Fernwanderweg gibt, der etablierte Trekkingrouten im Annapurna-Gebirge und der Everest-Region mit neuen, bislang weitgehend unbekannten Wandergebieten im Westen und Osten des Landes verbindet: den Great Himalaya Trail, einen der längsten und höchsten Wanderwege der Welt. Auf bislang 1700 Kilometern können Trekking-Fans erstmals den Himalaya komplett durchqueren - und das zum Teil auf Routen, die bisher nur wenige Wanderer gesehen haben.
Zwei Routen durch den Himalaya
Von dem Distrikt Taplejung im Osten von Nepal geht es Richtung Indien und Tibet nach Humla und Darchula. Zwei Routen stehen dem Trekker zur Verfügung: Die Hauptroute führt durch das nepalesische Hochgebirge. Eindrucksvolle Ausblicke auf das Himalaya-Gebirge sind hier auf 4000 bis 5000 Metern Höhe garantiert. Oder man folgt etwas tiefer der Kulturroute, wo man Gelegenheit hat, der Bevölkerung in Nepal näher zu kommen. Beim Wandern durch die Dörfer und Täler lernt man die faszinierende Kultur (es gibt über 100 verschiedene ethnische Gruppen und Kasten sowie 124 verschiedene Sprachen und Dialekte), Traditionen und Riten der Nepalesen kennen.
Trekking auf dem Great Himalaya Trail - mit Zelt oder ohne
Wer keine 150 Tage Zeit für die komplette Durchquerung des Himalayas hat, kann auch einzelne Etappen durchwandern. Dafür ist der Great Himalaya Trail in zehn Sektionen eingeteilt worden. Jede Sektion bildet für sich eine abgeschlossene Route, die in zwei bis drei Wochen zu schaffen ist. Jeder Abschnitt hat zusätzlich einige Seitenpfade unterschiedlicher Länge und Schwierigkeit. Verschiedene deutsche und nepalesische Reiseveranstalter bieten geführte Touren an (als Teahouse-Trek, bei dem in lokalen „Teehäusern“ übernachtet und gespeist wird, oder als Camping-Trek).
Landschaftliche Vielfalt von Nepal
Auch wenn die Verstädterung in den letzten Jahren stark zugenommen hat, ist Nepal bis heute ländlich geprägt mit einem nur geringen Anteil an Stadtbewohnern im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Neben dem Mount Everest steht auch der weltweit dritthöchste Berg im Himalaya, der Kanchenjunga. Um die beiden hohen Gipfel breitet sich eine atemberaubende Landschaft aus: Es gibt fünf verschiedene bioklimatische Wald-Zonen vom tropischen Regen- bis zum alpinen Wald. Grüne Täler führen die Berge hinauf, Nationalparks wie der Makalu Barun National Park beherbergen vielfältige und seltene Pflanzen und Tiere, zum Beispiel den Roten Panda (Katzenbär), die Asiatische Goldkatze und den Nebelparder. Am Wegesrand liegen türkisfarbene Seen wie der Phoksumdo Lake. Auch der Kultur der tibetischen Buddhisten (circa 5% der Bevölkerung) begegnet man noch in einigen Gebieten, beispielsweise im Tal Limi Valley in Humla. Mit etwas Glück kann man hier auch den seltenen Schneeleoparden sichten.
Projekt Great Himalaya Trail
Der Great Himalaya Trail ist ein Projekt und Marketing-Konzept der Regierung, um Nepal als attraktives Trekking- und Abenteuerreiseland noch bekannter zu machen sowie einen nachhaltigen und sozial verträglichen Tourismus in Regionen zu bringen, die bislang wenig von den Urlaubern aus aller Welt profitieren. Unterstützt wird die nepalesische Regierung vom Nepal Tourism Board (NTB), der Trekking Agencies’ Association of Nepal (TAAN) und weiteren Partnern aus dem öffentlichen und privaten Sektor. Durch die Ankurbelung des Tourismus' - im Einklang mit dem Schutz der Natur - und den Ausbau der Infrastruktur sollen vor allem in den ländlichen Gebieten Nepals, wie Humla, Dolpa, Manaslu, Lower, Solukhumbu, Rolwaling, Makalu und Kanchenchunga, neue Einkommensmöglichkeiten geschaffen werden, um so gegen die Armut im Land anzuwirken. Beratend steht dem Projekt die Entwicklungsorganisation SNV Netherlands Development zur Seite, finanziell ist das UK Department for International Development DFID/ UKAID mit an Bord.
Weitere Informationen
Internet: www.thegreathimalayatrail.org
SNV Netherlands Development Organisation Nepal: www.snvworld.org
Beste Reisezeit: Oktober/November (Beginn der Trockenzeit; besonders gut für Trekker und Wanderer) und Februar bis April (Ende der Trockenzeit)