Jede Woche warten knifflige neue Quiz auf Sie – testen Sie Ihr Wissen
Wissenschaftsquiz Eine Expertin fordert Sie heraus: Beweisen Sie Ihr Sozialwissen!
Wo leben einkommensstarke Familien in Großstädten besonders häufig? Und wer gilt als einkommensarm? Sozialforscherin Dr. Katja Salomo stellt Ihnen zehn Fragen zum Thema Arm und Reich in Deutschland. Testen Sie Ihr Wissen im Quiz.
"Zehn Fragen, eine Expertin – das Wissenschaftsquiz" ist ein Quiz-Format von der Leibniz-Gemeinschaft und t-online. Die Leibniz-Gemeinschaft ist ein Zusammenschluss von 96 Forschungseinrichtungen mit etwa 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Erfahren Sie mehr zum Thema Arm und Reich in Deutschland von der Sozialwissenschaftlerin Dr. Katja Salomo vom WZB Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung – einem Institut der Leibniz-Gemeinschaft.
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Die Expertin stellt sich vor
Dr. Katja Salomo ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung.
Sie erforscht, wie sich soziale, demografische, ökonomische und räumliche Ungleichheiten auf die politische Kultur vor Ort auswirken. Das schließt insbesondere den Einfluss auf Ressentiments gegenüber sozialen Minderheiten und auf anti-demokratische Einstellungen ein, zudem die Instrumentalisierung dieser Ungleichheiten durch extremistische Parteien und Gruppierungen. Frau Dr. Salomos Website finden Sie hier.
Für t-online beantwortet die Expertin drei spannende Fragen
Welche ist für Sie die größte wissenschaftliche Erfindung?
Um es auf die Sozialwissenschaften einzuschränken: Statistik, Wahrscheinlichkeitstheorie und Stichprobenziehung.
Dass man unter Einhaltung bestimmter Regeln und Gesetzmäßigkeiten anhand einer kleinen Auswahl von Fällen – Personen, Städte, Tweets, etc. – Aussagen über die ganze Bevölkerung, alle Städte eines Landes oder das Twitterversum machen kann, ist Grundlage für die Mehrheit aller sozialwissenschaftlichen Erkenntnis.
Was ist für Sie momentan die größte wissenschaftliche Herausforderung?
Wir wissen viel, aber bewegen noch zu wenig. Westliche Demokratien wirken heute fragil, und doch ist die Anwendung der Erkenntnisse z.B. aus der sozialen Ungleichheits- und Demokratieforschung keine Selbstverständlichkeit. Um ein sozialwissenschaftliches Forschungsergebnis zur Anwendung zu bringen, bedarf es ebenso viel Aufwand wie für den eigentlichen Erkenntnisgewinn. Das Wissenschaftssystem hält jedoch vergleichsweise wenig Anreize und Möglichkeiten bereit, sich diesem Aufwand zu stellen.
Was bedeutet Forschung für Sie persönlich?
Ich bin in einem kleinen, sehr ländlichen und sehr abgelegenen Ort in Sachsen nach der Wiedervereinigung aufgewachsen. Über meinen Heimatort gibt es eine ZDF-Dokumentation „Schwarze Haut - Weißer Hass“.
Mein Verständnis von sozialer Ungleichheit und deren Einfluss auf politische Kultur ist beeinflusst von Erfahrungen aus dieser Zeit – ich möchte verstehen, was passiert ist und wie (ob) man Ähnliches heute verhindern könnte, sowohl in Deutschland als auch in Europa.