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Karneval 2019: "Sexy Kostüme gibt es fast nur für Frauen"


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Kritik zum Karneval
"Sexy Kostüme gibt es fast nur für Frauen"


Aktualisiert am 28.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Weiberfastnacht in Köln: Gegen sexy Kostüme ist nichts einzuwenden.Vergrößern des Bildes
Weiberfastnacht in Köln: Gegen sexy Kostüme ist nichts einzuwenden. (Quelle: Ralph Peters/imago-images-bilder)
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Für Frauen, die Karneval lieben, gibt es einige merkwürdige Kostüme. Ob "sexy Orka", "sexy Ebola-Schwester" oder ein kurzer Polizistinnen-Rock für kleine Mädchen –

Wer das Suchwort "sexy Fasching" bei Google eintippt, sieht fast ausschließlich knappe Kostüme für Frauen. Wo sind die aufreizenden Männerkostüme? Es gibt sie kaum. Das ist Journalist Nils Pickert bei einer Recherche für die Lobbygruppe Pinkstinks aufgefallen. Im Interview hat er t-online.de erzählt, was ihn besonders geschockt hat.

t-online.de: Können Frauenkostüme zu sexy sein?

Nils Pickert: Nein, natürlich nicht. Jede Frau soll Spaß an Karneval, Fastnacht und Fasching haben. Welches Kostüm sie dabei anzieht, ist ihre Entscheidung. Uns ist lediglich aufgefallen, dass es fast alle Verkleidungen für Frauen in einer "sexy" Variante gibt. Bei den Männerkostümen ist das nicht so.

Manchmal werden auch unnötige Unterschiede gemacht: die Polizeifrau trägt einen knappen Rock, der Polizeimann eine lange Hose. Das gibt es sogar bei Kostümen für Kinder.

Was war das absurdeste Kostüm, das du gesehen hast?

Eine Userin hat uns auf Twitter über ein "sexy Orka"-Kostüm informiert. Pinkstinks beschäftigt sich immer wieder mit dem Thema Sexismus im Karneval, aber das war schon sehr absurd. Also habe ich einen Text dazu geschrieben.

Nach der Veröffentlichung bekamen wir immer mehr Hinweise. Sachen wie "sexy Wickelkind", "sexy Otter", "sexy Ebola-Krankenschwester". Oder auch scheinbar harmlosere "sexy Elfe" Kostüme, in deren Beschreibung dann stand, das sei ein Kostüm, dass Männerwünsche erfüllt.

Wo ist das Problem mit solchen Kostümen?

Erstmal ist das Geschmackssache. Aber die Frage ist doch: Warum gibt es solche Kostüme fast ausschließlich für Frauen? Und was macht das ihnen, in einer Gesellschaft zu leben, die das offenbar von ihnen erwartet?


Pinkstinks will auf Alltagssexismus aufmerksam machen und setzt sich für mehr Vielfalt ein. Wir wollen nichts verbieten oder Sittenpolizei spielen. Es geht um Sensibilisierung und darum, mit Leuten ins Gespräch zu kommen, warum manche Dinge nicht ok sind. Das gilt auch für den Karneval: Der kann eine coole und lustige Sache sein, aber wenn er sexistisch ist, sollten wir darüber reden.

Verwendete Quellen
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