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Sieben Sexphasen im Leben:


Sieben Sexphasen
Mit 20 ist Sex spannend - mit 40 ist er richtig gut

Sex ist nicht gleich Sex. Er wandelt sich genauso wie das Leben selbst. Während junge Paare meist sehr oft Sex haben, nimmt die Häufigkeit mit den Jahren ab. Doch dem Spaß daran tut das keinen Abbruch. Ein Sexualtherapeut hat uns erklärt warum.

Aktualisiert am 06.08.2016|Lesedauer: 4 Min.
t-online, Ann-Kathrin Landzettel
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Für Dr. Kurt Seikowski von der Gesellschaft für Sexualwissenschaften sind es grob sieben Phasen, die das Liebesleben kennzeichnen.

Ab Vierzig genießen Frauen ihr Liebesleben mehr.Vergrößern des Bildes
Ab Vierzig genießen Frauen ihr Liebesleben mehr. (Quelle: imago-images-bilder)

Sex in der Jugend: möglichst oft und viel probieren

In jungen Jahren ist Sex neu und aufregend. Junge Menschen sind in der Pubertät besonders experimentierfreudig und sexuell häufig aktiv – oft mit wechselnden Partnern. Sie möchten sich ausprobieren, Neues erleben und das bis dahin unbekannte sexuelle Verlangen genießen. Die Lust ist jetzt besonders groß.

"Das ist von der Natur sehr geschickt gemacht. Der junge Körper ist darauf ausgelegt, sich fortzupflanzen. Frauen sind jetzt am fruchtbarsten, die Spermienproduktion bei den jungen Männern läuft auf Hochtouren. Das spiegelt sich auch im Sexualleben der Pubertierenden und jungen Erwachsenen wieder", erklärt Seikowski. Allerdings kommt die Erfüllung erst mit der Zeit.

"Doch trotz der oft ausgeprägten Sexualität wird das Liebesspiel von vielen als deutlich weniger erfüllend empfunden als es ab 30 dann der Fall ist. Das liegt unter anderem daran, weil dem Vorspiel oftmals noch nicht die nötige Aufmerksamkeit geschenkt wird."

Sex mit 30: Orgasmusfähigkeit der Frauen nimmt zu

Mit den Jahren wächst der sexuelle Erfahrungsschatz. Irgendwann weiß man genau, was gefällt und was nicht und kennt seine Bedürfnisse und Vorlieben. Auch der Druck, sich und dem Partner etwas beweisen zu müssen, nimmt ab. Hinzu kommt, dass neue Facetten das Liebesspiel bereichern. "Zärtlichkeit und Sinnlichkeit rücken mehr in den Fokus. Es geht weniger um den Akt an sich, sondern mehr um das Drumherum. Oralsex, Streicheleinheiten und Erotik spielen dann eine weitaus wichtigere Rolle als es in jungen Jahren der Fall ist. In Folge nimmt auch die Orgasmusfähigkeit vieler Frauen zu", so der Sexualwissenschaftler.

Zwischenphase: Kinder planen - Eltern sein

Auch die Elternschaft beeinflusst das Sexleben und das fängt schon bei der Planung an. "Dann wird der Sex oft nur noch als Mittel zum Zweck eingesetzt. Abhängig von den fruchtbaren Tagen planen viele Paare Sextermine und legen den Fokus ihrer Zweisamkeit auf die Familienplanung. Dabei geht häufig die Leidenschaft und die Lust etwas verloren", erklärt der Therapeut.

Vor allem wenn sich nicht gleich der gewünschte Erfolg einstellt, steigt der Druck. Und das hat Folgen: So haben Untersuchungen gezeigt, dass bei vielen Männern mit Kinderwunsch die Spermienqualität sinkt und bei den Frauen die Lust auf Sex deutlich abnimmt.

Hier rät Seikowski, Sex nicht als "Leistungssport für die Familiengründung" zu sehen, sondern als einen Akt der Nähe. "Sonst leidet im schlimmsten Fall die Liebe – vor allem, wenn der Kinderwunsch über eine längere Zeit hinweg unerfüllt bleibt", warnt er.

Für viele Eltern ist Sex erst mal uninteressant

Sind die Kinder da, spielt für viele Eltern der Sex erst mal keine Rolle mehr. Das Kind nimmt die gesamte Aufmerksamkeit seiner Eltern in Anspruch. Das ist die Phase, in der sich das Paar häufig nur noch als Mutter und Vater versteht und nicht mehr als Mann und Frau mit sexueller Anziehung. "Diese Phase kann eine große Belastung für die Beziehung werden. Besonders wenn sich das Paar auf Dauer in diesem neutralen Zustand bewegt“, warnt Seikowski. Er rät Eltern, sich regelmäßig Auszeiten zu nehmen und auch ohne die Kinder Zeit zu verbringen.

Sex ab 40: Mehr Gelassenheit und mehr Genuss

Zwischen 40 und 50 Jahren erleben viele Paare dann einen neuen Lust-Gipfel. Die Kinder sind aus dem Gröbsten heraus und die Familienplanung meist abgeschlossen. Das Paar genießt die neuen Freiräume und die Zeit zu zweit. Außerdem entwickeln viele Frauen ein neues Selbstbewusstsein im Bett: Jetzt möchten sie verwöhnt werden und auf ihre Kosten kommen. Lange genug haben sie sich für die Familie zurückgenommen. Auch das Verhältnis zum eigenen Körper wird entspannter. Mögliche Problemzonen geraten in den Hintergrund, kleine Makel werden akzeptiert und liebgewonnen.

Man weiß inzwischen längst, was gefällt und worauf der Körper mit besonderer Lust reagiert. Das führt dazu, dass sich viele Paare nun leichter tun, offen über ihre Wünsche und Bedürfnisse zu sprechen. Der Sex wird offener. „Vor allem Frauen sehnen sich nach mehr Vielfalt im Bett", weiß Seikowski

Problematisch wird es allerdings, wenn ein Partner diese neue Experimentierfreude nicht teilt: "Langeweile ist besonders in dieser Lust-Phase eine Gefahr für die Liebe. Der immer gleiche Trott erweckt in vielen den Wunsch auszubrechen und etwas Neues und Spannendes zu erleben. Ich rate meinen Patientinnen und Patienten daher zu mehr Experimentierfreude", sagt Seikowski. Bleiben die sexuellen Bedürfnisse unerfüllt, steigt laut dem Experten das Risiko für einen Seitensprung.

Ab 50: weniger oft, dafür intensiver

Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Bildung der Sexualhormone immer mehr ab und auch das Verlangen wird weniger. Auch ohne viel Sex sind die meisten Paare zufrieden. Der Fokus liegt oft mehr auf gemeinsamen Hobbys, Reisen und Erlebnissen. "Auch wenn die Häufigkeit des Sex abnimmt, wird er von vielen gerade jetzt als besonders erfüllend und sinnlich empfunden. Das liegt unter anderem daran, weil der Umgang mit der Sexualität jetzt mit am entspanntesten ist", sagt Seikowski.

Auch mit 70 ist noch nicht Schluss

Im hohen Alter geht es mit der Lust zwar abwärts, dennoch ist das Lustempfinden noch aktiv. Allerdings kommt es jetzt darauf an, sich auf das Alter und seine körperlichen Begleiterscheinungen einzustellen. Krankheiten und auch fehlende Potenz beim Mann erfordern eine neue Herangehensweise an das gemeinsame Liebesspiel. "Das Paar muss dann herausfinden, was noch möglich ist und was beiden Lust bereitet", sagt Seikowski. Es wird wieder etwas romantischer: "Besonders das Bedürfnis nach Zärtlichkeit ist im höheren Alter stark ausgeprägt."

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