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Trennung: Wenn Ehen nach 30 Jahren und mehr zerbrechen


Trennung
Nach dreißig Jahren wieder Single

Wenn man jung ist, stellt man sich vor, im Alter von 50 oder 60 Jahren die wesentlichen Lebensziele erreicht zu haben. Heirat, Job, Kinder, Hausbau - alles ist bereits in trockenen Tüchern und einem glücklichen Lebensabend mit dem Partner steht nichts im Wege. Doch die Realität sieht oft anders aus: Immer mehr Paare lassen sich selbst nach 30 oder 40 Jahren Ehe scheiden. Meist sind es die Frauen, die den ersten Schritt machen. Was steckt hinter dem späten Neustart? Tipps für Singles über 50.

26.06.2012|Lesedauer: 3 Min.
ElitePartner.de / Saskia Balke / ag
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Frauen brauchen Ehe nicht zur Existenzsicherung

Die Schlagzeilen aus der Promiwelt belegen einen Trend: Immer mehr Menschen trennen sich nach langjähriger Beziehung oder Ehe – vorwiegend Frauen. Natascha Ochsenknecht verließ ihren Mann Uwe nach 16 Ehejahren, Iris Berben trennte sich nach 32 Jahren gemeinsamen Lebens, Christine Neubauer zog nach 20 Jahren den Schlussstrich. Dass Paare sich nach langer, gemeinsam verbrachter Lebenszeit trennen, ist relativ neu. Innerhalb von zwei Jahrzehnten haben sich die Scheidungsraten nach dem 25. Ehejahr verdoppelt. Woran liegt das? Einer der Hauptgründe hierfür ist, dass sich die Institution Ehe in ihrer gesellschaftlichen Funktion stark gewandelt hat. Für Frauen dient sie nicht mehr so stark wie früher zur Absicherung der eigenen Existenz. Somit haben auch die alten Rollenbilder zum Teil an Bedeutung verloren.

Immer mehr Menschen trennen sich nach jahrzehntelangem Zusammenleben.Vergrößern des Bildes
Immer mehr Menschen trennen sich nach jahrzehntelangem Zusammenleben. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Scheidung ist kein gesellschaftliches Tabu mehr

Für viele Paare hat der religiöse Treueschwur vor dem Altar nur noch symbolischen Charakter und hat nicht mehr den Anspruch einer Verbindlichkeit auf Lebenszeit. Im Gegensatz zu früher: Damals kam eine Scheidung dem Verlust des sozialen Status gleich. Gerade Frauen fühlten sich als Geschiedene nicht nur gebrandmarkt, sondern ohne Berufserfahrung und Eigenständigkeit auch aufs Abstellgleis geschoben. Auch heute noch können finanzielle Abhängigkeit und Angst vor dem Verlust des geschätzten Status dazu führen, dass Ehen lediglich auf dem Papier fortgeführt werden. Doch die Gleichberechtigung gibt vielen Frauen auch die Chance, eine unglückliche Ehe oder Beziehung zu beenden, ohne in eine Notlage zu geraten.

Trennungsgedanken oft nach Wendepunkten

In der zweiten Lebenshälfte rückt die Endlichkeit des Lebens stärker ins Bewusstsein. Dann stellen viele Menschen ihr Leben auf den Prüfstand. Stillt die Partnerschaft noch die eigenen Bedürfnisse? Sind noch ausreichend intensive Gefühle da, um auch den Lebensabend erfüllt miteinander zu gestalten? Eine typische Frage ist auch: „Und das soll schon alles gewesen sein?“ Die Entscheidung sich zu trennen, geht häufig mit wichtigen Wendepunkten im Leben einher. Etwa wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Zweisamkeit wieder im Mittelpunkt steht – oder eben die Entfremdung offenkundig wird. Frauen, die zum Beispiel für die Kinderbetreuung beruflich zurückgesteckt haben, schwimmen sich häufig erst in späteren Jahren wieder frei und wollen ein selbstbestimmteres Leben führen. Männer dagegen können auch im gesetzteren Alter noch eine zweite Familie zu gründen. Sie lernen vielfach aus den Fehlern einer ersten Ehe, in der die Karriere womöglich noch im Vordergrund stand.

Das Rezept für eine glückliche Ehe auf Lebenszeit

Die Ehen, die ein Leben lang glücklich halten, werden also seltener. Doch es gibt sie noch. Und sie hüten ein Geheimnis, mit dem sie dem Trend zur späten Scheidung trotzen. Freundschaft ist die Basis, denn die brennende Leidenschaft verabschiedet sich irgendwann bei jedem Paar einmal. Nicht unbedingt auf Nimmerwiedersehen, sie kann auch dann und wann wieder aufflammen. Doch was im Alter zählt, sind eine ähnliche psychische Konstitution und Stabilität, Gemeinsamkeiten, Teamgeist und Loyalität. Auch sehr wichtig: Humor und Toleranz, um in Krisenzeiten das Gemeinschaftsgefühl aufrechtzuerhalten. Florence und Percy Arrowsmith feierten bereits ihr 80-jähriges Ehejubiläum und halten damit den Weltrekord. Ihr Rezept für eine glückliche Zweisamkeit verrieten sie dem „Daily Telegraph“: „Wir gehen immer als Freunde zu Bett. Wir vertragen uns, bevor wir einschlafen, geben uns einen Kuss und drücken uns.“

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