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Ehering sitzt zu fest oder zu locker? Diese einfachen Tricks helfen


Experte rät
Ehering zu fest oder zu locker: Diese einfachen Tricks helfen

Ein Trauring muss gut sitzen. Doch im Laufe der Ehejahre verändern sich die Finger – und was bei der Heirat noch passte, drückt jetzt, sitzt zu fest oder rutscht hin und her. So lösen Sie das Problem.

Aktualisiert am 02.06.2022|Lesedauer: 4 Min.
Von t-online, ron
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Die Hochzeit ist schon einige Zeit her. Nun feiert man nach vielen Ehejahren bereits die Silberne oder Goldene. Doch der schöne Ehering passt schon lange nicht mehr am Finger. Und weil man Angst hat, ihn zu verlieren, liegt er vergraben in der Schmuckschatulle.

Ehering: Im Alter verändern sich die Knochen. Auch Finger und Handgelenk können dicker oder dünner werden.Vergrößern des Bildes
Ehering: Im Alter verändern sich die Knochen. Auch Finger und Handgelenk können dicker oder dünner werden. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Ein häufiger Grund: Der Trauring sitzt entweder zu fest, zu eng oder zu locker am Ringfinger. Zum Beispiel, weil man im Alter an Gewicht zu- oder abgenommen hat oder krankheitsbedingt an geschwollenen Fingern leidet. Ringe können aber wieder so geändert werden, dass sie problemlos passen.

Hier sind die wichtigsten Fragen und Antworten rund ums Ringe vergrößern und verkleinern.

Wann sitzt ein Ring zu eng oder zu locker?

Ein Ehering ist zu klein geworden, wenn er beispielsweise am Finger nicht mehr hin- und hergedreht werden kann. Dagegen sitzt er zu locker, wenn er sich ohne den geringsten Widerstand über den Fingerknöchel schieben lässt. Wenn man unsicher ist, ob ein Ring zu groß oder zu klein ist, fragt man am besten im Fachgeschäft nach.

Wie löst man einen festsitzenden Ring?

Wenn ein Ehering so eng sitzt, dass er sich nicht mehr bewegen lässt und der Finger bereits anschwillt, sollte der Ring umgehend entfernt werden. Denn: Er kann die Durchblutung so stark behindern, dass Taubheitsgefühle entstehen und die Nervenfunktion im Finger beeinträchtigt wird. Das sind vier Tipps, mit denen Sie den festsitzenden Trauring lockern und wieder abziehen können:

  • Kreisende Bewegungen
    Halten Sie den Ringfinger nach oben, sodass die gestaute Flüssigkeit im Innern des Fingers zurückfließt. Versuchen Sie dann, den Ring mit langsamen kreisenden Bewegungen vom Finger zu schieben.
  • Mit Kälte kühlen
    Kühlen Sie den geschwollenen Finger für einige Minuten mit kaltem Wasser oder einem Kühlpad. Diese Kalt-Warm-Kompresse sollten Sie zuvor für einige Zeit ins Gefrierfach gelegt haben. Die Kälte kann helfen, dass die Schwellung zurückgeht und Sie den Ring leichter abziehen können.
  • Schmiermittel verwenden
    Geben Sie etwas Flüssigseife, Geschirrspülmittel, Vaseline oder Handcreme auf den Finger. Sie können auch Butter, Pflanzenöl oder Backfett verwenden. Hauptsache ist, dass es gut schmiert. Drehen Sie den Ring jetzt langsam, sodass das Schmiermittel unter den Ring gelangt. Versuchen Sie dann, mit kreisenden Bewegungen den Ring zu lösen.
  • Mit Faden oder Band lösen
    Ärzte der Notfallabteilung an der University of Texas haben 2013 sogar in einer Studie untersucht, wie man einen Ring von einem geschwollenen Finger löst. Für eine Methode wurde ein Faden oder Band verwendet. Und so funktioniert's: Versuchen Sie, ein Fadenende unter den Ring hindurchzuschieben. Damit das besser gelingt, können Sie den Faden auch an einer Nadel befestigen. Wickeln Sie den Faden bis zum Mittelgelenk eng um den Finger. Ziehen Sie das andere, auf dem Handteller liegende Fadenende langsam nach oben – und zwar in einer um den Finger kreisenden Bewegung bis sich der festsitzende Ring vom Finger löst. In der Studie dauerte es im Schnitt gut zwei Minuten, bis der Ring vom Finger war.
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Dass dieser Faden-Trick in der Praxis funktioniert, zeigte sich bei einem Feuerwehreinsatz im bayerischen Adelsdorf: Dort hatte eine Frau die Einsatzkräfte alarmiert, weil sie ihren Ehering nicht von ihrem geschwollenen Finger bekam. Die Feuerwehr konnte der Frau helfen – und nutzte dazu den speziellen Trick.

Wer macht Eheringe wieder passend?

Bei wertvollen Ringen, wie einem Ehering, sollte man lieber einen Juwelier oder Goldschmied aufsuchen. Er hat Erfahrung mit verschiedenen Edelmetallen wie Gold, Silber oder Platin, und weiß, wie man einen Ring weitet oder verkleinert – ohne dass man später den Eingriff sieht.

Ring verkleinern oder vergrößern: Wie funktioniert's?

Einen Ehering kann man zum Beispiel mit einer Metalleinlage verkleinern. Diese wird unauffällig in der Innenseite des Rings befestigt. Reicht das nicht aus, kann der Ring gestaucht werden. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, den Ring aufzusägen: Dabei entfernt der Juwelier oder Goldschmied einen Teil des Materials und fügt die Enden anschließend wieder zusammen.

Im umgekehrten Fall kann man das Material dehnen und den Ring so vergrößern. Reicht eine solche Weitung nicht aus, wird der Ring auch hier geöffnet und ein Teilstück eingesetzt. Damit das Schmuckstück am Ende wie neu aussieht, wird es poliert und geschliffen.

Trauring weiten oder stauchen: Bei welchem Material geht es?

"Die sogenannten 'weichen' Ringe, die aus Edelmetall-Legierungen mit hohem Gold- und Silberanteil bestehen, lassen sich gut bearbeiten", sagt Joachim Dünkelmann, Geschäftsführer vom Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte (BVJ) auf Anfrage von t-online. Dagegen ließen sich Ringe aus Edelstahl oder Titan in der Regel nicht oder nur mit Mehraufwand ändern.

Ehering vergrößern oder verkleinern: Wie viel kostet es?

"Die Kosten hängen von Material, Umfang der Arbeiten und Steinbesatz ab", erklärt Dünkelmann. Bei kleinerer Weitung – ohne dass der Ring durch Glühen weichgemacht wurde – liegen die Kosten in der Regel unter 50 Euro. Bei größeren Weitungen oder aufwändigem Steinbesatz können die Kosten auch deutlich über 50 Euro liegen.

Ringe mit Steinbesatz: Können sie immer bearbeitet werden?

Eheringe mit Edelsteinen wie Diamanten gelten als etwas Besonderes. Aber: "Sie können nur bedingt geändert werden." Beim klassischen Solitär-Ring mit einem einzelnen Diamanten sei dies noch machbar, sagt Dünkelmann. "Bei mehrfach besetzten Ringen ist das schwieriger. Hier ist oft nur eine geringe Weitenänderung möglich. Sonst droht ein Verlust der Stabilität der Fassung."

Rundum gefasste Memoire-Ringe, bei denen für jedes wichtige Ereignis im Leben ein Edelstein eingefügt wird, müssen in der Regel neu gefertigt werden.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Ärzte-Zeitung: "Geschwollene Hand? So kriegen Sie den Ring vom Finger"
  • Bundesverband der Juweliere, Schmuck- und Uhrenfachgeschäfte (BVJ)
  • JC-Trauringe
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