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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Giftstoffe Kartoffelschalen besser nicht mitessen
Die Schale von Pellkartoffeln sollte man besser nicht verzehren, sondern abziehen. Denn in und unter der Schale kann sich Solanin konzentrieren, das im schlimmsten Fall zu Vergiftungen führen kann.
Lediglich bei Frühkartoffeln, die unmittelbar nach der Ernte in den Laden kommen, können Sie die Schale ohne Bedenken verzehren, da diese sehr jungen Kartoffeln in der Regel noch keine grünen Stellen bilden. Wie viel Solanin die Kartoffel enthält, wird anhand der Grünfärbung unter der Schale deutlich. Sie tritt besonders bei schon gekeimten, etwas älteren Kartoffeln auf.
Gefahr besteht vor allem für kleine Kinder
Ob der Stoff schädlich auf den Körper wirkt oder nicht, hängt davon ab, wer die Kartoffel isst. "Die Toxizität dieser Substanzen steht in Relation zum Körpergewicht", erklärt Norbert Haase vom Max Rubner-Institut. Solanin-Vergiftungen können erst bei einer Konzentration von einem Milligramm pro Körpergewicht vorkommen. Dazu müsste ein Mann 2,7 Kilo Kartoffeln und eine Frau 2,2 Kilo essen. Jedoch sollte man bei Kindern besonders vorsichtig sein.
Vitamine sitzen unter der Schale
Oft würden Kartoffeln aus dem Irrglauben heraus mit Schale gegessen, dass darunter die ganzen Vitamine steckten. "Die Vitamine sitzen auch darunter, nämlich in der Knolle. Aber nicht direkt in den äußersten Schichten der Kartoffel", erklärt Haase. Wer von einer Pellkartoffel ganz vorsichtig die Schale in einer dünnen Schicht abhebt, kann nichts verkehrt machen. Vorsichtig sollten Verbraucher bei grünen oder schwarzen Stellen sein: "Die sollten aus gesundheitlichen Gründen besser weggeschnitten werden", empfiehlt Nora-Sophie Quett vom Bundessortenamt. Das Kochwasser sollten Sie bei der weiteren Zubereitung von Speisen nicht mit verwenden, denn die Kartoffeln geben einen Teil des Solanins beim Garen an das Wasser ab.
Magenleiden und Unwohlsein
Eine Vergiftungserscheinung durch Bitterstoffe äußert sich durch Unwohlsein, Magenbeschwerden oder Durchfall. Die Symptome treten akut auf, das heißt kurze Zeit nach dem Verzehr der Kartoffel. Nach fünf bis acht Stunden verschwinden sie meist wieder.
Umweltgifte in der Nahrung
Über Lebensmittel nehmen wir nicht nur wertvolle Vitamine und Mineralstoffe auf, sondern auch Umweltgifte wie Cadmium, Dioxin, Blei, Quecksilber und so genannte polychlorierte Biphenyle (PCB). Die Schadstoffe gelangen über Luft-, Wasser- oder Bodenverunreinigungen in die Lebensmittel und sind in bestimmten Mengen gesundheitsschädlich: Unter anderem können sie Krebs auslösen, Nerven und Immunsystem schädigen, Atemwegserkrankungen hervorrufen und die Organfunktionen beeinträchtigen.
Viele Lebensmittel toxisch belastet
Auch in scheinbar gesunden Nahrungsmitteln können Substanzen stecken, die unsere Gesundheit gefährden. Obst und Gemüse können zum Krankmacher werden, wenn sie mit Pestiziden belastet sind. Vor allem importiertes Obst und Gemüse wie Paprika, Feigen und Erdbeeren weist häufig hohe Giftmengen auf, erklärt die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Inwiefern die Chemikalien der Gesundheit schaden, hängt vor allem von der Pestiziddosis und der Menge der verzehrten Nahrungsmittel ab. Fest steht den Experten zufolge aber: Etwa vier Prozent der in der EU zugelassenen Pestizide gelten als krebserregend. Desweiteren stehen einige Pestizide im Verdacht, die Nerven zu schädigen, die Leber anzugreifen und den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Verbraucher sollten Obst und Gemüse deshalb vor dem Verzehr gründlich mit heißem Wasser abwaschen.
Deutsches Gemüse ist gesünder
Obst und Gemüse aus Deutschland ist in der Regel weniger belastet. Greifen Sie deshalb auf heimische, saisonale Ware zurück. Auch Produkte mit dem Bio-Siegel enthalten deutlich weniger Schadstoffe. Waschen Sie das Obst vor dem Verzehr außerdem immer gründlich. Vor allem bei importierten Früchten wie Bananen und Mangos sollten Sie sich nach dem Schälen die Hände waschen, damit die Rückstände nicht auf das Fruchtfleisch übertragen werden, rät die Verbraucherzentrale. Bei Salat sollten Sie immer die äußeren Blätter entfernen. Die inneren sind weniger belastet.