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Studie in Bayern: Spätere Einschulung bringt angeblich nichts


Studie in Bayern
Spätere Einschulung bringt angeblich keinen Vorteil

Das Zurückstellen von der Einschulung wirkt sich auf die Schulleistungen von Kindern negativ aus. Das hat eine Studie der Ruhr-Universität Bochum ergeben. "Kinder brauchen so schnell wie möglich eine Förderung", sagt die Entwicklungspsychologin Julia Jäkel. Allerdings gibt es auch Kritik an der Studie.

19.02.2015|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa
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Sie hatte mit Kollegen der University of Warwick Daten von rund 1000 Kindern einer bayerischen Untersuchung ausgewertet. Die Studie lege nahe, dass aus einer Rückstellung von der Einschulung keine besseren Leistungen resultierten.

In Deutschland besteht ab dem Alter von sechs Jahren Schulpflicht, jedoch werden die Kinder vor der Einschulung schulärztlich untersucht und können zurückgestellt werden.Vergrößern des Bildes
In Deutschland besteht ab dem Alter von sechs Jahren Schulpflicht, jedoch werden die Kinder vor der Einschulung schulärztlich untersucht und können zurückgestellt werden. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Kinder, die bei den verpflichtenden Einschulungsuntersuchungen schlecht abschneiden, dürften häufig ein Jahr später mit der Schule anfangen, heißt es in der Studie, die im "Journal of Developmental Medicine and Child Neurology" veröffentlicht worden ist. Das Forscherteam verglich die Leistungen von verspätet und altersgemäß eingeschulten Kindern im Alter von acht Jahren. Dabei schnitten die altersgemäß eingeschulten Kinder im Durchschnitt besser ab.

Die normal eingeschulten Kinder hatten zwar ein Schuljahr Vorsprung. Die später eingeschulten Kinder würden dieses Defizit aber durchschnittlich auch nicht wettmachen, wenn ein Jahr später gemessen würde, so Jäkel.

Weitere Untersuchungen zum Einschulungsalter gefordert

"Wir brauchen nun mehr Studien, die die Langzeiteffekte der verspäteten Einschulung untersuchen. Unsere Ergebnisse sollten Eltern und Lehrern aber zu denken geben", folgert die Psychologin. Häufig seien es Eltern noch relativ junger Kinder, die lieber später einschulen lassen wollten. Das gelte besonders für frühgeborene Kinder, die noch nicht so robust erscheinen würden.

Kritik: Studie zu eng angelegt

Der Düsseldorfer Bildungsforscher Professor Heiner Barz hält die Studie für zu eng angelegt. Tests mit objektiven Daten seien für Achtjährige auch zu früh. Es hätten auch soziale und emotionale Komponenten erfragt werden müssen. "Fühlen sich die Kinder in der Schule wohl. Üben die Eltern Druck aus? Vielleicht ist es für die Kinder auch noch wichtig, ein Jahr spielen zu können", gibt Barz zu bedenken.

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