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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Spielzeug Mit der interaktiven Grafik finden Sie das richtige Spielzeug
Heute ist Weltspieltag - ein guter Anlass, mal wieder darüber nachzudenken, welches Spielzeug ein Kind wirklich braucht. Denn das alltägliche Chaos in Kinderzimmern sieht so aus: Aus den Regalen quellen die Kuscheltiere. Spiele, Bücher und Puzzles türmen sich übereinander und Autos, Dinos, Barbie und Co. bedecken den Fußboden. Da verlieren nicht nur die Erwachsenen schnell den Überblick. Hier können Sie nachlesen, welches Spielzeug Kinder tatsächlich brauchen. Unsere interaktive Grafik zeigt zudem, welches Spielzeug für welche Altersgruppe geeignet ist und hilft Eltern, das richtige für das eigene Kind zu wählen.
Die heutige Spielwarenindustrie ist allgegenwärtig und zielt in ihrer Werbung direkt auf ihre Zielpersonen, die Kinder. Um eine vernünftige Auswahl aus dem riesigen Angebot zu treffen, ist es deshalb wichtig, dass die Eltern bei Anschaffung eines Spielzeuges möglichst mitentscheiden. Meistens fängt man bereits mit der Geburt des Kindes an, sich mit Babyspielzeug auseinanderzusetzen und vor allem damit, wohin man es räumt.
Schon zu diesem frühen Zeitpunkt werden die Kinder allzu häufig mit Geschenken und Mitbringseln von Freunden und Verwandten überhäuft, die nicht benötigt werden. Im Kleinkindalter ist es dann schwer, aus dem mittlerweile reichen Fundus unauffällig etwas Unliebsames zu entfernen. Denn den Kleinen fällt meist ziemlich schnell auf, wenn etwas fehlt.
Spielzeug: Weniger ist mehr
Zu viel Spielzeug, auch Lernspielzeug, fördert nicht, es bremst das kreative Spiel. Aufgrund des übermäßigen Reizeinflusses wechseln die Kids nämlich zu schnell von einer Sache zu der nächsten und beschäftigen sich kaum intensiv mit einem Gegenstand. Der Lerneffekt ist daher gering. Für die Entwicklung des kindlichen Geistes ist es weitaus förderlicher, nur wenige Spielsachen anzubieten. Ein Kind soll phantasievoll spielen, sich über längere Zeit in ein Spiel vertiefen und so seine eigene Welt erschaffen. Wichtig dabei ist nicht nur die Masse, sondern auch die Qualität: Das heißt, dass Kinderspielzeug altersgerecht, individuell und kindgerecht sein sollte.
Auf Qualität bei Spielzeug achten
Einen Weg durchs Dickicht zeigt die Arbeitsgemeinschaft "spiel gut", eine seit 1954 auf Spielzeug und Spiele spezialisierte gemeinnützige Verbraucherberatung. Ingetraud Palm-Walter von "spiel gut" rät: "Beobachten Sie Ihr Kind genau! Welche Themen sind bei ihm gerade aktuell, welche Entwicklungsstufe macht es im Augenblick durch, und welche Anregungen braucht es dafür?"
Spielzeug sollte ihrer Meinung nach nicht nur als Freizeitbeschäftigung gesehen werden, sondern lang anhaltende Freude vermitteln. Nicht gekauft werden sollten "Spielverderber", die auf Grund des schlechten Materials zu schnell kaputt gehen und so garantiert keinen Spielspaß bringen. Und es sei sehr wichtig, mit dem Kind gemeinsam das Spielzeug zu finden. Dabei könnte das Kind seine Wünsche äußern und erklären, warum es denn dieses Spielzeug unbedingt haben wolle.
Nicht alles kaufen
Eltern müssen aber nicht jeden Wunsch erfüllen. Wichtig ist, dem Kind klar zu sagen, dass man bestimmte Dinge nicht kauft und warum man dies nicht tut. Dies nützt einem Fünfjährigen mehr als Eltern, die kritiklos das Portemonnaie zücken. Auch ist es sinnvoll an Festtagen, wie zum Beispiel am Geburtstag und Weihnachten, nicht nur das Schenken in den Mittelpunkt zu stellen, sondern zu versuchen, das Ereignis in den Vordergrund zu rücken.
Zahl und Art der Geschenke steuern
Um einer unerwünschten "Geschenkeflut" von Freunden und Verwandten zu entgehen, können die Eltern dem Kind beratend zur Seite stehen. Meistens hat das Kind einen bestimmten Wunsch, der dann gezielt an Oma und Opa weiter gegeben werden kann. Ansonsten wissen Eltern eigentlich, was ihr Kind mag: Deshalb ist es das Einfachste, dass die Eltern die Tipps an all diejenigen weiterleiten, die gerne etwas schenken möchten. Somit kann man ruhig äußern, was das Kind noch benötigt, zum Beispiel einen Fahrradhelm, Bücher oder andere "sinnvolle" Dinge.
Wertschätzung ist wichtig
Eltern sollten darauf achten, dass das Kind zu keiner Zeit mit seinen Geschenken überfordert ist: Dazu gehört auch, sich beispielsweise beim Auspacken Zeit zu nehmen und sich erst einmal über eine bestimmte Zeit mit dem Spielzeug zu beschäftigen. Auch das ausdrückliche Bedanken beim "Schenker" ist wichtig: So lernt das Kind, das Präsent mit einem bestimmten Menschen, der ihm eine Freude machen wollte, in Verbindung zu bringen.
Rotation im Kinderzimmer
Falls das Kinderzimmer trotz aller "pädagogischen" Vorarbeit dennoch übervoll sein sollte, können Eltern einen altbewährten und sehr effizienten Trick anwenden: Einfach immer wieder einen Teil der Spielsachen in den Keller räumen. So wird die kindliche "Spielwiese" wesentlich übersichtlicher. Nach einigen Wochen kann dann die aussortierte Kiste wieder hervorgeholt werden. Die Eltern werden erstaunt sein, wie sehr sich dann ihre Kinder über das neue "alte" Spielzeug freuen und die einzelnen Gegenstände aufs Neue entdecken und genießen.
Um herauszufinden, welche Spielsachen in welchem Alter sinnvoll sind und wie sie sich positiv auf Entwicklung und Motorik des Kindes auswirken, nutzen Sie die interaktive Grafik zu Kinderspielzeug.