Ostern Mämmi: Finnischer Malzpudding als Karfreitagsessen
Mämmi ist nicht jedermanns Geschmack. Der kalte Malzpudding, der als Karfreitagsessen serviert wird, irritiert mit klebriger Konsistenz und herbem Biergeschmack. Doch in Finnland gehört Mämmi zum Karfreitag, wie das Amen in der Kirche.
Mämmi und die Frage des Geschmacks
Mämmi ist ein gebackener Malzpudding, der in Finnland traditionell am Karfreitag serviert wird. Er besteht aus Malz, Roggenmehl, Sirup, Bitterorangenschale, Wasser und Salz. Der Brei wird zunächst gekocht und dann stundenlang im Ofen gebacken. Anschließend wird er mehrere Tage im Kühlschrank kaltgestellt, bevor er am Karfreitag serviert wird. Im Geschmack erinnert Mämmi an dunkles Bier: Der klebrige Brei ist süßlich-herb und nicht jedermanns Sache. Um das Aroma abzuschwächen, wird das Karfreitagsessen mit Zucker verfeinert und mit Milch, süßer Sahne oder Vanilleeis gereicht.
Warum die Finnen Mämmi essen
Mämmi kommt ursprünglich aus dem südwestlichen Teil Finnlands. Im 17. Jahrhundert wurde der Osterbrauch erstmals urkundlich erwähnt. Dass in Finnland am Karfreitag ein Kaltgericht serviert wird, liegt darin begründet, dass der Feiertag als heiliger Tag gilt. Da am Karfreitag nicht gearbeitet werden soll, bleibt traditionell auch die Küche kalt. Mämmi ist als Karfreitagsessen bis heute in Finnland weit verbreitet. Allerdings macht sich nicht jede Familie die Mühe, den Brei in der langwierigen Prozedur selbst herzustellen: Unterschiedliche Lebensmittelhersteller haben sich auf die Produktion von Mämmi spezialisiert und verkaufen jährlich zwei Millionen Kilo des Malzpuddings.