Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Feiertagsgesang Osterlieder: Von christlich bis volkstümlich
Für viele Familien ist es Brauch, zu Ostern fröhliche volkstümliche oder christliche Osterlieder zu singen. In einigen Städten und Gemeinden gehört das Ostersingen bei Umzügen oder am Osterfeuer aber auch zu einer historischen Tradition.
Der Brauch des Ostersingens
Ostern gilt als das wichtigste Fest im Kirchenjahr und ist daher traditionell zu einem besonders wichtigen und beliebten Anlass geworden, sowohl unter Freunden und Familie als auch in Gemeinden zusammenzukommen und gemeinsam zu feiern. Die Auferstehung Jesu Christi, die an Ostern zelebriert wird, ist für Christen ein Symbol der Hoffnung und der Freude. Aus diesem positiven christlichen Ursprung heraus wird das Osterfest heute aber auch im profanen Sinne vor allem mit Fröhlichkeit, Lebensfreude und Gemeinschaft verbunden. Für viele Osterfreunde gehören daher auch Osterlieder fest zum alljährlichen Ablauf der Festtage. Während einige Lieder vor allem die christlichen Werte des Fests vermitteln, spiegeln volkstümliche Osterlieder seinen spielerischen und heiteren Aspekt wieder.
Nicht nur in der Kirche oder im familiären Umfeld wird an Ostern gesungen, sondern auch bei Festumzügen oder beim gemeinsamen Osterfeuer der Gemeinde. In manchen Regionen ist das Ostersingen außerdem mit sehr alten, volkstümlichen Bräuchen verbunden. So war es laut Bericht des "Tagesspiegels" beispielsweise in der Lausitz an der Grenze zwischen Deutschland und Polen bereits seit dem 17. Jahrhundert Brauch, dass zunächst Männer in der Osternacht singend von Haus zu Haus gingen und dafür von den Hauswirten ein Stück Kuchen bekamen. Später waren es dann junge Mädchen und Frauen, die durch die Dörfer zogen und Passionslieder sangen, die vor allem von den Leiden Jesu vor seiner Kreuzigung und der Auferstehung handeln. In einigen Gemeinden gibt es diesen Brauch noch heute. (Der religiöse Ursprung des Osterfests)
Christliche Osterlieder in alter Tradition
Das Osterlied "Christ ist erstanden", das die Auferstehung Christi thematisiert, gehört zu den ältesten deutschen überlieferten christlichen Kirchenliedern. Noch heute wird es in christlichen Gottesdiensten gesungen.
Christ ist erstanden
Von der marter alle;
Des solln wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
Wär er nicht erstanden,
So wär die Welt vergangen;
seit dass er erstanden ist,
so lobn wir den Vater Jesu Christ'.
Kyrieleis.
Halleluja,
Halleluja,
Halleluja!
Des soll wir alle froh sein,
Christ will unser Trost sein.
Kyrieleis.
(Auferstehungslied, um 1150)
Volkstümliche Osterlieder: Von Hasen, Eiern und dem Frühling
In volkstümlichen Osterliedern geht es vor allem um farbenfrohe, natürliche und lebendige Motive. Neben dem Osterhasen, der die Fruchtbarkeit symbolisierenden Ostereier versteckt, handeln sie oft auch von neu erstandenem Leben in der Natur der Frühlingszeit.
Schneeglöckchen, kling
Schneeglöckchen, kling,
Frühling uns bring,
bring uns den Sonnenschein,
wacht auf ihr Blümelein,
Schneeglöckchen, kling,
Frühling uns bring.
Vöglein, trara,
sind wieder da,
baun sich ein Nestchen klein
für ihre Kinderlein,
Vögleich, trara, trara.
Häslein, husch, husch,
durch Feld und Busch,
sind uns zum Osterfest
die allerliebsten Gäst,
Osterhäslein, husch, husch.
(Volkslied)
Der Osterhase
Schaut, wer sitzt denn dort im Gras?
Stille, still, der Has, der Has!
Guckt mit seinem langen Ohr,
aus dem grünen Gras hervor.
Lasst uns schauen, was im Nest
liegt so kugelrund und fest.
Eier, blau und grün und fleckig,
Eier, rot und gelb und scheckig.
Häslein in dem grünen Wald,
bin dir gut dank dir halt.
Häslein mit dem langen Ohr,
dank dir tausendmal davor!
(Volkslied)
Die schönsten Osterlieder für Kinder