Weihnachten Kulturelle Vielfalt: Weihnachtsbräuche aus aller Welt
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Weihnachten wird fast auf der ganzen Welt gefeiert, allerdings unterscheiden sich die Weihnachtsbräuche von Land zu Land. Während in Europa etwa winterliche Kälte, Schnee und besinnliche Stimmung für Weihnachten stehen, feiern Menschen in anderen Teilen dieser Welt Strandpartys.
Weihnachtsbräuche in Mitteleuropa
In Deutschland werden die drei Weihnachtsfeiertage als familiäres Beisammensein zelebriert. So besucht man an Heiligabend oft die Kirche, danach folgt die Bescherung zu Hause. Als Festessen gibt es bei vielen Familien die Weihnachtsgans. Im Nachbarland Österreich geht es an den Festtagen zwar ähnlich besinnlich zu, dafür gehören zu den Weihnachtsbräuchen die sogenannten Perchtenläufe, bei denen grausig verkleidete Menschen durch die Städte ziehen und den Passanten Streiche spielen.
In Großbritannien ist es ein weit verbreiteter Brauch, Mistelzweige aufzuhängen, unter denen sich die Menschen küssen müssen. Höhepunkt des britischen Weihnachtsfests ist das traditionelle Truthahnessen. Zum Nachtisch wird in der Regel ein flambierter, noch brennender Pudding in die Feststube getragen - so berichtet es der Fernsehsender Kabel Eins auf seinem Online-Portal zum Thema Weihnachtsbräuche. (Großbritannien: Wie feiern die Briten Weihnachten?)
Weihnachten im Norden und im Süden Europas
Im skandinavischen Finnland bringt nicht der Weihnachtsmann die Geschenke, sondern Joulupukki - der Weihnachtsbock. Im Nachbarland Schweden gehört es hingegen zu den Weihnachtsbräuchen, an den Festtagen für die guten Hausgeister als Dankeschön einen Teller Milchbrei bereitzustellen. In Dänemark wird zum Fest ein Reisbrei serviert, in dem eine Mandel versteckt ist, die für das neue Jahr Glück bringen soll. Im Anschluss kommt der Julemand und verteilt die Geschenke.
Auch im Süden Europas gibt es einige Besonderheiten. In Italien bekommen die Kinder erst am 6. Januar ihre Präsente, die die hässliche, aber weise Hexe Befana ihnen in bereitgestellte Schuhe steckt. Ähnlich verhält es sich in Spanien: Hier bringen die Heiligen Drei Könige ebenfalls am 6. Januar die Geschenke. In Griechenland gehört es hingegen zu den Weihnachtsbräuchen, dass die Kinder mit Trommeln und Glocken durch die Straßen ziehen und Lobgesänge singen, die sich Kalanda nennen und Glück bringen sollen. Die Gaben werden aber erst an Silvester verteilt.
Osteuropa: Geschenke gibt es erst im Januar
In Russland besucht statt des Weihnachtmannes Väterchen Frost die Menschen an den Feiertagen. Die liegen hier zwischen Silvester und der ersten Januarwoche. Orthodoxe Christen in Russland feiern das Fest erst am 6. Januar. In Ungarn werden die Geschenke von Engeln gebracht. Unter den verschiedenen Weihnachtsbräuchen in Osteuropa gibt es in Polen übrigens einen besonders schönen: Nach alter Tradition wird hier am Heiligabend Fremden Einlass gewährt, wenn sie an der Tür klingeln - und sie dürfen am Weihnachtsessen teilnehmen.
Weihnachtsbräuche in den USA und Mexiko
In den USA geht es an den Feiertagen bunter zu als in vielen Ländern Europas. So ist es in der Adventszeit Tradition, seine Häuser und Vorgärten mit allerlei Lichterschmuck zu verzieren. Wie in Großbritannien kommt Santa Claus auch hier in der Nacht zum 25. Dezember durch den Kamin, um die Geschenke zu bringen. In Mexiko, südlich der USA, findet das Weihnachtsfest hingegen vor allem auf der Straße statt: So wird die Herbergssuche Marias und Josefs mit Umzügen und Feuerwerk nachgestellt. An Heiligabend um Mitternacht wird ein Blumentanz aufgeführt.
Die Weihnachtsfeiertage in Asien
Weil es in Japan und China keine christliche Tradition gibt, ist Weihnachten dort kein Feiertag. Dennoch zelebrieren auch in Asien vornehmlich junge Leute das Fest der Liebe: Sie nehmen sich für die drei Festtage Urlaub. Wenn sie zu Weihnachten alleine sind, nutzen sie die Gelegenheit, um auf Single-Partys neue Leute kennenzulernen. Zu den Weihnachtsbräuchen in Asien gehört das Beschenken nur bedingt dazu, die meisten Menschen tauschen hier Präsente eher zum Neujahrsfest aus. In Indien werden übrigens statt eines Tannenbaums Bananenstauden oder Mangobäume geschmückt, das Fest selbst wird mit Musik- und Tanzvorführungen gefeiert.
Australien und Philippinen: Sommerliche Weihnachtsbräuche
In Australien ist es Tradition, am Heiligabend mit entzündeten Kerzen in den großen Städten Chören und Orchestern zu lauschen, während an den restlichen Feiertagen bei bis zu 35 Grad Celsius mit kühlem Bier und Barbecue am Strand gefeiert wird. Einige Tausend Kilometer Luftlinie entfernt zelebrieren die Philippiner Weihnachten bereits ab dem 16. Dezember. In dem katholisch geprägten Land gehört es zu den Weihnachtsbräuchen, am 24. Dezember an der Mitternachtsmesse teilzunehmen, ehe es im Anschluss das aus Käsebällchen und Schinken bestehende Festessen sowie die Geschenke gibt.