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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Liebevoll und streng Dieser Erziehungsstil senkt die Selbstmordrate
In welchem Stil Eltern ihre Kinder erziehen, beeinflusst deren spätere psychische Gesundheit. Kinder, die von ihren Eltern sehr liebevoll, aber auch mit starker Kontrolle und Regeln erzogen werden, haben als Jugendliche ein deutlich geringeres Risiko, sich umzubringen.
Das zeigt eine repräsentative Studie des Uniklinikums Erlangen zusammen mit dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen und der medizinischen Hochschule Hannover. Grundlage der Studie war eine Fragebogenuntersuchung bei 44.134 Jugendlichen in Deutschland.
Autoritativ wirkt schützend
Die Forscher konnte zeigen, dass sich der sogenannte autoritative Erziehungsstil auf Kinder schützend auswirkt. Mutter und Vater berücksichtigen bei diesem Stil den Willen des Kindes und seine Interessen. Der Elternwille wird durch Argumente durchgesetzt. Dem entgegen steht der autoritäre Erziehungsstil: Eltern erwarten von ihrem Kind in erster Linie Gehorsam, diskutieren ihre Entscheidungen kaum und bestrafen häufig.
Das Risiko für Suizidversuche erhöht sich vor allem, wenn Kinder gleichzeitig wenig elterliche Zuneigung und wenig elterliche Kontrolle erleben. Ein autoritärer Erziehungsstil hat dagegen keinen Einfluss auf Suizidversuche - allerdings hatten diese Jugendlichen häufiger Suizidgedanken.
Ursachen für Suizidgedanken
Den Forschern gelang es auch, weitere Risikofaktoren für Suizidversuche bei Jugendlichen zu ermitteln. Dazu zählen das weibliche Geschlecht, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung), Rauchen, Rauschtrinken, Migrationshintergrund und Trennung der Eltern. Deutschlandweit haben neun Prozent der 15-jährigen schon einmal ernsthaft versucht, sich umzubringen. Rund 40 Prozent haben schon einmal über einen Selbstmord nachgedacht. .