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Bitkom-Studie: So viel Zeit verbringen Kinder im Internet


Schon die Kleinen sind online
So viel ihrer Zeit verbringen Kinder in der virtuellen Welt

Internet

28.04.2014|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, dpa
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Mit zehn Jahren sind fast alle Kinder online, mit zwölf Jahren haben sie ein eigenes Smartphone in der Tasche und mit 14 Jahren sind die meisten Jugendlichen in sozialen Netzwerken unterwegs. Ihre Privatsphäre haben sie dabei im Blick: Die große Mehrheit achtet darauf, welche Informationen sie selbst oder andere über sie ins Internet stellen. Das hat die Studie "Kinder und Jugend 3.0" des Hightech-Verbands Bitkom ergeben, der eine repräsentative Umfrage unter 962 Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren zugrundeliegt.

Schon Dreiviertel der acht- bis neunjährigen Kinder sind heutzutage im Internet unterwegs.Vergrößern des Bildes
Schon Dreiviertel der acht- bis neunjährigen Kinder sind heutzutage im Internet unterwegs. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

So viel Zeit verbringen Kinder online

"Für die meisten Kinder und Jugendlichen gehören Smartphones, Computer und Internet heute zum Alltag", so Bitkom-Präsident Dieter Kempf bei Vorstellung der Studie in Berlin. Laut der Umfrage nutzen 39 Prozent der Sechs- bis Siebenjährigen das Internet und 76 Prozent der Acht- bis Neunjährigen. In der Altersgruppe von zehn bis elf Jahren sind mit einem Anteil von 94 Prozent nahezu alle Kinder online und verbringen im Schnitt 22 Minuten pro Tag im Internet. Bei Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren sind es fast zwei Stunden:

Alter in Jahren durchschnittliche Internetnutzungsdauer pro Tag
6 bis 7 11 Minuten
8 bis 9 16 Minuten
10 bis 11 22 Minuten
12 bis 13 59 Minuten
14 bis 15 93 Minuten
16 bis 18 115 Minuten

Was treiben die Kids im Internet?

Die Untersuchung zeigt, dass sich kleinere Kinder dem Internet über die Mediennutzung nähern. Gut die Hälfte (56 Prozent) der sechs- bis siebenjährigen Internetnutzer spielt online und fast genauso viele (55 Prozent) schauen Videos im Internet. Andere Nutzungsformen spielen in dieser Altersgruppe noch keine größere Rolle.

"Mit zunehmendem Alter werden Kinder im Umgang mit dem Internet versierter und die genutzten Anwendungen immer vielfältiger", erläutert Kempf. Bei älteren Jugendlichen von 16 bis 18 Jahren liegt die Mediennutzung gleichauf mit Kommunikation und Information. 85 Prozent schauen Videos online und 80 Prozent hören Musik, 85 Prozent kommunizieren über soziale Netzwerke und 76 Prozent chatten mit Freunden oder Verwandten. Gleichzeitig nutzen 83 Prozent das Internet für die Suche nach Informationen für Schule oder Ausbildung.

Wenig Leichtsinn bei Jugendlichen

Die Nutzung sozialer Netzwerke beginnt mit zehn bis elf Jahren. Bei den 16- bis 18-Jährigen sind dann bereits 85 Prozent auf WhatsApp, Facebook, Skype und anderen Netzwerken aktiv. Dabei gehen die Jugendlichen zum Großteil nicht so leichtfertig mit persönlichen Daten um, wie manch einer denkt.

88 Prozent der Jugendlichen in diesem Alter erklärten, dass sie darauf achten, welche Informationen sie über sich selbst ins Internet stellen. Zudem beobachten 80 Prozent, was andere über sie veröffentlichen. Bitkom-Chef Kempf sagt dazu: "Die meisten Jugendlichen gehen im Internet sorgsam mit persönlichen Informationen um." Dazu trägt auch eine aktive Einflussnahme der Eltern bei: vier von fünf Jugendlichen sagen, dass ihre Eltern sie bitten, nicht zu viel Privates im Internet zu posten.

Das Smartphone ist das wichtigste Kommunikationsgerät für Teenager

Nach den Ergebnissen der Umfrage nutzen ein Fünftel der sechs- bis siebenjährigen Kinder Smartphones. Schon im Alter von zwölf bis 13 Jahren gehören Smartphones mit einer Verbreitung von 85 Prozent zur Standardausstattung. Für ältere Jugendliche ist das Smartphone zudem das wichtigste Zugangsgerät zum Internet: 89 Prozent der 16- bis 18-Jährigen gehen damit ins Web.

"Das Smartphone ist innerhalb weniger Jahre zum zentralen Kommunikationsgerät für die Jugendlichen geworden", sagt Kempf. Auf Platz zwei der wichtigsten Zugangsgeräte zum Internet liegen Notebooks mit 69 Prozent, gefolgt von stationären Computern mit 52 Prozent. Immerhin 26 Prozent der Jugendlichen ab 16 Jahre gehen mit Tablet Computern ins Web.

Es besteht "ein bisschen Nachholbedarf" für Eltern

Kempf rät Eltern, mit ihren Kindern regelmäßig über deren Erfahrungen im Internet zu sprechen. Laut der Umfrage ist dies nur bei etwa einem Drittel der Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren der Fall. "Da, denke ich, ist sicherlich ein bisschen Nachholbedarf", meint Kempf und macht den Eltern Mut: "Dinge besprechen heißt nicht sie unbedingt besser zu können."

Viele Jugendliche wenden sich zudem von allein an ihre Eltern, wenn sie im Internet negative Erfahrungen gemacht haben, weiß Adél Holdampf-Wendel, die beim Bitkom für Jugendschutz zuständig ist. Auch die Freunde werden um Rat gebeten. Weil viele Kinder Online-Spiele nutzen, empfiehlt sie Eltern, sich an der Altersvorgabe zu orientieren. "Selbst wenn Sie Apps runterladen, haben Sie auch häufig eine Empfehlung, für welche Altersgruppen die geeignet sind."

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