Wetterkunde Wie entstehen Wolken?
Wolken begleiten uns fast jeden Tag – doch wie entstehen sie überhaupt? Lesen Sie hier, welche physikalischen Eigenschaften dahinter stecken.
Von flauschig aussehenden Schäfchenwolken bis zu düsteren Sturmwolken – Wolken jeder Art und Form begleiten uns nahezu täglich. Damit Wolken entstehen können, müssen die physikalischen Rahmenbedingungen stimmen. Insbesondere ist ein hohes Maß an Feuchtigkeit in der Luft wichtig. Doch Wolke ist nicht gleich Wolke.
![Regen und Wolken Regen und Wolken](https://images.t-online.de/2025/02/vd4NPUC87KP5/0x116:2048x1152/fit-in/1920x0/die-wolkendecke-ueber-baden-wuerttemberg-soll-sich-zum-wochenstart-nicht-lichten-symbolbild.jpg)
Wie entstehen Wolken?
Physik hört sich oft kompliziert an, doch die Meteorologie kann heute viele Wetterphänomene einfach erklären. So auch Wolken: Der erste Schritt zur Wolkenbildung ist die Verdunstung. Durch Sonneneinstrahlung erwärmt sich die Erdoberfläche und Wasser aus Meeren, Seen und Flüssen verdunstet. Auch Pflanzen geben Feuchtigkeit an die Luft ab. Die warme, feuchte Luft steigt nach oben – ein Prozess, den Meteorologen als Konvektion bezeichnen.
Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte. Gleichzeitig steigt sie schneller nach oben. In höheren Ebenen kühlt die Luft ab, wodurch die Wassermoleküle kondensieren oder sogar gefrieren. Auf die Art entstehen Wolken, die unter Umständen Niederschläge wie Regen, Schnee und Hagel bilden.
Unterschiedliche Wolkenarten
Welche Art von Wolken sich bildet, hängt auch von der Höhenschicht ab, in der sich die Wolken formen. So entstehen beispielsweise die bekannten “Schäfchenwolken” (“Cirrocumulus”) erst ab einer Höhe von sechs Kilometern. Dort herrschen eisige Temperaturen, entsprechend bestehen diese Wolken aus Eis- und Schneekristallen.
Blumenkohlförmige Wolken, wie man sie von Kinderbildern kennt (“Cumulus”-Wolken) bilden sich wiederum in niedrigeren Schichten. Sie enthalten meist weniger Wasser und sorgen entsprechend selten für Niederschlag. Keine Wolke gleicht der anderen, selbst wenn sie zur gleichen Art gehört. Wie genau sich eine Wolkenform bildet, ist noch nicht vollständig erforscht.
- Lesen Sie auch: "So entstehen Tornados"
- Künstlicher Regen: "Meteorologe warnt vor Wetterkriegen"
Wieso sind Wolken weiß?
In der Regel sind Wolken weiß, da das enthaltene Wasser das Sonnenlicht ablenkt, abschwächt und zum Teil reflektiert. Je mehr Wasser die Wolken enthalten, desto mehr Licht “verschlucken” sie. Daher erscheinen regenreiche Wolken immer dunkler. Sicherlich konnten Sie dieses Phänomen schon häufig beobachten: Weiße Wolken sorgen lediglich für Schatten, während bedrohlich dunkle Wolken in der Regel starken Niederschlag oder sogar Sturm ankündigen.
Wann regnet es?
Nicht jede Wolke sorgt für Regen oder Schnee. Dabei ist nicht nur die Masse der Feuchtigkeit entscheidend, sondern auch die Bewegung der Aerosole. Aerosole sind allgemein gesprochen Partikelchen (unter anderem Staub, Eiskristalle und viele andere), die zur Wolkenbildung beitragen.
Kondensieren ausreichend Wassertropfen an den Aerosolen, bilden sie größere Tröpfchen. Auf die Art werden die Wassertropfen immer schwerer, bis sie nicht mehr in der Luft schweben können. Sie fallen dann als Niederschlag herunter – je nach Temperatur in Form von Regen, Schnee oder Hagel. Manche Wolken gelangen mit den Winden in andere Luftströmungen und lösen sich so nach und nach einfach wieder auf.
Nebel – eine Sonderform der Wolken
In der Meteorologie wird derzeit zwischen zehn verschiedenen Wolkengattungen unterschieden. Darunter fallen ganze 15 Wolkenarten und neun Unterarten. Faktoren zur Unterscheidung sind beispielsweise Größe, Höhe, Farbe und Struktur. Eine Sonderform stellt der Nebel dar.
Dabei handelt es sich um Wolken, die sich direkt auf der Erdoberfläche befinden. Nebel entsteht vor allem im Herbst, wenn die Luft auch in niedrigen Lagen deutlich abkühlt. Diese Wolken entstehen sofort, bevor die angereicherte Luft nach oben steigt.
- Uni Regensburg: "Wolkenphysik"
- Eigene Recherche