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Katzen: Diese Bedürfnisse haben die Tiere im Alter


Bedürfnisse der Tiere erkennen
Ältere Katzen: Das sollten Besitzer einmal pro Woche tun

dpa, Maria Berentzen

15.06.2022Lesedauer: 3 Min.
Katzen: Das beliebte Haustier der Deutschen wird im Alter allmählich ruhiger und tobt nicht mehr so wild.Vergrößern des Bildes
Katzen: Das beliebte Haustier der Deutschen wird im Alter allmählich ruhiger und tobt nicht mehr so wild. (Quelle: Maryviolet/getty-images-bilder)
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Im Alter werden Katzen ruhiger und ihr Bewegungsdrang nimmt ab, oft kommen Krankheiten hinzu. Wie Halter helfen können.

Katzen altern schleichend: Viele Tiere werden allmählich ruhiger und toben nicht mehr so wild. "Sie schlafen auch mehr", sagt Lea Schmitz, Leiterin der Pressestelle beim Deutschen Tierschutzbund in Bonn. Katzen werden oft um die 15 Jahre alt, teilweise können sie sogar ein Alter von 20 Jahren erreichen. Zu den Senioren zählt eine Katze ab einem Alter von etwa zehn bis zwölf Jahren.

Bei alten Katzen kann die Gelenkigkeit nachlassen. Viele Tiere springen zum Beispiel nicht mehr so hoch wie früher. "Manchmal putzen die Tiere sich auch nicht mehr am ganzen Körper", sagt Schmitz. Das zeigt sich daran, dass schwer zugängliche Stellen leicht verfilzen – zum Beispiel das Fell am Schwanzansatz. "Oftmals lässt auch das Gehör nach, die Augen werden trüber und die Sehkraft lässt nach", sagt die Expertin.

Typisch ist auch, dass Seniorkatzen weniger Muskelmasse besitzen und dafür vermehrt Fettgewebe aufbauen. Halter sollten deshalb das Futter an den Bedarf ihres Tieres anpassen: Übergewicht belastet die Tiere und kann dazu führen, dass eine Katze Probleme mit ihrem Bewegungsapparat entwickelt. Schmitz rät dazu, hochwertiges, ausgewogenes und leichtverdauliches Futter zu wählen – und ab einem Alter von elf Jahren das Tier einmal im Jahr, besser sogar zweimal, beim Tierarzt für eine Vorsorgeuntersuchung vorzustellen.

Krankheiten erkennen – bevor Symptome auftreten

"Idealerweise wird dann ein komplettes Blutbild gemacht, der Urin untersucht und gegebenenfalls auch der Blutdruck gemessen", sagt die Expertin. Dadurch lassen sich manche Krankheiten erkennen, noch bevor Symptome auftreten. Auch die Impfintervalle für alte Tiere sollten Halter mit ihrem Tierarzt besprechen.

Schmitz rät außerdem dazu, einmal in der Woche das Gewicht der Katze zu kontrollieren. Außerdem sollten Halter darauf achten, ob ihre Katze plötzlich viel mehr als sonst trinkt oder uriniert. Auch vermehrtes Erbrechen, Atembeschwerden, Änderungen im Verhalten und die Beschaffenheit des Kots sollten Halter im Blick haben. "Wenn es hier zu Abweichungen kommt, sollte man den Tierarzt kontaktieren", sagt die Expertin.

Typische Erkrankungen, die bei Katzen im Alter auftreten und bei denen eine Früherkennung wichtig ist, sind zum Beispiel Nierenkrankheiten, Zahnprobleme, Tumore, Herzerkrankungen, Erkrankungen der Gelenke, der Geschlechtsorgane und der Schilddrüse oder auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes.

Angelegte Ohren oder stumpfes Fell als Schmerz-Indiz

"Immer wieder kommt es leider vor, dass Halter erst spät erkennen, dass ihr Tier Schmerzen hat", sagt Svenja Joswig, die in Gifhorn als Tierärztin arbeitet und sich auf Altersmedizin bei Haustieren spezialisiert hat. Katzen legen bei Schmerzen oft die Ohren an, haben ein stumpfes Fell und halten den Kopf tief. "Oft kneifen sie auch die Augen zusammen und haben verengte oder stark geweitete Pupillen", sagt Joswig. "Viele Katzen springen auch weniger, etwa auf den Kratzbaum, das Fensterbrett oder das Sofa."

Eine kauernde Haltung kann ebenfalls darauf hindeuten, dass es einer Katze nicht gut geht. Halter sollten außerdem aufmerksam werden, wenn ihr Tier eine ungewohnte Position einnimmt. "Katzen liegen gern auf der schmerzenden Körperseite", sagt die Expertin. Auch eine ungewohnt aggressive Katze hat womöglich Schmerzen. Manche Tiere werden dann auch ruhelos, andere zittern oder ziehen sich zurück.

Erhöhter Fressplatz und Nachtlicht für Seniorkatze

Wie die Umgebung gestaltet ist, hat außerdem einen großen Einfluss auf die Lebensqualität einer Seniorkatze. "Wenn eine Katze Probleme mit den Gelenken hat, sollte man eine Katzentoilette wählen, die einen niedrigen Einstieg hat", rät Joswig. Bei Schmerzen kann es außerdem sinnvoll sein, Futter und Wasser an einem erhöhten Fressplatz anzubieten.

Insbesondere alte Tiere sollten außerdem einen ruhigen, weichen und warmen Platz haben, an dem sie schlafen und an den sie sich zurückziehen können. "Für manche Katzen ist es zur Orientierung auch hilfreich, wenn in den Räumen ein kleines Nachtlicht brennt", sagt die Tierärztin. Darüber hinaus können Alltagsgeräusche manchen Katzen im Alter viel Sicherheit geben. "Deshalb rate ich manchmal dazu, nachts ein Radio laufen zu lassen."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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