Keimbelastete Lebensmittel Wurstskandal: Fast jeder NRW-Bürger hatte Zugang
Experten gehen davon aus, dass ein Großteil des Bundeslands Zugang zu belasteten Produkten hatte. Wilke-Wurst war unter anderem bei Ikea und an Wursttheken verkauft worden.
Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen geht das Landesamt für Umwelt- und Naturschutz (Lanuv) davon aus, dass fast jeder Bürger Zugang zu womöglich keimbelasteten Waren des hessischen Wurstherstellers Wilke hatte. "Wilke war ein großer Lieferant und stellte auch Vorprodukte für Eigenmarken anderer Unternehmen her", sagt Lanuv-Sprecher Wilhelm Deitermann der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Vom Rückruf der Wilke-Wurstwaren seien in Nordrhein-Westfalen Hunderte Unternehmen betroffen.
Listerien können für Risikogruppen tödlich sein
"Flächendeckend dürfte fast jeder Verbraucher in NRW einen Zugang zu den Waren der Firma Wilke gehabt haben", sagt Deitermann der Zeitung. "Wilke selbst hat seine Kunden, dazu gehören Großhändler, Altenheime, Krankenhäuser und andere Betriebe, über seine Kundenliste angeschrieben und zum Rückruf aller Wurst- und Fleischwaren aufgefordert." Nun überwachen die Kreisveterinärämter als zuständige Behörden, ob auch wirklich alle Wilke-Waren aus den Regalen verschwinden, erklärt Deitermann.
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Im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg war am vergangenen Mittwoch nach zwei Todesfällen durch Bakterien der Wurstbetrieb Wilke vorerst geschlossen worden. Ursache der Todesfälle waren einem Kreissprecher zufolge Listerien, die im Fleisch des Unternehmens festgestellt wurden. Bei gesunden Menschen können Listerien grippeähnliche Symptome auslösen. Für Risikogruppen, zu denen Ältere oder Schwangere zählen, können die Bakterien jedoch tödlich sein.
- Nachrichtenagentur AFP