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Snacks "to go": Fast-Food-Kunden sollen essbare Snack-Behälter testen


Snacks "to go"
Fast-Food-Kunden sollen essbare Snack-Behälter testen

Von dpa
17.07.2019Lesedauer: 2 Min.
Eine Ulva lactuca-Alge.Vergrößern des Bildes
Eine Ulva lactuca-Alge. Essbare Verpackungen aus Algen könnten künftig den Außerhaus-Verkauf von Snacks nachhaltiger machen. (Quelle: Laurie C. Hofmann/Alfred-Wegener-Institut, Helmhol,dpa./dpa)
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Bremerhaven (dpa/lni) - Essbare Verpackungen aus Algen für Snacks könnten künftig Fast Food nachhaltiger machen. Für das Frühjahr 2020 seien erste Tests mit einem Prototypen geplant, sagte Ramona Bosse, die als Lebensmitteltechnologin an der Hochschule Bremerhaven an der Forschung beteiligt ist.

Kunden der Schnellrestaurantkette Nordsee sollen in einigen Filialen Salate, Fischbrötchen und Co. in der neuartigen Verpackung ausgehändigt bekommen und nach ihrer Meinung befragt werden. Es werde aber noch einige Jahre dauern, bis der nachhaltige Behälter regulär bei Nordsee angeboten werde.

Forschungsprojekt "Mak-Pak"

Die Hochschule, das Alfred-Wegener-Institut (AWI) und die Fischrestaurantkette hatten im März 2018 das zweijährige, aus Bundesmitteln geförderte Forschungsprojekt "Mak-Pak" gestartet. Die Forscher setzten sich zum Ziel, einen aus Algen produzierten Behälter für den Außerhaus-Verzehr herzustellen, der kompostierbar oder sogar essbar ist. Dabei sollten nicht nur Extrakte aus Algen verwendet werden, wie dies häufig bei anderen Produkten der Fall ist. "Die Verpackung soll nachhaltig sein, so dass schon bei der Produktion Reststoffe vermieden werden", betonte Bosse. "Und wir wollen möglichst wenig Energie für die Produktion verbrauchen."

Der Prototyp soll zum Ende des Forschungsprojekts im März 2020 fertig sein. Anschließend müsse er für die industrielle Herstellung weiter optimiert werden. Deshalb werde zurzeit ein Folgeprojekt geplant. "Wir brauchen passende Partner zur industriellen Herstellung", unterstrich Bosse.

Der Verbrauch von Verpackungen in der Gastronomie steigerte sich nach Angaben des Umweltbundesamtes zuletzt bundesweit immens: Von 110 Kilotonnen im Jahr 2000 erhöhte sich der Verbrauch auf 256 Kilotonnen im Jahr 2015. Auch die Restaurantkette Nordsee verzeichnet nach eigenen Angaben einen immer höheren Bedarf an Behältern.

Makroalgen werden getestet

Zunächst testeten die Wissenschaftler verschiedene Makroalgen auf ihre Tauglichkeit. "Wir waren überrascht, dass so viele Arten für Verpackungen geeignet sind", sagte AWI-Biologin Laurie Hofmann. Wichtig für die Auswahl sei gewesen, dass die Alge in der Nordsee heimisch sei und schnell wachse. Für die Herstellung werden die pflanzenartigen Lebewesen gewaschen, getrocknet, zerkleinert und dann in Form gebracht.

Eine Herausforderung sei, dass die Verpackung nicht aufweicht. "Sie muss stabil gegen Wasser und Öl aus Lebensmitteln sein", erklärte Bosse. Ein weiteres Problem seien die Algenmassen, die für eine industrielle Produktion gebraucht würden. "Für Lebensmittel wird eine hohe Qualität benötigt, deshalb kann man keine an den Strand angeschwemmten Algen verwenden", betonte Hofmann. Das AWI forscht, wie in Aquakulturen große Mengen gezüchtet werden können. "Es gibt bisher nur wenig professionelle Aquakulturen für Algen in Deutschland", sagte die Wissenschaftlerin.

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